Corona - Artikel eines Zukunftsforschers

  • Zu diesem Thema lese ich (fast) gar nichts mehr. Ich überfliege nur Artikel in der Zeitung darüber oder schaue einmal am Tag in die Nachrichten, um auf dem neusten Stand zu bleiben, was man denn nun noch darf oder nicht.

    Ansonsten versuche ich das Beste aus der Situation zu machen und halte mich auch an die Regeln, aber ich vermisse reale soziale Kontakte und bin bestürzt über den Egoismus einiger Leute im Supermarkt.

    Es mag ja sein, dass irgendwann in ferner Zukunft alles wieder gut wird, das hoffen wir ja alle, aber das wird noch eine sehr lange Zeit dauern ...

  • Der Autor ist ein wohl unverbesserlicher Optimist.


    Mag sein, dass ich ein Zyniker bin, aber der Autor sieht nur unsere kleine Welt, sprich: Deutschland.

    Er blendet folgende Punkte völlig aus:

    - Es wird eine Unmenge an Geld in die Märkte gepumpt um einen ökonomischen Crash zu verhindern. Der Erfolg ist zumindest zweifelhaft.

    - Die Probleme der Migration aus den Krisenländern sind durch die vom Autor Horx beschriebenen "Änderungen" keineswegs vom Schirm. Man suche mal die spärlichen Nachrichten über die Zustände in den Lagern in Griechenland hervor.

    - Die weltweiten Ausgaben für Rüstung und Waffen gehen fröhlich weiter.

    - In den von Kriegen heimgesuchten Ländern ist keines der Probleme auch nur ansatzweise einer Lösung nahe. Das Gegenteil ist der Fall, wir haben es nur durch die Fokussierung der Medien auf Corona nicht mehr so vordergründig im Bewusstsein.

    - Die gesteuerte Volksverdummung durch private Medien geht ungehemmt weiter.


    Ich habe kaum Hoffnung, dass sich die Gesellschaft im Herbst diesen Jahres zum positiven ändern wird. Ich denke eher, dass die Probleme, die wir jetzt nicht lösen, uns im Herbst dieses Jahres umso schlimmer treffen werden, je länger wir uns auf Corona fokussieren.


    Ich wünsche Euch allen Gesundheit und wenig Probleme. Und geht sparsam mit dem Klopapier um! :pupillen:


    In meinem Umfeld ist niemand bisher von dem Virus direkt betroffen, aber die Auswirkungen sind trotzdem einschneidend.

    - Rationierte Waren in Geschäften,

    - ich wurde gestern auf Null-Stunden-Kurzarbeit gesetzt -> Einkommenseinbuße von ca. 30%.

    - die geschützte Werkstatt, wo mein behinderter Sohn arbeitet hat ab Montag auch geschlossen. Kurzarbeit mit Null Stunden.


    Euer Schnuddel

    Nur eines auf dieser Welt ist gewiß: Es gibt zu wenig zu trinken. :hechel:

  • Mag sein, dass einiges davon stimmt - oder auch nicht.

    Zukunftforscher ist ein ziemlich blöder Begriff. Über die Zukunft kann man nicht wirklich forschen. Man kann Prognosen erstellen aufgrund von Vergleichen mit früheren Vorkommnissen aber wirklich in die Zukunft schauen, kann eben niemand.


    Was Umweltfragen betrifft, so wundere ich mich jetzt schon, dass die Staus auf unseren Straßen seit Beginn so drastisch zurück gegangen sind. Da stellt sich wirklich die Frage, ob das nicht auch in Zukunft ohne Covid19 möglich wäre. Zumindest sollte da ein nicht gerade kleines Potential vorhanden sein.


    Auch, was den kulturellen Aspekt betrifft, sehe ich Entwicklungen, die durchaus positiv wirken können.


    Wenn man mich zum sozialen Aspekt fragt, denke ich zwar, dass es durchaus positive Änderungen geben kann. Aber dazu braucht es meiner Ansicht mehr als ein halbes Jahr Krise.

    Zur Zeit sieht nach meinem Empfinden die aktuelle soziale Lage so aus:

    • Eine Gruppe Leute kümmert sich, versorgt Alleinstehende, Kranke und Leute in Quarantäne mit Lebensnotwendigem.
    • Eine zweite Gruppe hält sich an die Regeln zur Kontaktvermeidung, geht besonnen einkaufen und schaut, dass sie und ihre Mitmenschen halbwegs über die Runden kommen, bis alles ausgestanden ist.
    • Und dann gibt es die dritte und Vierte Gruppe. Diese denken hauptsächlich egoistisch: Gehen raus, machen Party und scheren sich einen Dreck um andere. Oder sie kaufen ganze Läden leer, nur damit sie immer auf der sicheren Seite sind. Ob für andere noch etwas bleibt ist ihnen scheißegal. Hauptsache sie haben ihre Schäfchen im Trockenen.

    Und so wie es zur Zeit (noch) aussieht gehören der dritten und vierten Gruppe noch zuviele Leute an. Erst, wenn viele dieser Leute auch wirklich auf die Solidarität anderer angewiesen sind, kann sich in der Gesellschaft etwas ändern. Und das wird deutlich länger als 6 Monate benötigen.


    Zum Thema Kurzarbeit: Ich hab im Januar 'nen neuen Job angefangen und bin noch in der Probezeit. Zur Zeit rechne ich damit, dass ich - wenn es hart auf hart kommt den schönen Job wieder los sein werde.


    Dass es nach der Krise - wie lange die auch dauern wird - weiter gehen wird, ist klar. Aber so gern ich positive Entwicklungen im sozialen Bereich sehen würde, so sehr zweifel ich doch daran.


    Zum Verhalten in Sozialen Netzwerken, kann ich überhaupt nichts sagen. In Zeiten wie diesen hat es sicher Vorteile per Whatsapp und Facebook vernetzt zu sein. Aber dennoch lehne ich diese Dinge ab. Ich bin nicht bereit so sorglos mit meinen Daten um zu gehen, nur weil wir zur Zeit in einer Krise sind. Und, wenn ich deswegen zu den Verlierern gehören sollte, ist das eben so.

  • Und dann gibt es die dritte und Vierte Gruppe. Diese denken hauptsächlich egoistisch: Gehen raus, machen Party und scheren sich einen Dreck um andere. Oder sie kaufen ganze Läden leer, nur damit sie immer auf der sicheren Seite sind. Ob für andere noch etwas bleibt ist ihnen scheißegal. Hauptsache sie haben ihre Schäfchen im Trockenen.


    Und so wie es zur Zeit (noch) aussieht gehören der dritten und vierten Gruppe noch zuviele Leute an. Erst, wenn viele dieser Leute auch wirklich auf die Solidarität anderer angewiesen sind, kann sich in der Gesellschaft etwas ändern. Und das wird deutlich länger als 6 Monate benötigen.

    Ja leider....

  • Was Umweltfragen betrifft, so wundere ich mich jetzt schon, dass die Staus auf unseren Straßen seit Beginn so drastisch zurück gegangen sind. Da stellt sich wirklich die Frage, ob das nicht auch in Zukunft ohne Covid19 möglich wäre. Zumindest sollte da ein nicht gerade kleines Potential vorhanden sein.

    Es ist keinesfalls verwunderlich, dass die Straßen so leer sind. Fast alle Lehrer sind seit Montag zu Hause, seit Donnerstag haben viele Geschäfte geschlossen und viele Leute machen Home-Office.

    Sollten wir die Krise also irgendwann überstanden haben, dann wird alles wieder so sein wir vorher, leider.

  • Die Lehrer machen den ganzen Stau? Dann bin ich für wohnortnahes Unterrichten. Müssen halt die Schüler zu den Lehrern ... Ähhhm neeee...:D


    Nee im Ernst, auch schon vor zwei Wochen waren die Staus deutlich kleiner in NRW als sonst. Es wird vermutlich am Hausarbeitsplatz (Nein nicht in der Küche oder am Schrubber.) vieler Leute gelegen haben. Und meine Hoffnung ist, dass viele gemerkt haben, dass es auch im Homeoffice geht. Eventuell behalten sie das nach der Krise bei und fahren dann nur noch ein oder zweimal pro Woche ins Büro. Damit wäre sicher schon einiges gewonnen. - Naja, warten wir's ab.


    Edit Krissi: Das war nicht ganz ernst gemeint mit den Lehrern. ;) Mein Bruder gehört auch zu der pendelnden Sorte - zudem auch noch zu der Sorte, der Lehrer an Schulen im Kreis Heinsberg, die schon seit Mitte Februar keine Schule mehr hat.

  • Die Lehrer machen den ganzen Stau? Dann bin ich für wohnortnahes Unterrichten. Müssen halt die Schüler zu den Lehrern ... Ähhhm neeee...:D

    Na ja, immerhin gibt es in NRW 172.000 Lehrer, das sind ca. 10 Prozent der Bevölkerung, also nicht gerade wenig.

    Wohnortnahes Unterrichten wäre super, ist aber so was von unrealistisch. Die Verfahrensordnung der Bezirksregierung bei der Einstellung von Lehrern ist haarsträubend.

  • Danke dir Xanthy ^^
    Genau so sehe ich das auch.
    Was nicht heisst das es so sein muss oder so wird---->
    Aber so ist die Richtung die ich oder schöner: wir einschlagen können.

    ....wo wollen wir den sonst hin?
    Meiner Meinung nach gestalten wir die Welt selbst,
    indem wir eine Zielrichtung ins Auge fassen; einen Fokus bilden auf eine Zukunft.


    Die Zielrichtung dieses Zukunftstypen geht in die richtige Richtung.

    Natürlich gibt es andere Ziele, wie das vorherrschende ; Geld Geld Geld.
    Leider führt das zu nix gutem^^

    Auch wenn wir anstelle eines Zieles immer nur die GEHT NICHTs sehen.
    kommen wir nirgend wo hin.
    Damit sollte man sich nur beschäftigen um sie aus dem Weg zu räumen,
    Thats it! ... hihi ^^

  • @Erian: "Futures Studies" sind seit Mitte der 1940er Jahre zu einem ernsthaften und ernstzunehmenden Forschungszweig der Political Science gewachsen. Alle wichtigen Thinktanks binden dort entwickelte Methoden und Szenarios in ihre Analysen ein. Von Horx halte ich aber (schon seit seinen Texten Mitte der 1980er für "Tempo" und seit seinem "Das Ende der Alternativen") nicht besonders viel. Das ist ein Publizist, der sich halt verkaufen muss wie alle anderen auch und in meinen Augen kein Wissenschaftler. Und seine Methoden und seine Systemanalyse sind mir eher suspekt. Tut mir leid, das so hart schreiben zu müssen.

    Die Folgen der Pandemie sind jetzt noch Glaskugelei. Denn die Faktenbasis ist noch viel zu sehr begrenzt und man kann sich später ohnehin kaum auf den eurozentristischen Tunnelblick beschränken, der über die eigene Nasenspitze nicht hinausgeht. Die Daten, die wir heute haben, repräsentieren die Situation vor 10 bis 12 Tagen. Und wir haben ja noch nicht einmal den globalen Höhepunkt der Krise erreicht. Über das endgültige Ausmaß der sozialen Verwerfungen, der Erosion der Grundrechte und über die ökonomischen Verwüstungen können wir jetzt noch keine seriösen Aussagen treffen. Was Horx über die (zu befürchtende und möglicherweise sehr breite) Vernichtung von ökonomischen Existenzen schreibt halte ich für zynisch. Das sind Menschen. Das sind Lebensläufe, die subjektiv empfunden in einem Abgrund enden. Wer fängt sie auf?


    Was die soziale Lage angeht ist mir wichtig, zu betonen, dass es nicht nur um die Versorgung Alleinstehender, Kranker und Leuten in Quarantäne geht.

    Wir werden alle versorgt:


    Von Menschen, die Wasser, Abwasser, Strom, Gas und Müll am Laufen halten, von Altenpflegediensten, Gefängniswärtern, Therapeuten für Menschen, die sich in Therapie befinden. Von Radio und Fernsehleuten, Zeitungsjournalisten und Druckern, Lagerarbeitern und Lastwagenfahrern (nicht nur im Lebensmittelbereich). Von Forschenden, die nach Erkenntnissen über das Virus, über seine Verbreitung und nach Impfstoffen suchen. Von Taxi- und Busfahrern, von Kassiererinnen, von Mitarbeitern des Bahn- und Flugbetriebs und den Fluglotsen und Stelllwerkmitarbeitern, den Befüllern von Geldautomaten, den Hafenarbeitern und Schleusenwärtern, den Installateuren und Aufzugsmonteuren, die Störungen beseitigen, von den Leuten vom Schlüsseldienst und nicht zuletzt den Arbeitern :patsch: in den Klopapierfabriken. In der Landwirtschaft gibt es keine Pause, denn Tiere und Pflanzen lassen das nicht zu. Und es gibt (das sage ich jetzt nicht ganz unbescheiden ;) ) Leute im IT- und Mobilfunkbereich, die die Kommunikationssysteme warten und schön auf das Internet aufpassen. Und alle, die ich jetzt übersehen habe mögen mir das nachsehen.


    All diese Menschen gehen ein erhöhtes Risiko ein, infiziert zu werden und obendrein unwissentlich und unbeabsichtigt vielleicht auch andere zu infizieren, bevor zumindest ein Teil von ihnen Symptome wahrnimmt und getestet wird. Das ist eine sehr unangenehme Verantwortung.


    LG

    Sim

  • Na ja, immerhin gibt es in NRW 172.000 Lehrer, das sind ca. 10 Prozent der Bevölkerung, also nicht gerade wenig.

    Wohnortnahes Unterrichten wäre super, ist aber so was von unrealistisch. Die Verfahrensordnung der Bezirksregierung bei der Einstellung von Lehrern ist haarsträubend.

    nur 'ne kleine Korrektur:


    ich weiß nicht, ob es tatsächlich 172.000 Lehrer in NRW gibt, aber es gibt 17.932.651 Einwohner in NRW

    d.h. 172.000 von fast 18 Millionen sind weniger als ein Prozent

  • nur 'ne kleine Korrektur:


    ich weiß nicht, ob es tatsächlich 172.000 Lehrer in NRW gibt, aber es gibt 17.932.651 Einwohner in NRW

    d.h. 172.000 von fast 18 Millionen sind weniger als ein Prozent

    Oh weia, dann hoffe ich mal, dass mein Sohn das nicht gelesen hat, der ist nämlich Mathelehrer ;)

  • Dann biste dran !!! *lacht* ...Sowas passiert mir auch dauernd^^

    Aber nochmal zu diesem Zukunftsfuzzi, was auch immer;

    Ich meine wir sollten uns von Plänen/Wünschen oder Visionen oder so leiten lassen.
    Damit markieren wir nur ein Ziel in der Zukunft.
    (dafür brauchs keine Forscher/Wissenschaftler sondern nur Normalo Deppen wie mich:)
    (Politiker wären da eigentlich perfekt für:-D)

    Wenn wir dieses Ziel haben machen wir uns mit Hilfe der Wissenschaft auf in die Richtung;
    Dann müssen die uns erklären was machbar ist, welcher Weg taugt usw.
    Und dann beschreiten wir diesen Weg, langsam und sicher. PUNKT!

    Ich kann es nicht mehr hören das auf jede Idee gleich der Vollstopper kommt!
    Meist is es;
    Und wer will das Finanzieren? Wo bleiben die Arbeitsplätze? Da bekommst du nie ne Mehrheit!

    WIR SIND DIE MEHRHEIT! *kicher*
    Die meisten Menschen die ich kenne, wollen Frieden,
    gönnen den anderen Menschen auch was zu essen,
    brauchen nur genug Geld/Macht um ihre Existenz sichern zu können.

    Also ich weiss, wie ich in Zukunft leben will und auch das es nicht sofort sein kann.
    (ich werd wohl nicht mehr sooo alt;)
    Aber mit vielen Freunden an der Seite fühle ich mich auch jetzt schon mal recht wohl und sicher.


    UNITE !!! UNITE !!!


    Nachtrag;
    Ich glaube in der DDR hatten sie da etliche Sachen erreicht,
    die für viele Menschen auf der Welt beneidenswert sind
    und in Zukunft für noch viel mehr beneidenswert sein werden.

    Wenn diese bescheuerten Regierenden (DDR) dem Einzelnen nur alle Freiheit gegeben hätte,
    und die GmbHs und Konzerne streng reglementiert hätten, dann wär das anders gelaufen denk ich.
    Ausserdem hätten sie nat. für eine echte Demokratie eintreten müssen.
    Nur die kann dauerhaft stabil sein.

  • Aber mit vielen Freunden an der Seite fühle ich mich auch jetzt schon mal recht wohl und sicher.

    Und genau aus diesem Grund sollte man der DDR nicht nachtrauern, auch wenn einiges dort richtig gut war.

    Aber nicht zu wissen ob dein Freund dein Freund ist oder nur deine Nähe sucht um dich zu bespitzeln kann deinen Lebenssinn zerstören.

    Ich rede aus Erfahrung. Und nein, ich habe meine Stasiakte nie gelesen, werde es auch nicht tuen, um mir meine letzten Illusionen noch zu erhalten.

    Auch wenn das jetzt am Thema vorbei ging, musste ich das mal sagen. Mir geht nämlich dieser verträumte nostalgisch Blick auf die DDR-Zeit von einigen Mitmenschen ziemlich auf den Sa....