Das schlug dem Fass den Boden aus:” MOOOOMENT!!! dachtest du vielleicht, daß ich SO berechnend wäre??” brüllte ich.
Fio´s Geschichte
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Wütend blitzte ich ihn nur noch einmal an und rannte dann aus der Weberei.
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Grübelnd und wütend saß ich noch einige Zeit in der Weberei und dachte nach, was Fio gemeint haben könnte. Nach einiger Zeit raffte ich mich auf und lief aus der Weberei und flog daraufhin nach Hause, stürmte, wieder als Mensch, in den Keller und suchte die alte Vitrine, und tatsächlich! Da lagen zwei Steine drinnen, ein Rhodochrosit, und ein Lapislazuli, jeweils mit einem Zettel daran, von wem welcher Stein ist. Der Rhodochrosit war von Fiona. OH! Fio hat mir einen Stein der Liebe hinterlassen! Besteht etwa doch noch Hoffnung? Ein wenig schöpfte ich wieder Zutrauen.
Der Lapislazuli war von einem ehemaligen Lehrmädchen von mir, doch ich hatte ihn noch nie gesehen. Sie musste ihn heimlich hier deponiert haben.
Nun verstand ich auch Fios Wutausbruch in der Weberei und schrieb ihr, mit Tränen in den Augen, weil ich sie nicht verlieren wollte, einen Brief, welchen ich ihr am nächsten Tag selbst in die Weberei brachte, um ihn ihr zu überreichen. Ich bat sie mit meinem Blick, ihn doch bitte zu lesen, als ich ihn ihr überreichte. Worte konnte ich keine über meine Lippen zwingen, dazu hatte ich zuviel Angst, wie Fio reagieren könnte. Würde sie mich, trotz des Briefes, endgültig verlassen?
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Den Rest des Tages vergrub ich mich in Arbeit und hoffte Ablenkung zu finden. Durch den langen Aufenthalt im Dämmerwald gab es für mich genug zu tun. Etliche Kunden warteten schon auf ihre Kleidung. So manche Träne fiel auf die Stoffe. Trauer, Zorn, Wut und tiefste Enttäuschung tobten in mir. Dabei gingen etliche Nadeln zu Bruch und auch einige Stoffe konnte ich nur noch zu Taschentüchern verarbeiten, weil ich die Nadel oder Schere zu ungeschickt handhabte.
Auch am nächsten Tag versuchte ich den Schock durch Arbeit zu überwinden. Da kam überraschend der Drache zu mir in die Weberei. Dass er noch einmal kommen würde, damit hatte ich nach der Szene nicht mehr gerechnet. Nur die Höflichkeit ließ mich auf seinen Gruß antworten, ich hätte ihn lieber nie wieder gesehen.
Zaghaft reichte er mir ein Stück Papier mit bittenden Augen, dass ich es doch lesen solle. Fast hätte ich es zerrissen und ihm wütend an den Kopf geworfen. Doch meine Neugierde war mal wieder größer. Verwundert las ich, was darauf stand:
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Liebe Fiona,gestern war ich wie erstarrt und geschockt von Deinen Vorwürfen. Lange habe ich darüber nachgesonnen, und auch nachgesehen was Du meinst. Ich lief in mein Haus und sofort in den Keller und entdeckte da meine alte Vitrine, mit den zwei Steinen darin.
Bitte lass dir jetzt in Ruhe erzählen, wer die Dame ist.
Diese Lichtgestalt habe ich unter meine Fittiche genommen, als ich sie ganz alleine und verloren in der Wildnis des Umlandes entdeckte. Ich nahm sie in die Lehre für Zeugsammeln, und auch Pflanzenkunde, und habe ihr auch ein Bett angeboten, damit sie sich ordentlich ausschlafen kann und am nächsten Morgen mit frischer Kraft zur Arbeit gehen kann. Sie wohnt jetzt auch hin und wieder bei mir- als Wohngemeinschaft- sonst nichts. Von dem Stein in der Vitrine hatte ich keine Ahnung.
Ich möchte dir von Herzen für den Stein danken, den du mir hinterlegt hast, auch wenn es ein wenig schmerzt, wenn ich die beiden Steine nebeneinander liegen sehe, und ich die Geschehnisse dazu bedenke.
mit vielen lieben Grüssen:
Louhi
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Und wieder wirbelten die Gedanken in meinem Kopf und ich platze mit ihnen heraus, ihn dabei verständnislos anschauend : “Warum hast du nix gesagt? Was glaubst du, was passiert wäre, wenn ich sie sogar im Haus gesehen hätte? sowas ist wichtig!”
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Verlegen blickte ich zu Boden und antwortete leise: “ich hatte nicht an sie gedacht”.
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Ich redete weiter: “Lou, das Schlimme ist, ich hab dadurch kein Vertrauen mehr. Danach sind mir all die vielen Frauen hier eingefallen, zu denen du guten bis sehr guten Kontakt zu haben scheinst.”
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Verzweifelt hockte ich mich an die Mauer und stützte meinen Kopf in meine Hände, welche ich mit den Ellenbogen auf die Knie stützte.
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Unsicher schaute ich ihm zu, ob das alles nicht nur gespielt ist. Kannte ich ihn doch so wenig.
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Leise sprach ich weiter : “Das tut mir sehr leid, aber ich habe eben viele Bekanntschaften, auch durch meinen Handel, und mit den Leuten versuche ich eben auch guten Kontakt zu pflegen …”
Voller Angst, sie zu verlieren, suchte ich sie zu überzeugen, dass alles nur ein Missverständnis sei, und ich garnicht die Chance gehabt hatte, ihr alles zu erzählen. Wir hatten soviel über Fio und ihren Kummer gesprochen, daß wir kaum über mich gesprochen haben. Es ist einfach alles zu schnell bei uns gegangen. “Ich glaube, das bei uns, war eher wie ein Blitzschlag, Auch wenn ich das zu Beginn nicht zugeben wollte.” flüsterte ich am Ende leise.
Und ich fragte sie, wie ich ihr denn beweisen könne, dass sie was Besonderes für mich ist.
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Doch ich wich seinem Blick aus und konnte nur traurig flüstern: “Ich weiss es nicht, bei mir ist jetzt was zerbrochen”.
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Mutlos ließ ich meine Schultern sinken und stand auf : “Würdest du mir noch eine Chance geben es zu beweisen?”
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Meine Antwort war : “Eine Chance besteht immer, aber ob das Zerbrochene heilt, kann ich nicht sagen.”
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Leise flüsterte ich: “Aber ich kann doch jetzt nicht alle Handelsbeziehungen abbrechen, auch wenn ich das für dich machen würde”
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Das wollte ich nun wirklich nicht und so sagte ich : “Ach Lou, davon ist doch keine Rede, dass du deinen Handel einschränken sollst”.
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Sehr traurig fragte ich verzweifelt :”Aber wie kann ich dir dann beweisen, dass ich es ernst meine und nicht nur einen kurzen Flirt möchte?”
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Das ließ mich unsicher werden, meinte er es wirklich ernst? Fragend schaute ich ihn an und flüsterte traurig : “Du meinst es wirklich ernst? Ach Lou, wenn ich das doch nur glauben könnte … oder du es vorher deutlicher gemacht hättest …”
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Traurig ließ ich den Kopf hängen : “Ich wusste nicht wie”
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Ich wendete mich ab, konnte ich es doch nicht ertragen, ihn traurig zu sehen, aber traute auch dem Anschein nicht.
In diesem Moment kam das kleine Knochengerippe zur Tür herein, quirlig und rotzig wie immer, und der Drache verwandelte sich sofort in die übliche freche Person und begann ein Handelsgespräch mit ihr.
Das ertrug ich nicht länger, mit ihm in einem Raum zu sein und so zu tun, als wäre alles normal. Da verabschiedete ich mich lieber.Traurigen Herzens ging ich zu meinem Lieblingsort in Trent - die Turmplattform. Hier konnte ich mir vom Wind den Kopf durchpusten lassen, den Vögeln und dem Treiben unten auf dem Markt zusehen, Abstand gewinnen und auf andere Gedanken kommen.
Lange Zeit stand ich an der Brüstung und schaute den Wolken zu. Fliegen können …Auf einmal hörte ich Schritte auf der Treppe. Der Drache kam langsam die Stufen hinauf. Als er vor mir stand, reichte er mir einen weiteren Zettel. Überrascht schaute ich ihn an: “Woher wusstest du, dass ich hier bin?”
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Zaghaft beantwortete ich ihre Frage: “Ich dachte es mir, da du mal erwähntest, dass du gerne hier hoch kommst zum Nachdenken und es auch einer meiner Lieblingsplätze ist”