Der Wendigo (ein seltsames Tier?)

  • Also ihr wollt etwas von mir erfahren? Nun gut.


    *Er setzt sich auf einen Stein und holt tief Luft. Dann schaut er wie so oft in den Himmel hinauf zu seinem besten Freund dem Mond. Er legt die Stirn in Falten und überlegt*

    Wo fange ich denn am besten an?... *Für ein paar Sekunden ist es still, dann beginnt er zu erzählen*


    Vor einer langen langen Zeit lebte ich mit meiner Familie zusammen. Wir gehörten dem zu dem Volk der Anishinabe an. Wir waren sehr sehr glücklich.
    Bis zu dem Tag an dem sich die Familie zerstritt. Ich wünschte mir nichts sehnlicher als das ich weg könnte. Nächte lang weinte ich mich in den Schlaf.
    Meine Eltern trennten sich und ich entschied mich für die Seite meines Vaters.Meine Schwester entschied sich die der Mutter. Ihr weg war um einiges schwieriger als meiner.
    Die Lehren meines Vaters waren hart. Er wollte mir Disziplin bei bringen.
    Es war ein sehr hartes Leben. er verfiel dem Alkohol und seine Disziplinarischen Masnahmen endeten sehr oft autoritär.
    Es kam eine neue Mutter und sie gebar meinen Stiefbruder.Das änderte ein wenig was. Zwar wurde er meist bevorzugt behandelt aber die gewaltbereite Seite meines Vaters nahm dadurch ab.
    Aber auch diese Familie ging zu Bruch. Und so beschloss ich meinen Weg allein fort zu führen.
    Ich verliess mein zu Hause und reisste weit weg. Ich lernte neue Leute kennen und entdeckte eine Seite in mir die ich nicht kannte.
    Ich zeichnete gern und entdeckte den drang zur Natur. Bis sich alles ändern sollte. Ich zeichnete ein Bild auf dem Wölfe zu sehen waren.
    es vergingen einige Tage und ich wachte mitten in der Nacht auf. Ich hatte einen ruf wahrgenommen. Vorsichtig blickte ich in Richtung des Waldes.
    Plötzlich gefrohr mir das Blut in den Adern. Ich sah dort Wölfe vorbei rennen im Mondlicht. Ich erstarrte vor Furcht.
    Aber sie blieben nicht stehen sie rannten weiter bis auf einer. Er blieb stehen und blickte mir tief in die Augen. Dann rannte auch er weiter.
    Mit sehr stark klopfendem Herzen legte ich mich wieder hin. Als ich ein paar Tage später meine Zeichnungen durchstöberte viel mein Blick auf das bild das ich gezeichnet hatte.
    Und dann wurde mir bewusst das ich diese Begegnung erwartet hatte. Ich saß auf dieser Zeichnung auf einem Baumstumpf spielte eine Flöte und ein Wolf lag direkt neben mir.
    Ich wusste das das kein Zufall war.


    Ich bemerkte das mir das Mondlicht zu gefallen schien. Ich wanderte immer öfters draußen im Schein des Mondes.
    Auch meine sinne verschärften sich. ich konnte sehr gut hören und riechen. Ich versuchte heraus zu finden was mit mir nicht stimmte.
    Ich suchte einen Medizinmann auf. Er sagte er wolle mich töten weil er es müsse. Ich biss ihm die Kehle durch und schmeckte in diesem Augenblick
    den roten süßen Nektar des menschlichen Lebens. Ich nährte meine Seele an dem köstlichen Menschenfleisch.
    Es schärfte meine Sinne noch mehr.Es dauerte nicht lange und mein Körper durchlief einen Prozess und mir wuchsen immer mehr Haare.
    Silbergrau im Mondlicht und weiß/bläulich im Tageslicht.
    Die Tage darauf fiel es mir sehr schwer unter Tags wach zu bleiben. Es wurde immer schwerer bis ich den Rhythmus gänzlich verlor und
    die Natur sich durchsetzte. Ich schlief tagsüber und jagte in der Nacht.
    Ich vertraute niemandem mehr. Ich suchte Schutz im Wald wie ein kleines Kind.
    Ich lebte so eine sehr sehr lange Zeit.


    Erst seit kurzem habe ich das jagen aufgehört. Und ich beobachtete die Natur in ihrer ganzen Pracht.
    Das Wachstum kleiner Pflanzen, die Farb Facetten der Blumen, ja sogar Beeren und Pilze gefielen und schmeckten mir.
    Mir fielen die Haare aus die mir am Körper wuchsen. die Müdigkeit setzte Nachts langsam wieder ein.
    Wenn ich wieder normal werden könnte...? Nein das ist unmöglich.
    Nachts wache ich immer wieder auf und weine weil ich alles sehe was ich erlebt hatte.


    *rollt eine Träne über die Wange*


    Meine Mutter... sie war nie für mich da. Meine Geschwister zerstreut über alle Himmelsrichtungen.
    Mein Vater der mich nie akzeptierte....


    *schreit laut in den Himmel, dann senkt er den Kopf, wischt sich die Träne aus dem Gesicht*


    Als ich das erste mal das einen Menschen glücklich gemacht hatte habe ich gewusst das es noch mehr gibt... mehr ausser Krieg, Hass, Verderben und Streit.
    Vielleicht mag man denken das ich ein Monster bin, aber mein Herz hat mehr Barmherzigkeit und Gnade als das eines Großfürsten oder Königs.


    Mein Motto? Ob ich ein Motto habe? *lacht laut*
    Ja aber diese Mottos stammen aus meiner vorherigen Zeit:
    Vertraue niemandem, nicht mal die selber. Paragraph 1 jeder macht seins.


    Aber so langsam beginne ich zu verstehen und ich sollte die Mottos etwas ändern:


    60 Sekunden Hass sind eine verpasste Minute Glücklichsein.
    Eine labile Beziehung mag zu Bruche gehn, aber eine starke Freundschaft hält mehr als das aus.
    Lieber zusammen Weinen als alleine Lachen.


    So nun hab ich aber genug erzählt und mehr Verrat ich euch auch nicht. Es sei denn wir werden richtige Freunde.
    Nur eins noch, meine lieblings Farbe ist grün.


    *steht auf dreht sich um und geht in den Wald*