So da grabe ich doch mal das hier wieder aus.
Dazu Zitat von Ice:
Die Adventszeit 2010 - Der Tag, an dem die simkeanische Welt aufhörte, sich zu drehen
2. Dezember 2011
IceT tritt mit einem langen Schreiben aus dem Archiv des
Landes vor das Volk, blickt mit ernster Miene um sich und erhebt sodann
die Stimme, um den Inhalt des Schriftstückes zu verlesen.
"Es begab sich in einer Zeit, in der es eigentlich auf Weihnachten
zuging. Ein Fest, das eigentlich der Besinnung, der Familie und der
Freundschaft gilt. Der Familie, wie sie Simkea für viele der Bürger des
weiten Landes geworden ist. Doch etwas war anders: es war nicht
friedlich. Missverständnisse führten zu Streit. Überall über dem Land
schwebte eine dunkle Wolke gedrückter Stimmung, hinter vorgehaltener
Hand wurde manch böses Wort geflüstert, manch noch böseres Wort wurde
wutentbrannt in die stille Schneelandschaft über Simkea getragen. Es war
keine Zeit des Friedens. Es war eine Zeit, in der sich manch einer zu
manchem Ausspruch hinreißen ließ, den er möglicherweise schon im selben
Moment bereute. Doch Worte sind wie Waffen, ihre Wirkung lässt sich
mindern, aber nicht ungeschehen machen.
So durchlebten nicht nur die Bürger, sondern auch der Wächter der Tore
kalte, stürmische Zeiten, stets gepeitscht von Wogen der Emotionen, von
egoistischen Interessen und allgemeiner Frustration, die aus der
Anderswelt in das Land hineingetragen wurde. Und so begab es sich
schließlich, an jenem unvergesslichen Morgen des 30. November 2010, dass
mancher Bürger erwachte und von seinem Land nichts mehr zu sehen war,
lediglich die Lettern "Ende..." prangten in gleisendem Licht, im Nichts.
Und schnell wurde allen Bürgern klar, was diese Leere, das Fehlen ihres
geliebten Landes, zu bedeuten hatte. Schon des öfteren hatte es sich
abgezeichnet, wäre erkennbar gewesen, doch in ihrer Wut und ihrem Ärger
waren die Bürger blind: der Wächter der Tore, er hat sein Land
verlassen, und mit ihm floh das Land.
Es fuhr den meisten Bürgern durch Mark und Bein, und es begab sich etwas
Merkwürdiges, was niemand je gedacht hätte: so zerstritten das Volk
auch war, es schloss sich plötzlich zusammen, beriet in der Anderswelt,
was zu tun sei, um den Wächter der Tore zur Rückkehr zu bewegen. Es
sollten lange, quälende Stunden des Bangens, des Hoffens und des
verzweifelten Diskutierens werden. An jenem Tag sollte sich die Welt
Simkeas nicht mehr drehen. In ihrer Verzweiflung standen die Bürger
Schlange am dem einzigen, was ihnen an den Landen Simkeas noch zugängig
war, dem schwarzen Brett - und dort, wo schon Monate zuvor die größten
Fehden ausgetragen wurde, schlossen sich plötzlich alle Bürger zusammen
und meißelten ihre Gedanken darnieder, zeigten überwältigend auf, wie
sehr sie mit dem Land Simkea verbunden waren, und beknieten den Wächter
der Tore, doch zurückzukehren, um Eintracht in diesen schönen Landen
walten lassen.
Es geschah etwas: der Wächter der Tore war eindeutig anwesend und nahm
Notiz von den Bekundungen, die ihm und seinem Werk von den Bürgern
entgegengebracht wurden. Zwar schwieg er, doch war er zugegen. Einige
Zeit später trat er daselbst ans schwarze Brett und hinterließ eine
Nachricht, warum er das Land verlassen hatte. Er legte nieder, wie er
nach manch bösem Wort in Selbstzweifel verging, warum er begann, die
Sinnhaftigkeit seines Handelns zu hinterfragen und anzuzweifeln. Er
zitierte eine Nachricht, die ihm zuvor zugetragen wurde, in der
beschrieben wurde, wie der Rat von Simkea immer kleiner wurde, ohne dass
die Stimmung besser wurde. Sein fürchterlicher Schluss aus dieser
Nachricht: er selbst sei schuld an der traurigen Situation von Simkea.
Und er bemerkte nicht, dass er diese Nachricht, dessen Autor beim
Verfassen so zornig war, dass er manches Wort falsch wählte und der
Nachricht so einen völlig falschen Sinn gab, vollkommen falsch ausgelegt
hatte. Welch fürchterliche Konsequenz!"
IceT lässt das Blatt für einen Moment sinken, blickt zu Boden, als
wisse er genau, wer der Verfasser dieser Nachricht gewesen sein mag,
holt tief Luft und fährt sodann fort:
"Die Nachricht, die der Wächter der Tore den verzweifelten Bürger
hinterließ, in der er sich Bedenkzeit ausbat, konnte die Bewohner
freilich nicht beruhigen. Doch sie erklärte, warum er das Land verlassen
hatte, und sie zeigte, welch vernichtende Wirkung manch unbedachtes
Wort, im Zorne ausgesprochen, anrichten kann. Die Bürger saßen
niedergeschlagen beisammen und konnten nichts weiter tun als Hoffen, bis
schließlich auch den letzten die Müdigkeit übermannte.
Am nächsten Morgen, am 1. Dezember 2010, als die Adventskalender am
gemütlich wärmenden Kamin in der Taverne die ersten Geschenke heimlicher
Verehrer, Freunde oder einfach nur Mitbürgern preisgeben sollten,
erwachten viele Bürger in der Anderswelt und stürmten voller Hoffnung
Richtung Simkea - um erneut enttäuscht zu werden. Die Hoffnung unter den
Bürgern war spürbar gesunken, Niedergeschlagenheit und Verzweiflung
machten sich breit. Der Start in den Advent war überschattet von
Ungewissheit, von Angst und Hoffen. Es wurde kaum noch beraten, es wurde
still zusammengesessen und gehofft. Doch kaum jemand vermochte einen
anderen Gedanken zu fassen als den an das Land von Simkea in einer
unbeschwerten Zeit, in einer Zeit, als vieles allzu selbstverständlich
genommen wurde.
Dann endlich, am Nachmittag, startete ein Bürger einen neuen Anlauf, das
Land zu betreten - und fand sich unvermittelt in der strahlenden,
stillen Welt von Simkea wieder, die nach einem Tag wieder begonnen
hatte, sich zu drehen! Ein Aufschrei des Jubels ging durch die Bürger,
die voller Begeisterung durch das Portal stürmten, vorbei an dem stumm
gewordenen Wächter der Tore, und die Bürger tanzten durch das Land und
beschlossen spontan, zum Gedenken an den Tag, an dem die Welt aufhörte,
sich zu drehen, eine Zusammenkunft am Trenter Stadttor zu feiern. Bis es
soweit war, sparten die bislang gespaltenen Bürger nicht an Worten des
Dankes, und so hörte man allenthalben Bürger ihre Worte an das schwarze
Brett meißeln.
Am Abend schließlich fanden sich die Bürger wie besprochen zusammen und
standen in nie erlebter Eintracht zusammen am Trenter Stadttor. Über 80
Bürger fanden sich dort ein und stellten stumm brennende Kerzen am Boden
ab, um ihre Solidarität mit diesem Land unter Beweis zu stellen.[Archivlink]
Und auch der Hüter der Tore erschien, und bei diesem Anblick konnte er
seine Zurückhaltung nicht länger durchhalten. Er brachte seine
Überwältigung zum Ausdruck: "Was ihr hier tut ist einzigartig… doch
verehrt nicht mich, sondern eure Stadt, euer Land Simkea…" So sollte es
sein. Und fortan sollen sich alle Bürger am Abend des 1. Dezember am
Stadttor einfinden, um diesem Tag, an dem die Welt aufhörte, sich zu
drehen, zu gedenken und nie zu vergessen, welch schwere Zeiten das Land
bereits durchleben musste. So soll der 1. Dezember fortan als Lichterfest bezeichnet werden und in die Geschichtsbücher Simkeas eingehen - als Mahnmal, und als Feiertag."
IceT lässt das Pergament sichtlich erschöpft sinken, entzündet eine
Kerze und stellt sie vorsichtig am Boden ab. Er schließt mit den Worten:
"Danke, MasterX. Und: danke, Simkea - und ihr, liebe Mitbürger, seid
Simkea. Frohe Adventszeit!"
IceT lässt den Schauplatz zurück und legt sich danieder, um sich auszuruhen und den Tag zu beschließen.
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Hier das Original: Die Adventszeit 2010 - Der Tag, an dem die simkeanische Welt aufhörte, sich zu drehen
Hab das jetzt nur so kopiert, weil die Links ins Leere führen.