Fio´s Geschichte

  • Fio´s Geschichte


    Nun bin ich schon über ein halbes Jahr der Anderswelt bei euch. Am Anfang hätte ich nie gedacht, daß ich solange bleibe. Und ich denke, es ist Zeit, daß ihr auch meine Geschichte kennenlernt.


    Wer sie hören möchte, ist herzlich eingeladen weiterzulesen. Wer nicht … :winki:


    Ja, ihr kennt mich als kleines, quirliges, freches, rothaariges Mädel und ahnt nicht, dass ich eigentlich schon uralt bin.
    Einst war ich eine mächtige Göttin im alten Ägypten der Anderswelt. Saat und Ernte, sowie der Wasserstand des Nils bestimmten den Rhythmus der Zeit.
    Aber mein Machtbereich umfasste eine besondere Saat und Ernte, war ich doch die Göttin der Geburt, der Wiedergeburt und der Magie, aber auch Totengöttin. So verwundert es nicht, daß vor allem Frauen Rat und Schutz bei mir suchten.


    Doch das Rad der Geschichte drehte sich weiter und ein neuer Glaube überflutete das Land. Auch übernahmen die Männer die Macht und verboten ihren Weibern meine Tempel aufzusuchen. Und so schwand meine Kraft und Macht dahin.
    Als meine letzte Priesterin starb und nur noch Wind und Sand meine Tempel besuchten, wandte ich mich ab von diesem Land. Hatte ich doch schon zu viel Leid und Schmerz mit ansehen müssen, ohne Hilfe geben zu können, da die Menschen den Weg zu mir nicht mehr fanden.


    Meine magischen Kräfte hatte ich damit verloren und auch das Fliegen war mir nun nicht mehr möglich, aber meine Unsterblichkeit blieb.


    Wer sich in der alten Religion des alten Ägyptens ein wenig auskennt, ahnt oder weiß wohl inzwischen, wer ich bin/war. Und doch möchte ich mit diesem Namen nicht mehr genannt werden, hat er doch in der jüngsten Geschichte der Anderswelt eine grausame und schreckliche Bedeutung bekommen.



    "Eine Seele ohne Phantasie ist wie eine Sternwarte ohne Teleskop." Henry Ward Beecher

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  • Nach Wanderungen durch die Zeit und Welt, mit einem interessanten Zwischenhoch im alten Rom landete ich
    dann im Zentraleuropa des Mittelalters. Es war eine finstere und grausame Zeit. Aber grad das brachte die Menschen dazu, unter dem Mantel der Verschwiegenheit wieder an die alten Kräfte zu glauben und so konnte ich dort einigen helfen.


    Kam ich als zwar unsterbliche doch machtlose Frau zu ihnen, so stieg ich doch bald im Ansehen und meine
    kleine Hütte wurde schnell zur mächtigen Burg. Andere Burgherren trugen mir ihre Unterstützung an und so wurde ich auch Mitglied einer Allianz. Einige Zeit lief alles zu aller Zufriedenheit, kleine Grenzsteitigkeiten mit anderen Allianzen wurden schnell geregelt und so wurde aus Kameradschaft langsam Freundschaft und die „Neue“
    wurde in die Führungsgruppe aufgenommen.


    Jedoch auch hier bedrohten schon dunkle Wolken am Horizont die gute Zeit. Die eiserne Klinge rief die dunklen
    finsteren Mächte unter ihre Flagge und überschwemmte mit ihnen das Land. Wer sich ihnen nicht anschloss, war dem Untergang geweiht.


    Wir schlossen Bündnisse mit anderen Allianzen ja sogar mit alten Feinden und nutzten alle Möglichkeiten
    der Diplomatie aus, jedoch es half alles nix. Eine Burg nach der anderen fiel und immer mehr der alten Freunde liefen aus Furcht über.


    Nur ein kleiner harter Kern wollte nicht aufgeben und zu diesem gehörte auch ich. Eher wollten wir untergehen, als uns diesem grausamen Feind zu ergeben.


    Auch die Götter dieser Zeit und Welt (Support) baten wir um Hilfe. Aber sie wandten sich ab, ja unterstützten sogar vielfältig diese Gräueltaten, waren ihnen doch die reichhaltigen Opfer der grausamen Eroberer wichtiger als die
    Erhaltung der Schönheit dieser Welt.


    Und so wurde der Feind immer mächtiger. Nun reichte ihm schon eine Nacht, um eine Burg komplett zu zerstören
    und ihr Wiederaufbau dauerte mehrere Monate. Ja, er lauerte geradezu dadrauf, wann denn eine Burg wieder soweit aufgebaut war, daß sie reiche Beute ihm versprach.


    Als ich zum dritten Mal vor den Trümmern meiner vollkommen niedergebrannten Burg stand, gab ich auf. Zu viele Freunde hatte ich in diesem Krieg nun schon verloren. Und ein großer Streit entbrannte unter den letzten großen Kriegsherren um Nichtigkeiten.


    Nein, das war nicht mehr das Land, wie ich es am Anfang liebte und so verließ ich auch dieses bevor mich die Eiserne Klinge endgültig überwältigen konnte.



    "Eine Seele ohne Phantasie ist wie eine Sternwarte ohne Teleskop." Henry Ward Beecher

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  • Nicht nur dieses Land verließ ich sonders auch diese Welt und landete in einem Paaralleluniversum.
    Doch hatte zu diesem Zeitpunkt auch mein alter Name in der Anderswelt die üble und schreckliche Bedeutung bekommen, sodaß ich ihn endgültig ablegte. Der Name einer kleinen, recht unbekannten ägyptischen Falkengöttin wurde nun meiner.


    Was mir dort widerfuhr, hat sogar Niederschlag in einem kleinen Märchen dieser anderen Welt gefunden, das noch heute an langen Abenden dort erzählt wird. Deshalb möchte ich es auch euch jetzt erzählen :


    Eine fast unglaubliche Geschichte
    (Entstehungsgeschichte einer Gilde oder wie ein Kücken zur Chefin wurde)


    Es war einmal ein kleines Falkenküken, das auf Houndsmoor geboren wurde.
    Gleich in den ersten Tagen wurde es von den Schwarzen Falken in der Weite des globalen Chats gestellt und bei ihnen aufgenommen. Dieses Königreich war riesig und das Kleine fühlte sich etwas verloren. Da nahm der große Löwenfalke es unter seine Fittiche und nannte es fortan "Kücken". Der Große erklärte ihm alles und half, wo er nur konnte. Auch sein gotischer Kumpel half dem Kücken, wo es nur ging.


    Jedoch war der alte König der Schwarzen Falken nur auf seinen Vorteil bedacht. Er spielte die Falken gegeneinander aus und hatte seinen Spaß daran. Nun bedrängte er gar das Weibchen des gotischen Falken, sodass dieser wutentbrannt das Königreich verließ. Ein paar Tage später versuchte der alte König gar das Kücken gegen den Großen auszuspielen. Da war es Schluss mit lustig für den Großen und er verließ ebenfalls das Königreich.


    Da saß nun das kleine Kücken wieder allein in einem großen Königreich und war enttäuscht von dieser Welt. Es rief verzweifelt nach seinem großen Beschützer. Und siehe da, er meldete sich und schlug vor, dass sie zu dritt eine neue Gilde gründen, deren Leitsatz gegenseitige Unterstützung und Fairness ist.


    Gesagt, getan. Jedoch vertrugen sich die beiden Kumpels als gemeinsame Gründer nicht, sodass der gotische Freund bald absprang.


    Die Gilde war ein Erfolg. Sie wuchs und wuchs. Nur leider hielten sich nicht alle an den Grundsatz. So waren der Große und das Kücken gezwungen, Regeln aufzustellen und diese zu kontrollieren. Es kam, wie es kommen musste, nicht jeder war mit dieser Kontrolle einverstanden und ein großer Gildenkrach entstand. Wutschnaubend verließ der Große die Gruppe. Und wieder rief das kleine Kücken verzweifelt nach ihm.


    Er kam zurück. Jedoch waren durch den Streit einige Gildies so verunsichert worden, dass sie die Gilde verlassen hatten. Und so war die Gilde zu schwach für die angefangenen Kämpfe. Drum dachte der Große über eine Fusion nach, die die Göttin des Meeres anbot. Das Kücken wollte keine Fusion, war doch sein Nest grad wieder schön kuschelig, und es hatte Freunde in seiner Gilde gefunden. Doch der Große überzeugte alle und es kam zur Fusion.


    Fusion = 2 Einheiten wachsen zusammen zu einer ... So war es leider nicht.


    Die Göttin des Meeres erwies sich als grausame Königin, die zusammen mit ihrem König ihr Volk nur für ihren Spaß arbeiten ließ und sogar Redeverbot erteilte. Das Kücken kämpfte für seine Grundsätze, schlug leider sogar um sich und verlor wieder und wieder. Der Große mag keinen Streit und verließ wieder einmal die Gilde. Da triumphierte das Königspaar und schmiss das Kücken aus der Leitung. Und das Kücken gab seinen Kampf auf und verließ ebenfalls die Gilde.


    Doch Überraschung, das Kücken hatte Freunde gefunden, die es unterstützten und ihm folgten. So gründete das Kücken seine eigene Gilde und wurde zur kleinen Fee, die dafür sorgen wollte, daß seine Freunde den Spaß am Leben behalten.

    "Eine Seele ohne Phantasie ist wie eine Sternwarte ohne Teleskop." Henry Ward Beecher

  • Und hier endet das überlieferte Märchen. Aber wie ging es weiter?


    Mit Hilfe ihrer Freunde gelang es ihr sehr gut. Die Gilde wurde zu einer riesigen Familie und alle Probleme wurden gemeinsam gelöst.


    Doch dann schlug das Schicksal erneut hart zu. Der kleinen Fee wurden Stimme und Gehör geraubt. Nie wieder konnte sie hören, wenn jemand Sorgen oder Probleme hatte. Ihr Glücksstaub lag ungenutzt in der Ecke. Nur selten erreichte sie mal ein Brief, worin stand, was ihre große Familie bewegte.


    Verzweifelt flehte sie die Götter dieser Welt an, ihr doch zu helfen. Doch als Antwort kam nur : “Wir leiten es weiter.” Beamtentum bei Göttern? Lange Wochen und Monate wartete sie auf die Hilfe der Götter, doch nichts geschah.


    Mit Sorge beobachtete sie die Entwicklung ihrer Gilde und merkte, daß sich ein Wolf im Schafspelz eingeschlichen hatte. Schnell schrieb sieihre engsten Freunde an, um sie zu warnen, doch sie glaubten ihr nicht. So raffte die kleine Fee ihre letzten Kräfte zusammen und vertrieb ihn allein.


    Aber er hatte den Anderen falsche Versprechungen gemacht und so bekam die kleine Fee auf einmal Unmengen an entrüsteten Briefen. In einem stand sogar die Frage, ob sie denn die Familie kaputtmachen wolle.
    Diese Verdächtigungen und Wut schmerzten sie zutiefst. Und so gab sie ihr Amt als Gildenchefin auf und verließ voller Trauer diese Welt.


    Nur einer verstand sie und tröstete sie etwas, aber das reichte nicht mehr. Ihr Herz war gebrochen. Oh ja, wie sehr stimmte der Spruch : Undank ist der Welten Lohn.


    Lange Zeit später erhielt sie von diesem letzten Freund eine Nachricht : “Die Gilde ist nicht mehr das, was sie einmal war. Der Wolf ist zurückgekommen und hat Zank und Unfrieden hereingetragen. Auch ich überlege nun, zu gehen.”

    "Eine Seele ohne Phantasie ist wie eine Sternwarte ohne Teleskop." Henry Ward Beecher

  • Tieftraurig und enttäuscht von den Menschen und der Welt zog ich mich in meine Lieblingsblume, die Rose, zurück. Nie wieder wollte ich Verantwortung für eine Sippe oder ähnliches übernehmen. Still trauerte ich und wäre fast für immer in meiner Blüte geblieben. Dort war es so friedlich und ruhig. Ich fühlte mich so unsagbar leer und verbraucht.


    Da hörte ich auf einmal eine sanfte, aber doch kraftvolle Stimme. Sie rief mich mehrmals mit meinem Namen und weckte mich aus meinem heilsamen Schlummer. Verstört fragte ich mich, was das denn nun wieder ist. Kann ich denn nicht endlich mal meinen Frieden haben?


    Doch diese Stimme gehörte zu einer wundersamen Macht und sie versprach mir wieder Jugend und Sorglosigkeit. Und ich dachte an meine schöne Jugendzeit in Ägypten und Sehnsucht erfüllte mein Herz.


    Aber die Stimme sagte auch, es hätte einen Preis. Ich dürfe nie mit einem Mann bis zum letzten gehen, ansonsten würde fürchterliches passieren.
    Da ich seit Osiris nie wieder Liebe fand, dachte ich, dieser Preis ist gering. So viele Jahrhunderte ja sogar Jahrtausende war ich durch die Welt und Welten gewandert, doch Liebe fand ich nie wieder, warum sollte da sich was ändern?
    Und so ging ich auf diesen Handel ein. Konnte ich damit doch nur gewinnen. Noch einmal ganz von vorne beginnen, jung und unbeschwert, was für ein Traum.


    Da erhob sich ein sanfter Wind und trug mich mit meiner Blüte in eine wundersame Welt – Simkea.
    Zaghaft nur entstieg ich meiner so liebgewonnenen Rose und bemerkte zu meiner Freude, daß auch mein Körper sich verwandelt hatte. Mit einer Vitalität und Frische pulste das Blut durch meine Adern, wie ich es schon lange nicht mehr kannte.
    Noch ein letztes Mal hörte ich die Stimme leise : „Meine Liebe, du bist nun Fiona!“


    Fiona? Nein, das passte nicht wirklich zu diesem quicklebendigen, quirligen Mädchen, das ich nun war. Fio - Ja, das ist der passende Name.

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  • Vorsichtig tappste ich die ersten Schritte in dieser neuen Welt. Und wieder hörte ich eine Stimme, doch halt, zu dieser gehörte ein Körper, zwar aus Stein, aber immerhin. Geduldig erklärte dieses Wesen mir, was ich als erstes zu tun hätte, um mich in dieser unbekannten Welt zurechtzufinden.


    Aber es waren ganz einfache, mir nicht fremde Aufgaben, die es mir auftrug, sodass ich schon bald nicht mehr genau hinhörte. Das sollte sich später bitter rächen.


    Plötzlich stand ich im Trenter Umland mit einem Brief und ein paar Blechtalern in der Hand und keiner sagte mir mehr, was ich nun tun solle. Verwirrt kehrte ich um und fragte erneut Wilson. Doch er schickte mich nur mit dem Brief nach Trent. Hmm und wo ist Trent? Da fiel mein Blick auf einen Wegweiser. Nach Süden also und ich lief los. Unterwegs fand ich noch ein paar Beeren und Äpfel. Also verhungern würde ich erstmal nicht.


    In Trent wurde meine Verwirrung nur noch größer. Wo ist denn nun das Rathaus? Und zum Markt sollte ich doch auch … Fragen über Fragen.


    Irgendwer sagte, ich könne bei Problemen die Götter befragen. Es wäre hier in Simkea ganz einfach. Aber nach meinen schlechten Erfahrungen traute ich fremden Göttern nicht mehr. Und so irrte ich wochenlang durch Trent und das Umland.


    Dankbar nahm ich das Essen und anderes an, was mir einige in Trent zusteckten. Aber viele redeten für mich Unverständliches oder wollten mich in mir unbekannte Gegenden schicken.


    Immer wieder lauschte ich den Gesprächen der Anderen, in der Hoffnung für mich wichtige Informationen aufzuschnappen, wie ich es doch auch früher schon tat. Doch es half mir nicht weiter.


    Ich war kurz davor aufzugeben, aber dann …

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  • Wieder einmal unterwegs im Umland auf der Suche nach Verwert- oder Verkaufbarem traf ich auf eine sonderbare Gestalt, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Wie ein Waldgeist wirkte sie auf mich. Wild standen graue Haare nach allen Seiten seines Kopfes ab, was ihn auf den ersten Blick gefährlich aussehen ließ. Erschrocken sprang ich einen Schritt rückwärts, als er mich ansprach.


    Waren die Wesen, denen ich immer wieder begegnete doch angriffslustig? Bis jetzt war nie etwas geschehen. In Ruhe hatte ich schon so einige betrachten können und sie hatten sich nicht gerührt und keinen Mucks getan.


    Doch als ich genauer hin schaute, entdeckte ich ein sanftes Lächeln in gutmütigen Augen, die unter der wilden Lockenpracht kaum zu sehen waren. Gingen doch Bart und Haupthaar scheinbar nahtlos ineinander über. So raffte ich all meinen Mut zusammen, antwortete auf seinen Gruß und ein Gespräch entspann sich.


    Geduldig beantwortete er meine Fragen. Ihn schienen sie nicht zu nerven. Nein, meine unbändige Neugier schien ihn sogar zu freuen. Erleichterung durchströmte mich und diese wurde noch größer, als er mir erklärte, wer nicht wolle, müsse hier nicht kämpfen. Konnte das wirklich stimmen?


    In der nächsten Zeit trafen wir uns fast täglich, jedesmal hatte ich neue Fragen und der freundliche Waldschrat wurde mein Mentor.

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  • Mein Mentor erklärte mir die Berufe dieser Welt und ich überlegte ernsthaft, ob ich nicht auch Köchin werden sollte, wie er, um mein ewig hungriges Bäuchlein zu füllen. Aber er riet mir von ab. Er könne doch für uns beide kochen und ich solle besser schauen, ob ich nicht etwas finde, was mich begeistern würde.
    So sammelte ich erstmal weiter, was mir vor die Füße kam und verkaufte es an ihn oder auf dem Markt.


    Eines Tages entdeckte ich die Farben in Trent und daß sie sogar mischbar sind – oh welch bunte Vielfalt. Da stand für mich fest, damit will ich unbedingt arbeiten. Und als dann sich noch herausstellte, daß sie vorwiegend für Kleidung genutzt werden, konnte ich nur noch staunen. Sollte ich hier etwa meinen alten Traum verwirklichen können und als Schneiderin die Welt bunter machen können?


    Doch ganz so einfach war es nicht. Zuerst mussten Rohstoffe besorgt werden.
    Wie froh war ich da, als ich vom frechen Kater vom Markt und seiner Frau, der Künstlerin, Aufträge bekam, die zu meinem Berufswunsch passten und lukrativ waren. Endlich konnte ich mir mein Essen selbst verdienen und auch den einen oder anderen Taler mal zur Seite legen.


    Sogar einige Ledersachen kann man bunt färben, stellte ich dann fest. Wow, was für ein Traum, all das einmal herstellen zu können. Aber das wäre ein langer Weg, so viele Berufe zu erlernen. Ob ich das überhaupt schaffen würde? Da entschied ich mich, damit erstmal zu warten und nur das Weben, Schneidern und Färben zunächst zu erlernen.


    Doch ohne Baumwolle geht auch das nicht und so verbrachte ich lange Zeiten auf der Sumpfinsel, immer auf der Suche nach ein paar Puscheln Baumwolle. Oh, wie langweilig war und ist diese öde Insel, wenn man dort allein ist!

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  • Nach vielen Gesprächen stellten der freundliche Waldschrat und ich fest, dass es doch sinnvoll sei, zusammen zu arbeiten. Er kümmerte sich ums Essen und ich um die Kleidung. Doch bald schon merkten wir, dass wir einen besonderen Lagerplatz brauchten. Oftmals kaufte ich doch Essen am Markt, weil er grad schlief oder beim Holzhacken war.
    Er besprach das Problem mit seinem Hausvater und siehe da, der edle Herr hatte eine Lösung für uns. Genau an dem Tag, wo ich mein erstes selbst genähtes Hemd stolz zeigen konnte, durfte auch ich bei dem edlen Herrn und seiner Lady ins Schloss einziehen und mein Mentor bekam vom edlen Herrn eine Truhe neben sein Bett gestellt, worin wir etwas gemeinsam lagern konnten.
    Sogar ein kleines Schildchen bekam ich geschenkt, das ich selbst beschriften durfte. Und so stand schon bald an meinem Bettchen zu lesen : Fio´s kleines Kuschelnest.


    Dann entdeckte ich, dass jeder Händler seine eigenen Preise hat und man aufpassen sollte, bei wem man etwas kauft. Da frohlockte mein Händlerherz. Ich freute mich auf ausgiebiges Feilschen. “Ha, ihr solltet erstmal kennenlernen, wie das auf einem Basar im alten Ägypten zuging”, dachte ich mir. Aber ich bemerkte schon bald, wie unbeliebt es hier war. So ließ ich es und setzte meine Preise gleich so an, wie ich es auch verkaufen wollte.


    Als ich eines Tages wieder einmal auf dem Marktplatz mein Garn verkaufte, geschah etwas Unglaubliches: Ein grüner Drache landete mitten zwischen den Marktbuden. Schnell sicherten die Budenbesitzer lachend ihre Waren vor dem Windstoß. Sie kannten ihn wohl schon.
    Vergnügt tobte der Drache über den Markt.
    Fasziniert beobachtete ich vom Rande des Marktplatzes aus dieses mir unbekannte Wesen. Ein freundlicher Drache? Gibt es sowas wirklich?
    Und doch trotz aller Verspieltheit strahlte der Drache eine gewisse Würde und Weisheit aus.
    Als er dann wieder wegflog, schlich sich ein wenig Wehmut in mein Herz. Ach fliegen können, wie sehr vermisste ich es doch.

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  • Immer mehr Wesen lernte ich kennen, vor denen ich mich früher versteckt hätte. Bären, die lieber gekrault werden wollen. Einen Feuerdämon mit einer lustigen Art zu sprechen. Ein wilder Stier bestellte gar Kleidung bei mir. und … und … und.
    In solch einer friedlichen, freundlichen Welt fühlte ich mich immer sicherer und konnte immer mehr von mir zeigen, wie ich bin.


    So beobachtete ich an einem anderen Tag, wie die Kriegerin mit einem Mann, der ein ansprechendes freches Grinsen im Gesicht hat, Späße trieb. Als sie dann noch die rumliegenden Schneebälle zur Hand nahmen und sich gegenseitig bewarfen, konnte ich nicht anders als mitzumachen. Vergnügt jagten wir uns um die Marktstände.


    Es machte mir soviel Spaß, dass ich begann, mich nach Schneebällen umzusehen. Und “begrüßte” die nächsten Male das freche Grinsen wenn möglich mit einem Schneeball.
    Ein wenig unsicher war ich schon, ob es ihm nicht lästig wäre. Aber als ich dann einen abgelegten Schneeball von ihm an meinem Arbeitsplatz vorfand, wusste ich, ihm machte es genauso viel Freude.
    Fortan schallte es so manches mal über den Markt : “Fiona, du freches kleines Biest!”

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  • Eines Tages nahm mich mein freundlicher Waldschrat zum Strand mit und zeigte mir, wie das Fischen geht. Wir tobten lachend über den Strand, spielten Fangen und machten Quatsch ohne Ende.
    Als ich entdeckte, dass man Fische auch werfen kann, dachte ich an den herrlichen Spaß mit den Schneebällen und probierte es kichernd aus.
    Hätte ich es doch besser nicht getan. Wütend fuhr er mich an, was das solle und verließ den Strand.
    Verblüfft stand ich allein am Wasser und wusste nicht, was auf einmal los war.


    Sobald ich mich von dem Schreck erholt hatte, rannte ich ihm nach. Bat um Verzeihung und flehte ihn an, dass er doch bitte verstünde, dass ich es nur aus Spaß gemacht hatte.


    Er fragte mich aufgebracht, als was ich ihn denn sähe, dass ich ihm einfach so einen Fisch an den Kopf werfen könne. Und ich antwortete ehrlich, als Mentor und väterlichen Freund, der Beste, den ich mir vorstellen könne und ich wolle ihn nicht verlieren.
    Doch statt sich über dieses Lob zu freuen, wie ich es erhofft hatte, schaute er mich nur nachdenklich an und ging.


    Aus und vorbei. Alle Träume, die er in mir geweckt hatte, vom freundschaftlichen gemeinsamen Wirtschaften waren zu Asche geworden. Oh dieser Sturz war tief und schmerzhaft. Wieder stand ich allein da und verstand nicht, was los war.


    Erst viel später erklärte er mir, was wirklich passiert war, aber da war es dann leider zu spät.

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  • Diese erneute Einsamkeit ertrug ich nicht und so suchte ich weiter das Gespräch mit dem freundlichen Waldschrat.


    Er erklärte mir, dass es so nicht weiterginge. Wir müssten unsere Beziehung neu überdenken. Ich dachte, er meinte unsere Geschäftsbeziehung und fragte nach, was er denn meinte. So erfuhr ich, dass ich viel mehr Essen verbrauchte als er Kleidung benötigte und wir einigten uns darauf, es doch wieder übers Geld zu regeln.


    Und alles war wieder wie zuvor …


    Nein, nicht ganz … Er begann mir kleine Geschenke zu machen. Anfangs bemerkte ich es kaum, dass er mir beim Essenskauf einiges zusätzlich zu steckte, da ich vertrauensvoll seine Rechnungen nie überprüfte. Doch als er anfing, mir unbestelltes wie Tintenfischringe dazu zupacken oder gar mir extra meinen geliebten Apfelkuchen buk, fiel es mir auf.
    Etwas verwundert nahm ich es zur Kenntnis, war er doch sonst solch ein Sparfuchs.


    Aber eines Tages wollte er mir gar Schmuck schenken. Etwas verlegen reichte ich ihm diesen zurück und erklärte ihm, dass ich sowas von Freunden und Geschäftspartnern nicht annehme. Nur wenn ein Mann mein Herz erobert habe, würde ich solche Geschenke zulassen. Er verstand und zog sein Geschenk zurück.

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  • Einige Zeit später bei einem unserer abendlichen Gespräche sagte der freundlich Waldschrat plötzlich, er ertrage es nicht länger, dass ich ihn nur als väterlichen Freund sehe und zeigte mir ein Bild, wie er früher ausgesehen hätte.


    Verblüfft schaute ich das Gemälde an. Es entsprach genau meinem Traummann. War das wirklich mein Waldschrat? Oder hatte er nur genau zugehört? Hatten wir doch vor kurzem erst drüber gesprochen, was wir anziehend empfinden. War es irgendein Zauber, der ihm dieses Bild gab?


    Verwirrt gab ich es ihm zurück. Er erklärte mir, dass er überlege, einen Magier aufzusuchen, der ihm wieder Jugend verleiht, damit ich anders von ihm denke. Und er schenkte mir das Gemälde.
    Glaubte er wirklich, mir ginge es nur ums Aussehen?


    Und doch muss ich zugeben, dass ich ihn nach seiner Verwandlung mehr als Mann und weniger als Freund wahrnahm.


    Aber halt, noch war er der alte freundliche Waldschrat.
    Er beobachtete mich genau, wie ich auf dieses Bild reagierte und dann stand sein Entschluß fest. Er wird zu einem Magier gehen und sich verjüngen lassen.


    Neugierig und ein wenig ängstlich wartete ich ab. Wird dieser Zauber funktionieren? Könnte dieser liebe freundliche Waldschrat dabei zu Schaden kommen? Und was ist mit seinen Geschäftspartnern? Werden sie ihn danach überhaupt erkennen und weiter mit ihm handeln?

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  • Nur wenige Tage später präsentierte er sich stolz in blauschimmernder Rüstung. Doch ich war ein wenig enttäuscht. Wo war sein freundliches Lächeln geblieben? Nun wirkte er ein wenig düster und verschlossen auf mich.
    Das war nicht der junge Mann, dessen Bild er mir vorher gezeigt hatte. Mein freundlicher Waldschrat war zum stolzen Ritter geworden. Ob er sich auch im Inneren geändert hatte, fragte ich mich besorgt.


    Und wirklich, sein Verhalten änderte sich.
    Ständig war er nun an meiner Seite. Mit Argusaugen überwachte er, mit wem ich sprach und vertrieb so manchen möglichen Konkurrenten.
    Doch ich nahm das gar nicht so wahr. Freute mich, dass er wieder besserer Stimmung war und genoss seine kleinen Aufmerksamkeiten.
    Schliefen wir jetzt gemeinsam im Wald, baute er jedesmal einen kleinen Unterstand für uns, damit wir vor dem Wetter geschützt sind und legte sorgsam seine Rüstung zwischen uns.
    Wie froh war ich, solch einen Kavalier der alten Schule zum Mentor zu haben.


    So verbrachten wir viel Zeit gemeinsam. Selten sah man einen von uns ohne den anderen. Viele dachten von uns, wir wären ein Paar. Doch dem war noch lange nicht so.

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  • Aber mein Mentor wollte der blaue Ritter nicht länger sein. Auch erklärte er mir, dass ich für einen Mentor doch inzwischen viel zu erfahren sei. Mit kleinen Aufmerksamkeiten warb er nun stetig um mein Herz.
    Fast nebenbei erklärte er mir, was die Farben der Ringe bedeuten und dass es auch hier den schönen Brauch der Freundschaftsringe gibt, womit ein Paar anzeigt, dass es sich gefunden hat und näher kennenlernen möchte, aber noch längst nicht verlobt ist.


    Doch mein Herz sagte noch immer nein zu ihm.


    Wieder durchstreiften der blaue Ritter und ich die Stadt und trafen abends am Lager auf ein kleines Blümchen und den großen grünen Drachen. Ein Gespräch entspann sich zwischen uns und wir scherzten miteinander. Auf einmal kam das Gespräch auf Parties allgemein und Strandparties im Besonderen und die Beiden luden uns ein bei der nächsten Strandparty dabei zu sein.
    Oh welch tolle Idee. Den Strand liebte ich doch schon seit langem. Begeistert nahm ich diese Einladung an.

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  • Louhi erzählt:


    Da ich schon längere Zeit in Trent vom Töpfern und Alchimieren mehr oder weniger festgehalten wurde, kam mir eines Tages die Idee, wieder mal an den Strand zu gehen, und ein wenig Sand und Muscheln zu sammeln, deshalb ging ich mal zum Lager, wo ich ein mir schon sehr lange bekanntes Blümchen traf, mit diesem unterhielt ich mich über mein Vorhaben, und als wir so mitten im Plaudern waren, kam ein junges Pärchen am Lager an, welches mir schon länger aufgefallen war: sie ein kleiner lustiger Rotschopf, und er ein eher schweigsamer Ritter, welche eigentlich nur miteinander anzutreffen waren. Als wir die beiden sahen, blickten das Blümchen und ich uns gegenseitig an und hatten dieselbe Idee: eine Strandparty! Dazu luden wir die beiden “Kleinen” auch sofort ein und machten uns aus, wann wir uns am Strand treffen würden. Nach einiger Zeit des Lachens, Scherzens, Beratens und Plaudern trennten wir uns unter fröhlichem Winken und in Erwartung einer baldigen Party.

    Humor ist eines der besten Kleidungsstuecke, die man in Gesellschaft tragen kann. (William Shakespeare)

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  • Wenige Tage später stellte der blaue Ritter fest, dass unsere Truhe wohl doch nicht die optimale Lösung sei. Konnte doch jeder ins Schloss kommen, da nie abgeschlossen wurde. Wir grübelten lange, wie dieses Problem zu lösen sei.


    Als ich das nächste Mal den großen Drachen am Markt landen sah, sprach ich ihn darauf an. Und er erklärte mir, dass es leider für eine Truhe nur ein Vorhängeschloss mit einem Schlüssel gebe. Einzig für Türen könne man mehrere Schlüssel anfertigen lassen. Und noch viele weitere gute Ratschläge gab er mir. Da wusste ich, an ihn kann ich mich immer wenden, wenn mich Fragen quälen.


    Doch diese Information half dem blauen Ritter und mir nicht weiter. Zwar sprachen wir auch über einen gemeinsamen Hausbau, aber uns beiden war klar, dass für ein solches Projekt unsere Finanzen noch nicht ausreichten.
    Die Truhe nutzten wir nun immer weniger. Nur kleine gegenseitige Geschenke lagen noch manchmal drin.


    Und der blaue Ritter begann vom Hausbau zu träumen.

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  • Einige Zeit war ich nun seltener am Markt und am Lager auch nur, wenn ich Material brauchte, da plötzlich alle Tonbecher zu brauchen schienen. Als ich dann einige Tage nach dem Treffen am Lager auf den Markt kam, lief mir wieder Fio über den Weg und fragte mich einige Dinge, unter anderem auch, wie sie Dinge sicher an den blauen Ritter übergeben könnte, wenn er gerade schläft. Leider wusste ich darauf auch keine Antwort. Aber wissbegierig, wie der sympathische Rotschopf ist, hatte sie noch viele andere Fragen, welche ich ihr zu meiner Freude doch beantworten konnte, was mich dann doch froh machte, waren mir die Beiden inzwischen doch ans Herz gewachsen und ich wollte sie nicht ohne geholfen zu haben wegschicken müssen. Neugierige Leute finde ich von Haus aus sympathisch, und sie war ein Spitzenreiter in diesem Fall, was das Eis zwischen uns brach, mich dann auch noch zu vielen scherzhaften Aussagen brachte und sie ihre anfängliche Scheu verlieren ließ, schließlich trifft man nicht jeden Tag einen großen grünen Drachen, der auch noch freundlich ist. Wir Drachen haben da leider einen gewissen Ruf. Und so plauderten wir noch über viele andere Dinge, bis wir uns voneinander verabschiedeten, und ich weiterflog

    Humor ist eines der besten Kleidungsstuecke, die man in Gesellschaft tragen kann. (William Shakespeare)

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  • Der Frühling weckte weitere seltsame Wesen aus ihrem Winterschlaf und lockte sie nach Trent.
    Gar einen Eber, der sich zum Mann verwandelt, wenn er unter Menschen kommt. An ihn verkaufte ich meinen ersten selbstgebastelten Strohhut. Mit welch einem vergnügten Liedchen er mit ihm auf dem Kopf davon stolzierte! Er kam danach dann öfter zu mir und kaufte Kleidung und so lernten wir uns näher kennen.


    Ein ander Mal drückte mir ein kleines grünes Wesen mit einem Kichern wunderschöne blaue Farbe in die Hand. Ich konnte garnicht anders, als diese Farbe sofort zu benutzen und färbte zum ersten Mal ein Kleidungsstück. Stolz zeigte ich allen dieses wunderschöne blaue Hemd und schenkte es dem blauen Ritter als Dank für seine Unterstützung. Passte es doch wunderbar zu seinen blauen Augen.
    Ab diesem Moment war ich endgültig den Farben verfallen. Seitdem verkaufe ich nur noch in Ausnahmefällen etwas Ungefärbtes.


    In der Weberei lernte ich dann ein Engelchen kennen, das auch die Schneiderei als Beruf hat. Bereitwillig erklärte es mir kleine Feinheiten des Berufes. Und am Ende des Gespräches schenkte das Engelchen mir sogar ein Schaf. Ich war sofort verliebt. Kuschelschafe sind ja soooo süß. Ab jetzt würde ich lieber mit Schafen kuscheln, statt einsam nach Baumwollpuscheln zu suchen.


    Doch erst einmal musste aus dem Schaf eine kleine Herde werden. Wie freute ich mich, als mir das kleine Blümchen anbot, sich darum zu kümmern. Gern gab ich mein Schäfchen Wollie in ihre liebevollen Hände. Sie würde sich bestimmt gut um Wollie und seine Kleinen kümmern.


    So konnte ich mich auch unbeschwert über meine stetig anwachsende Bestellliste freuen. Meine bunten Anziehsachen schienen immer beliebter zu werden.

    "Eine Seele ohne Phantasie ist wie eine Sternwarte ohne Teleskop." Henry Ward Beecher

  • Wie sagt man so schön? Steter Tropfen höhlt den Stein. Schritt für Schritt hatte der blaue Ritter nun doch mein Herz erobert und so fragte ich mich eines Tages verblüfft - bin ich verliebt?
    Unsicher wartete ich auf die nächste Begegnung mit ihm. Konnte es wirklich sein? Nach so vielen Jahrhunderten ohne Liebe? Und was empfand er nun nach so langer Zeit für mich? Hatte er es vielleicht schon aufgegeben und seine Zuneigung längst einer anderen geschenkt? War es gar nur noch Gewohnheit und um mich nicht zu verletzen, dass er mir weiterhin kleine Geschenke machte beim Essenskauf?


    Forschend blickte ich ihm in die Augen. Ja, war unsicher, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte.
    Er bemerkte die Veränderung fast sofort. Überglücklich schloss er mich in seine Arme, küsste mich und erklärte mir seine Liebe.
    Schüchtern und verlegen erzählte ich ihm dann meine Geschichte, auch von der geheimnisvollen Stimme und ihrer Forderung, die mich nach Simkea brachte. Doch er versicherte mir, eher würde er Simkea verlassen, als dass mir wegen ihm ein Leid geschähe.

    "Eine Seele ohne Phantasie ist wie eine Sternwarte ohne Teleskop." Henry Ward Beecher