Beiträge von Liala

    Stadt: Düsseldorf
    Land: Deutsche Land
    Fluss: Dnjepr
    Beruf: Dachdecker
    Name: Denise
    Pflanze: Diestel
    Tier: Dachs
    Film:
    Möbelstück:
    Nahrungsmittel:
    Getränk:
    Gerät / Maschine:

    Einzelchats gibt es sozusagen schon, du kannst ja flüstern! Das geht entweder, indem du im Chat auf den Namen der betreffenden Person klickst oder mit "/w name: text".
    Schön, dass es dir hier immer noch gefällt :)

    Land: Belgien
    Fluss: Bigge
    Beruf: Bananenbieger
    Name: Bob
    Pflanze: Banane
    Tier: Bonobo
    Film: Bambi
    Möbelstück: Bett
    Nahrungsmittel: Brei
    Getränk: Blaubeersaft
    Gerät / Maschine: Bohrmaschine

    Land: Algerien
    Fluss: Amazonas
    Beruf: Arbeiter
    Name: Alois
    Pflanze: Apfelbaum
    Beruf: Anderer Arbeiter
    Tier: Affe
    Film: Alien
    Möbelstück: Anrichte
    Nahrungsmittel: Apfel
    Getränk: Apfelsaft
    Gerät / Maschine: Abkantbank

    Ui ist das bös... *hüstel*
    Die Menschheit hat es tatsächlich geschafft und durch diverse Unbedachtheiten den dritten Weltkrieg gestartet. Keiner überlebt. Es herrscht Frieden auf der Welt!


    Ich wünsche mir einen tollen Urlaub unter Palmen :)

    Herzlichen Glückwunsch, Eishexe :sekt:
    Und ein großes Dankeschön an die Jury! Mir selbst haben alle Geschichten sehr gut gefallen, ich hätte mich wahrscheinlich nicht entscheiden können ;)

    Dann husch ich auch mal hier rein, halte mich aber kurz.
    Ich bin begeistert von den Geschichten und danke HW zutiefst dafür, dass er mit seiner Aktion so viel Kreativität losgetreten hat.
    Vielen lieben Dank auch für die "Teilnahmebelohnung", um ehrlich zu sein hatte ich gar nicht im Kopf, dass jeder etwas bekommt - und dann noch einen so hohen Betrag.


    Von meiner Seite aus bis hierhin für alles: Daumen hoch :)

    Dafür gibt es ja an sich den Reparaturbalsam. Könnte mir aber vorstellen, dass so ein Trank einen Gegenstand nicht völlig repariert, sondern z.B. einen Zustandswert widerherstellt. (also von orange auf gelb etc.)

    Sie konnte nicht lange bewusstlos gewesen sein, die Nacht war noch nicht angebrochen. Es kam ihr allerdings vor, als sei ein ganzes Leben vergangen. Nun, in gewisser Weise war es das wohl auch. Sie setzte sich halb auf und tastete mit klammen, zitternden Fingern nach ihrer Nase. Auf den stechenden Schmerz war sie nicht vorbereitet und mit einem leisen Würgen drehte sich ihr der Magen um.
    Die Galle brannte heiß in ihrer geschundenen Nase, als sie sich kurz darauf über den Mund wischte. Immerhin schien es ein halbwegs glatter Bruch zu sein – sofern man das bei der geschwollenen Masse in ihrem Gesicht überaus ausmachen konnte.
    Eine Stimme an ihrer Seite ließ sie zusammenzucken. „Geht es?“
    „Ich... Mutter?“ Sie wandte ihr Gesicht um und blickte in ausdruckslose, gleichgültige Augen.
    „Wer denn sonst? Dein Vater tobt immer noch...“ Sie meinte, einen kurzen Hauch von Mitleid über das Gesicht ihrer Mutter huschen zu sehen, doch das konnte genauso gut Einbildung sein. Ein halbes Leben an der Seite ihres Mannes hatte in ihr mehr getötet als nur ihre Unbeschwertheit. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt auch nur irgendein Gefühl in den Augen ihrer Mutter gesehen hatte.
    „Du hättest ihm keine Widerworte geben sollen, dummes Ding. Du weißt doch, was er für uns alles tut.“
    Lia schluckte die bissige Bemerkung herunter, die ihr auf der Zunge lag, und kämpfte sich auf die Beine. Kleine Sterne tanzten vor ihren Augen und hätten sie fast wieder zu Boden gehen lassen, als sie eine feste Hand an ihrem Ellenbogen spürte.
    „Na komm, reiß Dich zusammen. Das wird schon.“ Mehr Trost würde sie bei der Frau, die ihr das Leben geschenkt hatte, wohl nicht finden. Sie stieß ein leises Stöhnen aus, als ihre Mutter mit vorsichtigen, tupfenden Bewegungen das Blut aus ihrem Gesicht wischte.
    Sie rang sich ein leises „Danke“ ab, als ihre Mutter zurücktrat und ihr Werk begutachtete.
    „So wird es gehen. Nun sammel die Kartoffeln wieder auf, ich bereite den Rest vor.“ Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und hastete ins Haus, wo der Vater sicher schon ungeduldig wurde.
    Lia biss die Zähne zusammen und machte sich an die Arbeit.


    Das Essen war schweigend verlaufen – nicht, dass Lia sich etwas anderes gewünscht hätte. Zitternd zog sie die grobe Wolldecke bis unters Kinn und rutschte unbehaglich auf dem Stroh hin und her, das sie vom kalten Holzboden trennte. Doch es war nicht nur der Spätherbst, der ihr Innerstes in einen Eisklumpen verwandelt zu haben schien. Es war der Blick ihres Vaters gewesen, nachdem er sie geschlagen hatte. In seinen Augen hatte sie nicht einen Hauch von Reue oder Erschrecken sehen können. Oh nein, er würde heute Nacht ruhig schlafen. Ganz im Gegensatz zu ihr.
    Sie wälzte sich auf die andere Seite. Vielleicht hätte sie ihm nicht widersprechen sollen... Immerhin war ihr klar gewesen, dass ihr Vater früher oder später einen Ehemann für sie auftun würde. Mit siebzehn Jahren war sie beinahe schon eine alte Jungfer, zumindest, wenn man die anderen jungen Frauen der Umgebung als Maßstab sah. Aber ausgerechnet Lutz? Auf der anderen Seite war er sicher eine gute Partie. Er besaß Land und schien nicht allzu grausam zu sein. Sollte sie vielleicht doch... Sie drehte sich auf den Bauch und stieß dabei mit der Nase gegen ihren ausgestreckten Arm. Nur mühsam konnte sie einen Aufschrei unterdrücken und fuhr mit wild pochendem Herzen in die Höhe.
    Nein! Dies würde nicht ihr Leben sein! Nicht bei diesem widerwärtigen Lutz, nicht in diesem Dorf, nicht bei ihrem Vater. Sie spürte einen kurzen Stich des Bedauerns, als sie an ihre Mutter dachte. Wenn sie nicht mehr da wäre, würde sicher sie die Launen ihres Mannes ausbaden müssen. Zornig blinzelte sie die Tränen weg, die sich in ihre Augen stehlen wollten. Keine Tränen mehr, nie mehr.
    Sie wusste nicht, wo sie die Kraft zu diesen Gedanken hernahm, wollte sie auch nicht hinterfragen aus Angst, sie wieder zu verlieren. Sie schlug die Wolldecke zurück und legte sie so sorgsam zusammen, als wäre sie ihr feinstes Sonntagshemd – wenn sie denn ein solches besessen hätte. Damit hatte sie auch schon fertig gepackt. Sie schlief stets in ihren Kleidern. Das einzige Feuer, das in diesem Haus bisweilen brannte, war in der Schlafstube der Eltern. Hier unten, im Wohnraum, herrschte klirrende Kälte. Zwar besaß sie ein zweites Überkleid, doch dieses wurde in einer großen, hölzernen Truhe im oberen Geschoss aufbewahrt. Sie konnte nicht riskieren, ihren Vater beim Versuch, es zu holen, zu wecken. Wüsste er von ihren Plänen, würde er es dieses Mal nicht bei einer gebrochenen Nase belassen, da war sie sich sicher.
    Sie schlüpfte in ihre Lederschuhe und schlich sich auf Zehenspitzen aus dem Haus, die Decke fest an den Bauch gedrückt, und atmete durch den offenen Mund die kalte, frische Luft ein. Hatte sie schon immer so unfassbar gut geschmeckt? Mit einem Mal fühlte sie sich beschwingt, beinahe euphorisiert, als sie an all die Möglichkeiten dachte, die vor ihr lagen. Sie hatte keinen Plan, kein festes Ziel, doch gerade das gab ihr Kraft. Entschlossen reckte sie das Kinn in die Höhe und tat den ersten Schritt. Und ehe sie sich versah, rannte sie, rannte, rannte, rannte. Weg von ihrem Vater, weg aus ihrem Gefängnis. Sie schaute nie mehr zurück.