Beiträge von Zihaani

    ich mag das Osterevent ... alles flitzt geschäftig umher, überall Rufe nach Unterstützung, die dann auch angeboten wird ... :thumbsup:
    und die knuffigen Gesellen sind echt goldig ... darf ich so einen haben, wenn das Fest vorbei ist? :blush::girl:


    schön gemacht bisher, ich bin auf den 2. Teil gespannt :kiss:

    Galliard war häufig zum Gutshof unterwegs, Zihaani somit auf sich gestellt. Nicht, dass sie mit diesem Umstand nicht klar käme, aber unwohl war ihr ab und an schon, wenn sie allein im Umland, im Wald oder auf der Sumpfinsel unterwegs war. Lang schon schwirrte ihr der Gedanke im Kopf herum, sich im Umgang mit einer leichten Waffe - etwa einem Dolch - trainieren zu lassen. "Schaden kann's nicht..." dachte die Halbelfe immer wieder im Stillen, doch waren es Ausflüge, Töpferaufträge, Näharbeiten, die die Waffenübungen immer wieder ins Hintertreffen geraten liessen.


    Als Zihaani gerade wieder einmal den Marktplatz passierte, hörte sie den Wirt der Taverne, Reto, laut schimpfen. "Verdammte Mistviecher, wird man euch denn nie los?!" Sie lenkte ihren Blick zur Taverne und sah den Patron einige Ratten mit Hilfe eines Reisigbesens durch die Tür scheuchen, ihnen Schimpftiraden mit auf den Weg gebend. Langsam näherte sich Zihaani Reto und sie kamen ins Gespräch. Der Wirt klagte sein Leid: der Weinkeller wurde von Ratten bevölkert, es wurden immer mehr, er wurde ihrer kaum noch Herr und würde wohl die Hilfe eines Kammerjägers benötigen, der zumindest mit einem Dolch verstünde umzugehen.


    So war der Entschluss endgültig gefasst und die Halbelfe suchte Camulos auf. Nach einem kurzen Gespräch befand man, dass tatsächlich der Dolch für den Anfang die günstigste Waffe für sie sei. Ein eben solcher wurde besorgt und die nächsten Tage liess sich Zihaani in den Umgang mit der Waffe einweisen. Camulos war ein geduldiger Lehrmeister, schließlich aber entließ er sie mit der Bestätigung, dass weitere Fortbildung nunmehr im Kampf zu erlangen sei.


    Zihaani pirschte durch die Gassen Trents, wohl darauf bedacht, unbeobachtet zu bleiben. Obwohl sie häufig das Gefühl hatte, dass sich hinter der einen oder anderen Hausecke Bob der Baumeister versteckte, sie beobachtete und sich ob ihrer anfänglich disaströsen Auseinandersetzungen mit Ratten und gefrässigen Tschätts königlich amüsierte. Schließlich aber fühlte sich Zihaani sicher genug, vor Reto zu treten und ihm ihre Hilfe anzubieten.


    Was wohl Galliard dazu sagen würde?! Sie wollte keinesfalls, dass er gekränkt sein würde, schliesslich war ja er als Kerl immer um ihren Schutz gedacht. Andererseits war er häufig nicht bei ihr. Ob er ihren Entschluss verstehen würde? Bei nächster Gelegenheit würde Zihaani ihm von ihren - wenn bisher auch spärlichen - Kampferfolgen berichten. Retos Anliegen war ein guter Ansatz und Vorwand.

    Endlich war es so weit! Die lange schon geplante Reise in und durch die Wüste war vorbereitet, Proviant gekauft, leichte Gewandung gefertigt, benötigte Ausrüstung zu gelegt, so konnte es endlich losgehen.
    Noch einmal wurde alles überprüft: Nahrung, Wasserschäuche, Strohhut, schützender Umhang, einige wenige der wichtigsten Dinge für diesen Exkurs.
    Oft schon hatte Zihaani am Gebirgspfad gestanden und der heisse Wüstenwind war ihr ins Gesicht geweht, jetzt war es also so weit ...


    Die Wüste ... so weit das Auge reichte Sanddünen, flirrende Hitze, blauer Himmel. Hatte man sich erst einmal an die trock'ne heisse Luft gewöhnt, fiel auch das Atmen nicht mehr so schwer. Nachts sollte es hier sehr kalt werden. Zihaani konnte sich das kaum vorstellen, fühlte sie sich doch wie im Brennofen, als sie langsam auf dem Rücken des gemieteten Kamels Galliard folgte. Ein wenig unwohl war ihr schon. Vielleicht wäre es wohl besser umzukehren. Ungefährlich ist die Wüste nicht, wer weiss, was ihnen bevorstehen würde?!


    Galliard verschwand aus dem Blickfeld der Halbelfe, sie musste sich beinahe verrenken, um ihn sehen zu können.
    "Heeeeey, dummes Vieh ... in die andere Richtung! Verdammt ... dort lang. Haaaalt!" Der Nordkerl lachte, als er ihre Schimpftiraden hörte ... und die sollten während des Ausflugs öfter zu hören sein, hatte Zihaani wohl doch ein ausgesprochen eigensinniges Exemplar eines Wüstenschiffs ausgehändigt bekommen. Na, das würde ja heiter werden. Immer wieder musste sie die Kamelstute laut schimpfend, an den Zügeln zerrend, das Tier in die Flanken tretend dazu bewegen, die Richtung wieder zu ändern, so dass sie Galliard nicht verlieren würde.


    Doch das liess sich nicht vermeiden! Wenn zwei Kamele ihre mucksige Laune und ihren Stursinn im selben Moment ausleben, bleibt den Reitern nichts anderes als sich zuzurufen "Die Oase! ... Wir treffen uns an der Oase! Gib auf dich Acht!"


    Und zur Oase findet man immer ... beziehungsweise die Kamele! So träge und stumpfsinnig sie während ihres Trotts scheinen mögen, so schnell überqueren sie Düne um Düne, wenn sie die Oase und Wasser wittern. Da gilt es nur noch, sich so gut wie möglich festzuhalten, möchte man nicht aus dem Sattel geworfen werfen und dem Tier zu Fuß folgen.


    ... was man im übrigen tunlichst unterlassen sollte. Tückischer Treibsand macht es teilweise selbst den Kamelen unmöglich, sich weiter fortzubewegen. Nur mit antreibenden Rufen, Tritten, unter Zuhilfenahme eines zugeworfenen Seils des nicht minder erschrocken dreinschauenden Nordkerls konnte Zihaani eins ums andere Mal den sandigen Fallen entkommen.


    Faszination Wüste! Ist man ordentlich ausgerüstet, kann solch eine Reise durchaus interessant, lehrreich, erfreulich sein. Datteln und Kaktusfeigen ... im Stillen dankte Zihaani billa immer wieder für die ledernen Handschuhe, die ihre Hände weitestgehend vor den langen, sehr harten und sehr, sehr schmerzhaften Dornen der Kakteen schützten.
    Aggressive Hamster und hamsterähnliche Tiere mit riesigen Augen, Skorpione, Aasgeier - hässliche und Unwohlsein schürende Vögel, die einen unwillkürlich zu schnellerem Ritt antrieben -, wunderschöne Dattelpalmen, erbärmlich stinkende Aasblumen und Sand ... so weit das Auge reichte.
    Die Neugierde trieb sie immer weiter in die Wüste hinein, schwindendes Zeitgefühl und der Verdacht, dass die Kamele dringend mehrtägige Erholung brauchen würden, liessen Zihaani und Galliard den Weg gen Westen wieder antreten, in der Hoffnung, dort den Bergpfad wieder zu finden.


    Als Wüstenschiffe und Reiter wohlbehalten den Pfad zum Trenter Umland passiert hatten, das Gepäck von Reittier auf Reiter umgeladen und Vincent noch einmal gedankt war, schauten die Halbelfe und der Nordkerl sich mit funkelnden Augen an und nickten. "Das machen wir noch einmal!" Doch der nächste angedachte Ausflug sollte ins andere Extrem führen: auf die Eisinseln.

    Jauchzend ließ sich die Halbelfe in das bezogene, neue Bett fallen. Welch herrliches Gefühl, wie gut musste man darin schlafen können! Es war ein schmales Bett, kaum für zwei geeignet, ein weiteres würde bald noch angeschafft werden müssen. Emsig hatte Zihaani während der letzten Tage an Laken, Decken und Kissen gearbeitet. Die mühseligste Arbeit war wohl das Befüllen des Kissens mit Hühnerdaunen, von denen sich - so empfand die Halbelfe es zumindest - mehr in ihren Haaren verfingen, als den Weg in die Stoffhülle zu finden. Schließlich aber wurde das Kissen mit letzten Nadelstichen verschlossen und stolz wurde das fertige Werk betrachtet.


    Nach und nach wurde das Haus zum Heim, dekoriert mit wunderschönen Geschenken, provisorischen Schemeln aus dicken Baumscheiben, einer - wenn auch nicht fest gemauerten, dennoch durchaus brauchbaren - Feuerstelle. Eifrig hatte Zihaani Krüge, Becher, Teller und Schalen getöpfert, ein geschmiedetes Dreibein ließ es leicht zu, Schalen oder Pfannen über dem Feuer zu platzieren, um ein warmes und sättigendes Mahl zu bereiten.
    Lediglich auf die Anwesenheit und Nähe von Galliard musste sie in letzter Zeit oft verzichten, zu beschäftigt war er mit den Lämmern, die teils kränkelnd sehr viel Aufmerksamkeit und Pflege benötigten, sie mussten geschoren und versorgt werden.
    Während sie an einem wärmenden Umhang arbeitete, dachte die Halbelfe lächelnd an die prall gefüllten Säcke mit Wolle, die ihr Liebster oft vom Gutshof mitbrachte. Er war wirklich sehr fleissig, legte immer wieder ohne Murren die weiten Strecken zurück und erfreute sie bei seiner Rückkehr mit lieben Kleinigkeiten, die ihr allerdings wesentlich weniger wichtig waren, als Galliards Gegenwart.


    Das alte Jahr hatte ein gutes, sehr zufriedenstellendes Ende gefunden und das neue Jahr versprach nicht minder erfreulich zu werden. Die Töpferarbeiten gingen Zihaani immer leichter von der Hand, lange schon durfte sie ihre Fertigkeit als meisterlich bezeichnen. Die Schneiderei würde noch viel Fleiß und Übung bedürfen, doch mit jedem gefertigten Gewandungsstück wurde sie geschickter.
    Zuversichtlich schaute die Halbelfe der Zukunft entgegen, das Heim und alles bisher Erreichte erfüllte sie mit Stolz und Galliards Liebe ließ jeden einzelnen Tag zum schönsten und glücklichsten werden.

    Zihaani hatte den Nikolausabend am Marktplatz mit vielen anderen Mitbürgern und Freunden sehr genossen. Schöner noch aber hätte sie den Abend empfunden, wäre ihr Liebster an ihrer Seite gewesen.
    Galliards Geschenk vom Rotgewandeten wurde im Rucksack verstaut, neben etwas Wegzehrung und zwei Kleinigkeiten, die sie für ihr Herz schon seit einigen Tagen bei sich trug. Zu lang schon hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Während sie den wärmenden Glühwein geschlürft und sich am Anblick der vielen Geschenke und strahlenden Augen der Beschenkten erfreut hatte, hatte die Halbelfe den Entschluss gefasst, sich auf den Weg gen Norden zum Gutshof zu machen.


    Sie würde den weiten Weg zurück nach Trent am nächsten Tag wohl auch wieder allein antreten müssen, doch das war ihr einerlei. Zihaani wusste, Galliard würde sich noch einige Tage um das kranke Schaf Leesha kümmern müssen, viel Zeit würde er nicht für sie haben. Doch jede Minute, die sie ihn sehen würde, würde sie für die weite Strecke mehr als entschädigen.


    Schnell trugen weit ausholende Schritte sie durchs Umland nordwärts, Monstern und grimmig dreinschauenden Grinchs ausweichend, Rehe aufscheuchend, über die Eile aber die Aufmerksamkeit nicht vergessend. Nur eine kurze Rast gönnte sie sich, um sich an Äpfen gütlich zu tun, die einladend rot leuchtend vom Baum herunter strahlten.


    Zihaani betrat den Gutshof, wich Vogelscheuchen und kämpferischen Ameisen aus und bahnte sich den Weg zur Schafswiese, wo sie Galliard vermutete. Dort angekommen konnte sie ihren Liebsten aber nirgends entdecken. Sicher war er irgendwo auf dem Hof und würde über kurz oder lang wieder bei den Schafen auftauchen. So machte es sich die Halbelfe unter einem Baum gemütlich und wartete geduldig ... bis der Schlaf der Erschöpfung sie übermannte, sanft eingelullt vom leisen Blöken der Schafe.

    Für die Hausfeier waren Köstlichkeiten für jeden Geschmack aufgetragen worden, so dass alle Gäste mit Leibspeis' und -trank würden versorgt werden können. Aufgeregt und gespannt hatten Selena, Xanatos und Zihaani im Fuchslöcherweg gestanden und auf die Ankunft der ersten geladenen Freunde gewartet.
    Mit Hanswalter und Flummii hatte bereits ein geselliger und fröhlicher Abend begonnen, mit Flöten- und Würfelspiel, Tanz und Gelächter. Diese beiden Gästen von knapp zwei Dutzend geladenen waren schlussendlich die einzigen Besucher geblieben. Milde enttäuscht, dass Zusagen nicht eingehalten wurden, erfreut aber ob des dennoch schönen Abends hatten Selena und Zihaani gegen Mitternacht zusammengeräumt und sich voneinander verabschiedet.


    Der Alltag im neuen Heim war arbeitsam: Zihaani verbrachte viel Zeit an der Töpferscheibe, gab sich aber auch mit Eifer an die Schneiderei und das Färben von Gewandung. Galliard war selten in Trent, hatte er sich doch um seine Lämmer auf dem Gutshof zu kümmern. Jeden Tag, den er nicht bei ihr sein konnte, vermisste die Halbelfe ihren Liebsten unsagbar. Groß war die Freude, wenn er zurückkehrte. Es gab dann von beiden immer viel zu berichten, während kleine Geschenke ausgetauscht wurden.
    Zihaani genoß jeden Augenblick mit Galliard, doch wusste sie wohl, dass es für sie beide mehr als genug zu tun gab. Sie wollten eines Tages die Eisinseln und die Wüste bereisen und erforschen. Das aber musste sehr gut vorbereitet, angemessene Gewandung und Ausrüstung besorgt und Proviant angelegt werden.


    Bevor der Nordmann sich erneut auf den Weg zum Gutshof und zur Nordschneise gemacht hatte, hatten sich Zihaani und er am Markt getroffen. Die Halbelfe hatte neue Beinkleider und ein warmes Hemd für ihren Liebsten gefertigt, die sie ihm vor der Reise noch geben wollte. Die Begrüßung der beiden hatte die Aufmerksamkeit der kleinen Georgie auf sich gelenkt: Galliard fand Gefallen daran, Zihaani hochzuheben und sich mit ihr im Kreis zu drehen. Gerade auf einem recht gut gefüllten Marktplatz sorgte dies schon für Aufsehen, doch so lang niemand verletzt und nichts beschädigt würde, war das den beiden recht einerlei.
    Verdutzt aber wurde auf Georgies Frage reagiert, ob Galliard und Zihaani denn bald auch eine eigene kleine Georgie haben würden, schließlich wünschte sich diese Spielkameraden. Schmunzelnd musste die Halbelfe die Kleine vorerst vertrösten, Spielkameraden waren bisher nicht geplant. Doch man würde sehen, was Schwester Mond vorgesehen haben würde, diese Entscheidung lag nicht an ihnen allein.

    Es war bizarr: Zihaani ahnte, dass einer nach dem anderen etwas von der Rinde ins Feuer warf, obwohl sie es durch die wie entfesselt herumwirbelnden Geistgestalten nicht wirklich sehen konnte. Die Flammen schienen sich zu verändern, schienen in ihrer Mitte ein grünlich schimmerndes Portal zu bilden, dessen Anblick die Geister noch unruhiger machte.


    Plötzlich verschwanden die ersten untoten Nebelgestalten in den Flammen, beziehungsweise in diesem Portal, was förmlich für einen Aufruhr unter den Geistern sorgte. Das kleine Gespenst huschte auf das Feuer zu und die Halbelfe glaubte, ein erfreutes "Es geht los, es geht los..." zu hören und es schien ihr, als würde das kleine Wesen vom Feuer aus zu den Anwesenden herüber zu winken.


    Zihaani hielt die Hände zu ihrer linken und rechten umfasst und verfolgte die Szene gebannt. Tatsächlich schien die Zeremonie bisher erfolgreich verlaufen zu sein, denn die "Nebel" lichteten sich allmählich, als ein Gespenst nach dem anderen seine letzte Reise antrat, die einen mit einem schauerlichen Heulen und Jammern, von anderen glaubte die Halbelfe ein Lachen oder Kichern vernehmen zu können. Bald konnte man wieder die Anwesenden erkennen, Zihaani sah Hanswalter nicht minder gebannt dem Geschehen folgen, Isimund und Alphia offensichtlich hin und her gerissen zwischen ... Zihaani glaubte den einen oder anderen Schatten von Schuldbewusstsein auf ihren Mienen lesen zu können, Erleichterung war auszumachen und die Druidin stand nach wie vor regungslos dem Feuer zugewandt. Nur die Lippen bewegten sich ab und an kaum wahrnehmbar, oder war es der Schatten, den die Flammen warfen?

    Leise grummelnd zog sich Zihaani ihren zerschlissenen Umhang über den Kopf, der gleich neben dem Nachtlager lag.
    "Gib Ruhe, dummes Federvieh..." Doch der Hahn, der irgendwo in der näheren Umgebung den Sonnenaufgang ankündigte, ließ in seinem Bestreben nicht nach, diejenigen aus den Betten zu rufen, die ihr Tagwerk noch nicht angetreten hatten.


    Entnervt rollte sich die Halbelfe auf die andere Seite und fluchte leise. "Vermaledeites Vieh, eines Tages rupf' ich dich und verarbeite dein Fleisch in einem Eintopf..."Es half nichts, an Schlaf war nicht mehr zu denken, auch wenn sie den noch gut hätte brauchen können. In ihrem Kopf brummte es wie in einem Bienennest, ihre Glieder fühlten sich schwer an und das Kratzen in ihrem Hals zeugte von nichts Gutem.


    Zihaani krabbelte benommen von dem Lager. Nur in eines von Galliards Hemden bekleidet tappte sie zu der Waschschüssel, griff zu dem Tonkrug, um frisches Wasser in die Schüssel zu füllen ... um festzustellen, daß der Krug leer war.
    Mit einem milde entnervten Blick wurde das Innere des Krugs noch einmal überprüft ... doch es half nichts, dieser war und blieb leer. Der Brunnen war wenige Schritt von dem Häuschen entfernt, schnell zu erreichen. Die Tür des Hauses würde einen Spalt weit geöffnet und hinaus in die Gassen gelinst. Niemand war zu sehen, so konnte sich Zihaani im Hemd schnell zum Wasser schöpfen wagen.


    Barfuß tappte sie zum Brunnen, stellte den Krug auf dessen Rand ab und betätigte die Haspel. Leise quietschend wurde der gefüllte Eimer aus dem Schacht in die Höhe befördert, Wasser in den Krug gefüllt und schleunigst der Weg zurück zum Haus angetreten.
    Ein Fluch gefolgt von einem für zu Boden fallende Tonwaren typischen Klirren hallten durch die frühmorgendlichen Gassen, als eine Distel ihre feinen Dornen in die Fußsohle der Halbelfe bohrte. Weniger vor Schmerz denn vor Schreck zuckte Zihaani zusammen, ließ den Tonkrug fallen und hüpfte schimpfend und zeternd auf einem Bein, den malträtierten Fuß dabei mit einer Hand reibend. "Verdammtes Grünzeug! Na herrlich, der Krug ist hin."Ihr wurde bewusst, daß der Radau den einen oder anderen Nachbarn aus dem Bett hätte jagen können. Sie schaute sich prüfend um ... noch war niemand zu sehen. Hastig wurden die Scherben eingesammelt und nach wie vor leise fluchend ins Haus gebracht.
    "Na, der Tag kann nur noch besser werden..." grummelte Zihaani leise, während sie sich ankleidete. Noch einmal wollte sie nach dem Lärm nicht wagen, nur im Hemd zum Brunnen zu gehen. Sie fühlte sich wie gerädert und ärgerte sich maßlos darüber. Morgen sollte die Feier mit Selena und Xanatos stattfinden, sie würde heute noch einiges vorzubereiten haben. Eine Erkältung oder Fieber konnte sie nun beileibe nicht gebrauchen. Am besten würde sie die schweren Glieder ignorieren, den Hals mit einem Kräutertee beruhigen und den verpatzten Morgen vergessen.

    Das kleine Heim war fertig gestellt ... den Abschluß hatte die Tür gebildet, die Zihaani bereits vor einiger Zeit bei Glen angefragt hatte. Nun sollte es so weit sein, daß sich der Zimmerer ans Werk begeben konnte. Glen ließ sie allerdings wissen, daß er noch im Gebirge sei, versprach aber, rechtzeitig zurück zu sein, um die Tür zu fertigen, damit die Hausfeierlichkeiten, die gemeinsam mit Selena und Xanatos geplant waren, rechtzeitig würden stattfinden können.
    Zihaani glaubte ihren Augen und Ohren nicht zu trauen, als Glen ihr die wunderbar gearbeitete Tür überreichte mit der Erklärung, sie als Geschenk von ihm und Schattenschwinge zu betrachten. Schwinge hatte die Metallteile gefertigt und Glen die Schreinerarbeiten vorgenommen, beide hatten dann wohl entschieden sich strikt zu weigern eine Entlohnung für ihre Arbeiten anzunehmen. Angerührt von so viel Herzlichkeit fiel die Halbelfe dem Zimmerer beinah um den Hals, konnte die Großzügigkeit der beiden kaum fassen. Bei Schwinge würde sie sich auch noch bedanken müssen ... viel lieber sogar noch als Glen würde Zihaani dem weichen, knuffeligen Fellknäuel mit der Stubsnase mit einer Umarmung danken.


    So stand also den Festivitäten kaum noch etwas im Wege. Selena hatte die Einladungen verschickt, einige Zusagen waren auch schon eingetroffen, emsig wurden Speis´ und Trank zusammengetragen, Tonbecher gefertigt, Früchte gesammelt, gepresst, abgefüllt und sich auf das gemeinsame Fest gefreut ... lang würde es nicht mehr dauern.


    Galliard hatte auch nicht schlecht gestaunt, als Zihaani ihm von dem Geschenk der Freunde erzählt hatte.
    Sein ´´Einweihungsgeschenk´´ - wie er es nannte - übertraf aber alle noch so herrlich gefertigten Türen bei Weitem. Eine kleine Karte mit Galliards unverkennbarer Handschrift erklärte "Für meinen ganz persönlichen Engel, der mein Herz zum fliegen bringt. Möge es dein Heim bewachen!" Das Geschenkpapier neugierig von dem Präsent genestelt, japste die Halbelfe sprachlos, hielt sie doch eine wunderschöne Kristallskulptur in Gestalt eines Engels in Händen. Wie wunderschön sie war! Dafür musste er ein Vermögen aufgebracht haben!
    Die Skulptur wurde vorerst auf einen abgesägten Baumstumpf platziert, der in dem einzigen Raum des kleinen Heims als Tisch fungierte. Wenn das Heim irgendwann ausgebaut und Platz für eine Vitrine bieten würde, würde auch der Engel einen angemessenen Platz finden.

    Als spürten die Geister, dass ihre letzte Reise bevorstehen würde, drängten sie sich immer näher an das Feuer, während die Anwesenden nebst dem neugierigen Burschen Hannes, der den noch immer bleichen Toran an der Hand hinter sich her zog, langsam an die Flammen herantraten.


    Zihaanis Blick ruhte auf Valyndea, in der Hand hielt sie einige Stücke Eibenrinde, die - wie es hieß - das Portal für die Geister öffnen würde, sobald sie den Flammen übergeben würden. Die Halbelfe wartete auf ein Zeichen der Druidin. Plötzlich hob ein Flüstern und Wispern an, das von überall her zu kommen schien, das Feuer züngelte unruhig und Schwester Mond war in voller Pracht am Firmament zu sehen. Warum auch immer, das wusste Zihaani nicht zu sagen, aber sie war überzeugt, daß es nun soweit sein musste: sie warf ein Stück Rinde ins Feuer, gab die restlichen Borkenstücke an den zu ihrer Linken stehenden Isimund weiter, damit dieser es ihr nachtun konnte.
    Dieser Teil des Zeremoniells war der Halbelfe bekannt: jeder der Anwesenden würde ein Stück der Eibenrinde in die Flammen geben, danach würde ein Kreis um das Knochenfeuer herum gebildet, indem man sich bei den Händen nehmen würde.


    Das Flüstern schien sich zu intensivieren, etwas lauter zu werden, als Zihaani jetzt den Blick zum Himmel hob und Luna anrief: "Schwester Mond, ewig Währende, Schutz spendende, Gütige, sieh wir haben uns hier versammelt diese untoten, rastlosen Seelen Verstorbener zu ihrer letzten Reise zu geleiten." Aus den Augenwinkeln linste sie kurz zu den anderen, hoffend, daß sie sich alle an der Zeremonie beteiligen, Rinde verbrennen und sich dann an den Händen nehmen würden.
    Wieder loderten die Flammen auf und die Geister schienen sich nun zwischen das Feuer und den sich aus den Anwesenden bildenden Kreis zwängen zu wollen - was bei ihrer Anzahl gar nicht einfach war, war doch der Kreis mangels weiteren Gästen recht klein, so daß es sich nicht vermeiden ließ, daß sich die transparenten Wesen dicht an dicht an, auf und über den lebenden Beteiligten drängten. "Fffsch." und ein leiser Windhauch, ein erneutes "Fffsch." und plötzlich schoben sich Schleierwolken vor den Mond - so zumindest dachte Zihaani anfänglich, bis sie feststellte, daß es nur einige der Geister waren, die ihr dicht vor ihr Blickfeld gedrängt die Sicht vorübergehend nahmen.

    Ich schließe mich Keldan an, ein dickes Dankeschön dafür ... 50 Tonbecher übergeben ... da musste man sich viel Zeit für nehmen ;)
    Diese neue Option mag ich :girl:

    Bald schon tauchten die lodernden Flammen den Hügel und die Anwesenden in ein warmes Licht. Womit Zihaani allerdings so schnell nicht gerechnet hatte, war die unmittelbare Reaktion der Geister auf das Feuer. Milde erschrocken beäugte die Halbelfe die Szenerie. Zwar hatte sie bei vorherigen Knochenfeuern bereits Geister in das Reich der Toten übergehen sehen ... nie aber waren es so viele gewesen, nie waren sie derart aufgeregt gewesen, daß sie selbst vor den umherstehenden Lebenden keinen Halt machten. Mit einem leichten Windzug und einem "fffsch" wehte eines der körperlosen Wesen durch Zihanni hindurch, was dieser ein verwirrtes Blinzeln entlockte. Valyndea schien von dem Aufruhr keine Notiz zu nehmen, vielleicht aber auch war ihr das Geschehen nur allzu bekannt. Die Druidin zeigte keine Reaktion, augenscheinlich am Fleck eingeschlafen - wobei die Halbelfe eher auf Meditation tippte - stand sie dem Feuer zugewandt, kein Laut kam über ihre Lippen, kein Wimpernschlag verriet Anteilnahme. Dennoch schienen die Geister zu wissen, zu welchem Zweck Valyndea anwesend war, denn sie umkreisten die Druidin ebenso wie das Feuer, schienen zu wissen, daß von beiden ihr Übergang abhängen würde.


    Ein weiterer, sanfter Windhauch erfasste Zihaanis Umhang und sie rechnete bereits mit dem "fffsch", wenn eines der untoten Wesen durch sie hindurch fliegen würde. Das Geräusch blieb aus, statt dessen war eine seltsam klingende Stimme zu hören. "Wann sind wir da?" Zihaani schaute sich um, erst nach einigen Augenblicken richtete sie den Blick nach unten und wurde des kleinen Geistes gewahr, der sie mit großen Augen anschaute. Hatte das Wesen etwa ...? Zihanni blickte sich noch einmal um, als sie dann auch Hanswalters Augenmerk auf den kleinen Geist gerichtet sah, war sie zumindest annähernd sicher, daß er mit ihr gesprochen hatte. Verdutzt schaute sie den Schmied an. "Es hat ... gesprochen, nicht wahr?" und deutete auf das kleine Wesen vor sich. Sie wollte sicher gehen, daß nicht nur sie die Frage vernommen hatte, doch ein knappes Nicken Hanswalters bestätigte ihren Verdacht.


    Unsicher rieb sich die Halbelfe über den Nacken und brachte ein - so zumindest hoffte sie - halbwegs aufmunterndes Lächeln zustande. "Wir werden ... uhm, das Feuer noch füttern...", wobei sie auf die Flammen deutete, ohne den Blick von dem Geist zu nehmen. "...und dann Luna um Geleit für ... uhm ... euch bitten." Mit diesen Worten deutete sie auf Schwester Mond, die gerade hinter einem verwaschenen Vorhang von leichten Schleierwolken wieder hervortrat. "Meinst du, so lang kannst du noch warten?"
    Wieder fuhr sich Zihaani über den Nacken. Sie stand hier und sprach mit einem Geist, erklärte ihm, was geschehen würde. Wäre die Situation nicht derart bizarr, das Lachen, das sie in der Kehle kitzelte, würde wohl unangemessenerweise über ihre Lippen schlittern und in die Nacht hinaus hallen. Mit einem tiefen Atemzug schluckte sie das Lachen hinunter. Nein, das wäre jetzt wirklich nicht schicklich. Aber bei Luna, das würde ihr niemand glauben, der nicht gerade anwesend war und die Szene mit eigenen Augen verfolgen konnte.


    Hilfesuchend richtete sich Zihaanis Blick auf Valyndea. Als plötzlich die Flammen höher schlugen, trat sie hastig einen Schritt zurück und schaute von dem Feuer zu der Druidin. Sollte es etwa schon so weit sein? Hastig nestelte die Halbelfe an einem kleinen Beutel, der an ihrem Gürtel hing. Darin verwahrte sie die Rinde, die für die Zeremonie notwendig war. Während sie die Borkenstücke aus dem Beutel zog, schaute sie die Anwesenden an und nickte ihnen kaum merklich zu, andeutend, ein wenig näher zu treten.

    [ooc: Es war lediglich so gemeint, wie ich gesagt hab. Ich habe im Moment leider wenig Zeit, weiß auch nicht recht, wie wir ohne Valyndea da jetzt weiter kommen. Ich bin so frei, die Druidin ein bißchen "an die Hand zu nehmen". Wenn wir Glück haben, taucht Valyndea wieder auf.]




    Zihaani lauschte den Worten Hanswalters, nickte ab und an und bedachte Valyndea mit einem vielsagenden Blick. Genau dafür würden sie die Hilfe der Druidin benötigen.
    Sie nahm den ihr gereichten Feuerstein entgegen, deutete dann mit einem Lächeln auf die offensichtlich in Gedanken oder gar Meditation versunkene Druidin.
    "Die Druidin habt ihr bereits gefunden." schmunzelte sie. "Die ehrenwerte Valyndea hat ihre Hilfe angeboten, den Geistern den Übergang zu ermöglichen. Unter anderem aus diesem Grund haben wir uns hier eingefunden."


    Die Erklärungen des verkleideteten, ihr Unbekannten wurden mit einem erneuten Nicken quittiert.
    "Die edelste aller Methoden ist das Auskochen sicher nicht, doch wohl die einzige für diejenigen, die mit dem Zeremoniell für den Geist-Übergang nicht vertraut sind."Lächelnd sah die Halbelfe zu Hanswalter, dann zu der Druidin. "Hanswalter hat mit seinem Aufruf wohl an diese alte Zeremonie erinnert, bei der Valyndea uns und den Geistern hoffentlich behilflich sein wird."


    Der Blick Zihaanis fiel auf den Feuerstein in ihrer Hand, mit dem sie nach einigen Versuchen dann schließlich das Knochenfeuer entzündete. Lächelnd reichte sie den Stein zurück. "Vielen Dank, Hanswalter. Dann kann das Zeremoniell ja beginnen, würde ich sagen..." Sie schaute die Druidin an. Fehlte für das Vorhaben noch etwas? Zihaani wagte Valyndea nicht anzusprechen, schien diese sich doch bereits mental auf das Geplante vorzubereiten.

    [ooc: 'tschuldigung, musste das Forum während der letzten Tage aus RL-Gründen leider vernachlässigen]



    Bevor Valyndea antworten konnte, zog wie aus dem Nichts ein gewaltiger Nebel auf ... aus dem eine Stimme erklang? Zihaani blinzelte und erkannte ... "Hanswalter?" Sie lachte verwirrt auf, war dieser von hunderten kleiner und größerer Geister umgeben. "Was bei allen Monden hast du vor? Oh ..." Sie hielt inne. Hatte er die Gespenster um sich gescharrt, um sie hierher zu führen und ihnen den Übergang zu ermöglichen? Zihaani wurde etwas mulmig zumute. Toran, dem Knecht Retos wohl auch, denn der wurde kleidebleich, kreischte wie ein Marktweib und stolperte wie vom Leibhaftigen höchstselbst gejagt den Hügel hinunter.


    "Zündende Idee?" Wollte Hanswalter bei den Zeremonien behilflich sein? "Feuerstein ... ach, das Feuer!" Die Halbelfe lachte auf. Natürlich, es war schon ausreichend Holz gesammelt, um das Knochenfeuer zu entfachen. Zihaani schaute zu Valyndea. "Wollt ihr das übernehmen?"


    Erfreut stellte sie fest, daß zwei weitere Gäste den Weg zum Hügel gefunden hatten. Mit einem Lächeln wurden diese begrüßt. "Kommt doch heran" winkte sie die beiden zu sich, die augenscheinlich nicht sicher waren, ob sie nähertreten oder umkehren sollten.

    Zihaani bemerkte einen milde ... zweifelnden Blick, als Valyndea Chucky musterte. Ob auch ihn eine negative Aura umgab?! Die Halbelfe wusste nichts Schlechtes über den Monsterjäger zu berichten, ihr war er immer freundlich begegnet. Von den Worten der Druidin aus ihren Gedanken gerissen wandte sich Zihaani zu dieser um und lächelte.


    "Früchte und Beeren wären ganz ausgezeichnet, sicher. Der Patron der hiesigen Taverne, Reto, hat sich auch breitschlagen lassen, von seinem Schnaps und das eine oder andere Fässchen Dunkelbier bereit zu stellen. Erstaunlich, wenn man bedenkt, daß er sonst eher knaus'rig ist." Leise auflachend wurde mit den Schultern gezuckt, dann ob Valyndeas Frage nach der Erfahrung mit der Welt der Geister sich sacht über den Nacken gerieben.


    "Na, ich weiß, daß in der Nacht die Geister diese oft zu ihren Heimen zurückkehren und die Lebenden ihnen helfen, endgültig in die ... andere Welt überzugehen, nachdem sie sich vielleicht noch die Gelegenheit nutzen, sich zu verabschieden. WIE das gemacht wird, weiß ich allerdings nicht, die Riten und Zeremonien sind mir nicht so vertraut. Eure Hilfe, Valyndea wäre ... wunderbar!"
    Zihaani lächelte und hob die Hände seitlich des Körpers etwas an, was die Unsicherheit in ihrem Tonfall nur unterstrich.


    Auf Chuckys Verabschiedung hin nickte die Halbelfe ihm lächelnd zu. "Auf bald, Chucky, danke für die angebotene Hilfe ... und verkünde doch auf dem Marktplatz nochmal, daß hier ein Knochenfeuer entfacht wird, es sollen schließlich so viele wie möglich mit feiern."
    Sie winkte ihm nach und wandte sich dann wieder der Druidin zu, als vom Hügel ein donnerndes "Sapperlot!" zu vernehmen war.


    Zihaani wirbelte herum und sah Toran, den Knecht von Reto, einem Fass hinterherlaufen, das sich wohl von Hannes' Karren gelöst hatte und den Hügel wieder hinab rollte. Der Sohn des Nachtwächters stand neben eben jenem Karren und hielt sich den Bauch vor Lachen. Die Halbelfe gluckste, der dem immer schneller rollenden Fass nacheilende Toran bot aber auch ein höchst amüsantes Bild.
    Bevor das hölzernde Behältnis mit edlem Tropfen gefüllt an einem Baum zerschellen konnte, sprang der Knecht in einem Hechtspung auf das Fass und brachte es zum Stillstand.


    Leise lachend wandte sich Zihaani Valyndea wieder zu und zwinkerte ihr zu. "Der gute Tropfen ist gerettet ... das lässt auf mehr Teilnehmer hoffen."
    Sie neigte den Kopf sacht und kräuselte grübelnd die Nase. "Sagt ... was wird denn für solche Zeremonien benötigt?"

    Mit einem Lächeln wurden die Worte Chuckys quittiert.
    "Es wird sicher ein besonders schönes Fest, wenn sich viele Mitbürger hier einfinden und die Nacht der Geister im großen Kreis verbracht wird.", dann neigte die Halbelfe grübelnd den Kopf zur Seite. "Ein Schild ... daran habe ich nicht gedacht." Sie lachte leise auf. "Ich war im Glauben, Mundpropaganda sei die beste Werbung für eine solche Feierlichkeit."
    Nachdenklich strich sich die Halbelfe mit der Fingerspitze über den Nasenrücken. Sollte sie noch solch ein Schild organisieren oder gar selbst fertigen? Oder würde es doch ausreichen, die Nachricht von den Marketendern, Händlern und Mitbürgern herumtragen zu lassen?!


    Bevor Zihaani zu einem für sie zufriedenstellenden Ergebnis ihrer Überlegungen kommen konnte, erblickte sie eine Gestalt, die den Hügel erklomm. Aus den anmutigen Bewegungen und dem wallend' Haar schloß die Halbelfe auf eine weibliche Person, gehüllt in eine Robe, in einer Hand einen Stab. Das konnte doch nur ... Erfreut lächelnd, strahlend geradezu trat Zihaani ein paar Schritt vor, dem Ankömmling entgegen. Und tatsächlich, sie hatte sich nicht geirrt!


    "Valyndea! Wie schön, Euch zu sehen. Ich hatte auf Eure Anwesenheit und vielleicht sogar Mitwirkung gehofft." Zum Gruß neigte Zihaani ihr Haupt, der Druidin so ihre Ehre erweisend.
    Sie drehte sich andeutend zu Chucky herum, streckte die Hand mit einer einladenden Geste nach ihm aus, ihm somit andeutend, doch gern heranzutreten.
    "Valyndea, darf ich Euch einen lieben Mitbürger vorstellen: Chucky ..." An eben diesen gewandt erklärte sie "Chucky, ich möchte dir Valyndea vorstellen. Sie lebt noch nicht sehr lang in Trent, doch ich bin sicher, mit ihr ein sehr wertvolles Mitglied in unseren Reihen zu haben ... ausgesprochen herzlich und freundlich dazu."
    Lächelnd schaute sie von Chucky zu Valyndea, nickte auf deren Worte hin. "Tatsächlich wollen wir hier gemeinsam die Nacht der Geister verbringen und zelebrieren. Neben Holz und Knochen brauchen wir Speis und Trank, einiges habe ich schon organisiert ..." Zihaani schmunzelte. " ... was Feste angeht, sind die Trenter Bürger und Marketender kaum zu halten und ausgesprochen spendabel. Der Jüngste vom Nachtwächter, Hannes, hilft kräftig mit, das Benötigte mit dem Karren seines Vaters hier her zu schaffen." Mit einem Lächeln wurde erklärt "Er freut sich immer, ein paar Heller nebenher einheimsen zu können.", Valydea dann kurz zugezwinkert.


    Zihaani schaute sich nach dem bereits aufgeschichteten Holzhaufen um, blickte dann wieder Chucky und Valyndea an.
    "Ehrlich gesagt hab ich so etwas noch nie organisiert, ich hab aus dem Bauch heraus gehandelt. Bisher war ich immer "nur" anwesend." Das Wort "nur" wurde mit Zeige- und Ringfingern ihrer Hände bildich in Anführungszeichen gesetzt und milde verlegen geschmunzelt. "Ich bin also dankbar für jede Mithilfe und Idee."

    Auf dem Hügel vor Trent stehend ließ Zihaani den Blick über das Umland schweifen. Eine bekannte Stimme ließ sie herumfahren, lächelnd nickte sie Chucky zu.
    "Chucky, grüss dich!"


    Seine Bemerkung wurde mit einem erneuten Nicken quittiert. "Na, was ist denn ein Knochenfeuer ohne Knochen, hm?!" lachte sie leise.
    "Aber Holz wäre fein, davon können wir gar nicht genug haben. Hannes und ich waren schon fleissig ...", womit sie mit der Hand auf das bereits aufgeschichtete Feuerholz deutete. "...aber das reicht noch lang nicht für ein schönes, großes Halloween-Feuer."


    Einigermaßen halbherzig wurde die Tunika rasch von Rindenresten, kleineren Zweigen und Blättern befreit. Das Aufladen und Transportieren hatte seine Spuren hinterlassen, aber das ließ sich wohl nicht verhindern. Wenn alles vorbereitet war, würde noch Zeit genug sein, sich frisch zu machen.
    "Ja..." stimmte sie Chuckys letzten Worten zu. "... es ist jedes Jahr auf's Neue aufregend. Ich hoffe, daß ordentlich viele Trenter mit uns feiern werden." lächelte die Halbelfe. "Du darfst in Trent natürlich auch gern jeden ansprechen und einladen, der dir über den Weg läuft."
    Sie selbst hatte schon am Markt von den Vorbereitungen und dem Feuer berichtet, wenn jeder davon erzählen würde, würde sich die Nachricht ausbreiten wie ein Lauffeuer. Zihaani war zuversichtlich, daß die Trenter einen Anlass zum Feiern nicht verstreichen lassen würden.