Die Kleider zum Teil angesengt, schwarz von Ruß, löchrig, der Schädel brummend, der Hals schmerzend, kaum fähig zu schlucken so erwachte Klara und blinzelte in die Sonne, die den höchsten Punkt bereits überschritten hatte.
Langsam richtete sie sich auf und blickte sich um. "Wo bei allen Göttern bin ich hier?" murmelte sie und stand langsam auf.
"Gereon? Tomas? rief Klara nach ihren Brüdern, doch der aufbrausende Schmerz in ihrem Schädel hielt sie schnell wieder davon ab.
Krampfhaft versuchte sie sich zu erinnern und Bilder von Verfolgung, Verletzten und Toten, Zerstörung, Flammen blitzten vor ihren Augen auf ... und verschwanden wieder, eh sie eine Antwort geben konnten.
Allmählich hatte sich Klaras Augen an das Licht gewöhnt und sie erkannte ein Stadttor in einiger Entfernung. Das junge Weib beschloss, Schutz, vielleicht sogar Nahrung und Unterkunft in dem Städtchen zu suchen, wer wusste schon, was sich nach Einbruch der Dunkelheit hier draußen herumtreiben würde.
Der Karren eines Händlers rumpelte ihr entgegen. "Sagt, Freund, welche Stadt ist das?" fragte sie mit einem Fingerzeig zum Tor.
"Trent. Mädchen, sieh man zu, dasse in Sicherheit komms, hier draussen kannse nich bleiben."
Klara nickte nur. "Habt Dank." und allmählich lenkte sie ihre Schritte gen Trent. Vielleicht hatten ihre Brüder dort auch Unterschlupf gefunden ...