"Die Aufmerksamen werden für den Kairos immer gerüstet sein."
Miriam saß am Rande der Einsiedelei und blickte ins Tal hinab. Vor drei Monaten hatte sie den Zirkus verlassen. Sie hatte dort zunächst ihren Vater gesucht, jedoch nicht gefunden. Stattdessen fand sie Freunde, Freunde und auch Feinde. Es waren zwei bewegte Jahre, aber am Ende war sie mehr als froh gewesen, alles hinter sich lassen zu können. Natürlich vermisste sie einige ihrer Freunde wie Madanja. Aber trotzdem bedauerte sie grundsätzlich nicht, hierher gekommen zu sein, denn sie hatte ihren inneren Frieden wieder gefunden. Miriam hatte sich die Zeit genommen, hier in der Einsamkeit die kairotischen Offenbarungen des Seins zu studieren. Sie hoffte, dass diese ihr den richtigen Weg auf der Suche nach ihrem Vater zeigen würden. Ihr Blick wanderte hinüber auf eine andere Bergkette, die Bergkette von Haldan, wo sich das Schwert von Nörom in die Höhe reckte. Sie legte den Kopf in den Nacken, um bis zur Spitze hinauf zu sehen. In ihr wuchs der Wunsch, das Schwert zu berühren. Vielleicht war dies genau der richtige Moment, um eine Pilgerreise zu unternehmen. Sie fühlte, dass das, was sich in ihr rührte, der Kairos war. Und so ging sie in die Hütte, um ihre Sachen für die Reise zu packen.