Isimuds kleines Tierleben


  • 1. Die Ökologie des Schlaglochs (auch "Beating Hole" bzw. "Foramen pugnax")


    Das Schlagloch ist das einzige bisher bekannte Monster Simkeas, welches aktiv angreift, und das auch noch besonders rücksichtslos. Dies mag damit zusammenhängen, dass das Schlagloch älter als die anderen Monster ist. Gewissermaßen muss es so aggressiv reagieren, um sich als Generalist gegen die auf ein oder zwei Schadensarten spezialisierten Neuankömmlinge wie die Kellerratte behaupten zu können.


    Das gewöhnliche Schlagloch tritt glücklicherweise nur in Trent auf. Seine Populationsgröße ist kleiner als die der Kellerratte, aber größer als die der gefräßigen Chats. Doch während denen mit Waffengewalt beizukommen ist, trifft dies auf das Schlagloch NICHT zu. Weder hilft euch gegen das Schlagloch Kampfenergie aus der Rüstung, noch fügen eure Waffen dem Loch Schaden zu. Am besten, ihr lasst das Geraffel gleich stecken. Das einziges, was zuverlässig gegen diese Plage hilft, ist, das Loch weiträumig zu umgehen.


    Was, so mag man sich fragen, ist dann das Gefährliche an einem solchen Loch, wenn es zwar angreift, aber keinen Schaden zufügt? Oberflächlich gesehen entstehen ja keine Wunden. Doch wie so oft trügt der Schein hier. Schlaglöcher ernähren sich nämlich von der Lebensfreude ihrer Opfer!
    Nachdem es seine Beute gestellt hat, hält das Loch diese fest und koppeln psionisch an ihren Geist an. Dieser Vorgang ist äußerst schmerzhaft. Jeder, der schon ein einmal als Wirt für ein Schlagloch dienen musste, wird das bezeugen können. Selbst die gestandensten Recken können unter den Qualen nicht mehr an sich halten und lassen ihre Selbstbeherrschung fahren. Dann gellen ihre Schreie durch ganz Trent! Dass neben Klagelauten auch derbste Flüche zu hören sind, mag mit der geistigen Verbindung zwischen Jäger und Beute in Zusammenhang stehen. Hass und Gewaltbereitschaft des Schlaglochs werden dabei anteilig auf den Wirt übertragen.


    (Exkurs:
    Bisher sind übrigens nur wenige Fälle bekannt, in denen Schlaglöcher und andere Monster gemeinsam auftraten. Das mag daran liegen, dass die anderen Kreaturen instinktiv spüren, wie gefährlich und bösartig so ein Schlagloch ist. In der freien Wildbahn halten sich Tiere ja auch instinktiv von verdrehten, verrückten Exemplaren fern. Eines Tages wird ein anderes Monster lernen, dass der Schrei eines Schlaglochopfers bedeutet, dass hier wehrlose Beute zur Verfügung steht und sich dadurch angelockt fühlen. Doch sprechen wir hier von Lernprozessen, die gut und gern noch einige Jahrzehnte in Anspruch nehmen werden.)


    Nachdem das Schlagloch genügend positive Energie aus seinem Opfer abgesaugt hat, löst es die Umklammerung. Meist passiert das nach etwa 60 Sekunden. Das arme Wesen nimmt dann völlig verstört seine normale Routine wieder auf, wobei es jedoch noch eine Weile von düsteren Gefühlen beherrscht wird, als da wären: Minderwertigkeitskomplexe, Versagensängste, peinliche Berührtheit, Rachedurst und so weiter.
    Es steht zu vermuten, dass Schlaglöcher mit uns zusammen aus Noröm in Simkea ankamen, jedoch schon zu stark vom Bösen berührt waren.

    Soweit der Text als solcher, angefertigt in Retos Taverne.
    Wozu Reto anmerken möchte, dass das Bier in seiner Wirtschaft frei von halluzinogenen Stoffen ist. Wenn aber gewisse Möchtegernmonsterjäger ein dezentrales Nervensystem statt eines Gehirns aufweisen, dann sollten sie vielleicht in Zukunft nichts mehr trinken, womit dieses Knotengeflecht nicht fertig wird.
    Worauf der Verfasser antwortete "Is guuuuuuuuuder sdoff..." und vornüber auf sein Manuskript kippte.

  • Hanwalter applaudiert mit. :)

    Hanswalter öffnet einen Glückskeks und liest folgenden Spruch: Wer zuletzt lacht, hat es als letzter verstanden.


    Falls jemand Langeweile hat: In Professor Blooms Bibliothek steht ein Werk in 4 Bänden zu der Vorgeschichte Hanswalters.

  • Danke, Leute ^^
    Als nächstes nehme ich mir morgen den Weihnachtsbaum vor (der arme Donald für diese Inspiration Federn hat lassen müssen...).
    Wem inzwischen noch was zu den anderen Monstern einfällt, immer fleißig hier rein posten!

  • Von allen Bürgern Trents kam Camulos von Noröm einer Vaterfigur für den jungen Monsterjäger am nächsten. So war es auch nicht verwunderlich, dass der Krieger seinen Schüler aus Retos Taverne abholte. Während er den Betrunkenen in Richtung Brunnen hinter vor sich her schob, fiel Isimuds Blick auf die vielen Weihnachtsbäumchen, welche die Bürger in den Straßen aufgestellt hatten.
    "Camulos! Papier! Tinte! Sofort! Ich muss... muss sie alle warnen! Die vielen Tauben..."
    Völlig überrumpelt reichte der Krieger Isimud das Gewünschte, so dass die Nachwelt nun in den zweifelhaften Genuss einer weiteren Folge seiner Erkenntnisse gelangen kann:


    2. Die Ökologie des Weihnachtsbaums (auch "Schlagloch der Lüfte")


    Schon die Semantik liefert uns hier einen deutlichen Hinweis, womit wir es zu tun haben: "Wei(h)n- acht(s) - Baum". Lassen wir mal das h als Längenzeichen und das s als grammatisches Morpehm weg, so ergibt sich "Achtung, Baum, der dich zum Weinen bringt!" Dabei sehen sie für uns Bodenbewohner doch so hübsch aus! Ja, für uns...
    In der Tat ist der Weihnachtsbaum das einzige bekannte Lebewesen, das sowohl symbiotisch als auch parasitisch zugleich lebt. Von den Bodenbewohnern lässt er sich geduldig schmücken und erfreut sie zum Dank mit Tannennadelduft und einem hübschen Anblick. Doch das Blinken jener Baumkugeln in Kombination mit dem altbekannten Allee-Effekt mehrerer Bäume auf dem selben Feld kann fliegende Wesen verwirren! Sie werden geblendet, verlieren die Orientierung und trudeln direkt in die Äste des Weihnachtsbaumes hinein. Dabei kann es zu schweren Verletzungen kommen.
    Der gesamte Austausch von Nachrichten via Brieftauben wird durch das Jagdverhalten des Weihnachtsbaums arg gestört! Wie hypnotisiert vom Baumschmuck gelingt es dem Vogel nämlich trotz seiner Wunden nicht mehr, sich aus der tödlichen Falle zu lösen. Er wird selbst Teil des Baumschuckarrangements, während der Baum die Beinchen seines Opfers in Klemmen umwandelt.
    Solcherat festgehaltene Vögelchen scheinen (im Gegensatz zu den Gefangenen eines Schlaglochs) keinen Schmerz und keine Wut mehr zu spüren. Nein, sie sind sogar richtigghend entspannt. Sehr entspannt... so sehr, dass sie... äh, nun ja, gehen wir besser nicht so stark ins Detail. Es genügt, festzuhalten, dass es zur Düngung des Baumes kommen kann.
    Gibt es Hoffnung für die an den Ästen feststeckenden sedierten Vögel? Die Antwort lautet: Ja. Jedes Jahr um den Dreikönigstag herum entlässt der Weihnachtsbaum seine Opfer wieder und zieht sich gesättigt in sein Lager tief im Dungeon zurück.
    Während seiner Zeit im Freien aber strahlt er reine Freude aus. Alle negativen Gefühle sind beim Anblick eines Weihnachtsbäumchens wie weggeblasen, weshalb es sich empfiehlt, eines direkt in jedes Schlagloch zu pflanzen.

  • :thumbsup: Hanswalter wird ab jetzt genauer in die Bäume schauen. Vielleicht sitzt irgendwo völlig entspannt Spatzerls Geist oder Anubis.

    Hanswalter öffnet einen Glückskeks und liest folgenden Spruch: Wer zuletzt lacht, hat es als letzter verstanden.


    Falls jemand Langeweile hat: In Professor Blooms Bibliothek steht ein Werk in 4 Bänden zu der Vorgeschichte Hanswalters.

  • hihi man das is wieder klasse :thumbsup:
    hättest das mal nur 3 tage früher geschrieben wäre ich gewarnt gewesen vor diesen "wesen" und wäre nicht im blindflug dagegen gekracht :D