• (In Anlehnung der Spielbeschreibung und nachfolgend genannten Forumgeschichte geschreiben

    (http://community.simkea.de/ind…-von-Nor%C3%B6m/?pageNo=1))


    Taraxa, geborem einem Söldnerführer, aufgewachsen ohne Mutter, kannte keine Familiengeschichte. Niemand hatte je darüber gesprochen.

    Das Taraxa von zierlicher Gestalt war, ihre Augen leicht schräg gestellt, kam nicht von ungefähr. Ihre Großmutter mütterlicher Seits entstammte den Hellim. Den Ostelfen, Sonnenelfen. Mochte dieser Schlag der Elfen nicht ganz so extrem die Blutschande empfinden, wie die Mörben, was die Verbindung Elf-Mensch betraf, so war doch die Ahnin von ihrer Familie verstossen worden.

    So wuchsen ihre Kinder bei Menschen auf, eben auch die Mutter von Taraxa. Wie es zu der Verbindung mit dem Söldner kam, dazu gibt es wohl nicht viel zu sagen. Ein junges, zartes Weib, ein nicht mehr ganz junger, rauher Mann, einige Monate während einer der ruhigeren Zeiten vereint, zeugten ein Kind, bei dessen Geburt die Mutter starb.


    Es waren wieder mal aktive Kriegswellen, die das Land quälten, als das Kind geboren wurde und der Söldner fand niemand der bereit war den Säugling aufzunehmen. Dazu noch einen weiblichen. All zu viele unversklavte Bewohner gabs zu dem auch nicht. Und wer auf der Flucht oder im Kampf gegen böse Mächte lebte, wollte sich ungern mit unnötige Esser belasten. Ein Esser der nicht von eigenen Blut war, oder als nützlich erachtet wurde.

    Aussetzen fiel dem Mann schwer, er hatte offenbar starke Gefühle zu der Mutter gehabt, aber sollte er mit dem verflixten Balg tun?

    Der Koch und ein Alter der Truppe, beide kaum mehr von Nutzen als das Lager verteidigen und Nahrung beschaffen, erbarmten sich ob des weinenden, hungrigen Kindes. Auf dem ersten Beutezüge nach Taras Geburt wurde eine Ziege gestohlen, deren Milch das Kind über die ersten Lebensmonde brachte. Als die Milch versiegte, hatte die Truppe Fleisch. Der Alte, einst einmal Vater einer Kinderschar, wusste von Brei aus Getreide und Obst. Von sehr fein geschnittendem Gemüse und FLeisch, alles gut weich gekocht. Er wusste wie man ein Säugling, dann ein Kleinkind versorgte. Das muntere Kind brachte wohl jeden aus dem Trupp zum Lächeln, wenn es vor sich hinplapperte, wie es Babys so tun, oder über eine Kleinigkeite zum Bauchhalten so vollkommen ansteckend lachen konnte, wie es wohl nur Kleinkinder schaffen. Kaum jemand entkam dem Reflex das Kind im Auge behalten, wenn man das Gefühl bekam, es begab sich in Gefahr. Es wurde heftig über den nervigen Balg geschimpft, zu nichts nutze aber musste ernährt und eingekleidet werden. Es brachte alle in Gefahr wenn es schrie und kaum zu beruhigen war. Und doch fand sich immer einer, der das Kindchen herzte, versteckte, beschützte, versorgte.


    Es gelang das Kindlein aufziehen und Taras erste Lebensbilder war dergestalt, dass sie hinter den Männern herstolperte, einen Kessel, viel zu groß für sie, hinter sich herzerrend, bis schließlich einer aufgab und das Kind auf den Schultern trug. Sie war einfach mit den kleinen Beinchen zu langsam.

    Kaum aber entwickelte das Kind Persönlichkeit, lernte Sprechen, so war es wie mit allen Kindern. Sie verzauberte und nervte, war Belastung und süßer Fratz. Forderte unendlich aber war bemüht zu gefallen. Ausschimpfen und helfen, war irgendwie die Standartbehandlung des Kindes. Niemand wurde müde erwähnen wie unnütz sie war, wie sie die Truppe bremste, den Männern zusätzliche Arbeit machte. Und niemand wurde wirklich müde das zarte Kind zu tragen und Späße mit zu treiben. Das Kind hatte ein helles Köpfchen, beobachtete aufmerksam und ahmte alles nach was sie sah, im Instinkt eines Kindes der Gruppe unbedingt gefallen müssen.


    Sobald es möglich war, zeigte praktisch jeder dem Kind, was er konnte. Umgang mit Waffen und sich verteidigen, die Pferde versorgen, Lager auf und abbauen. Fährten lesen. Wetter abschätzen, Sterne lesen und sich daran orientieren. War die Haupttruppe unterwegs um die Horden des Bösen zu bekämpfen, musste das Mädchen im Lager bleiben. Dort lehrte man sie auf jede nur erdenkliche Art Nahrung beschaffen. Sammeln, was natürlich voraussetzte sie erkannte Kräuter, Obst, Wild und vieles mehr. Sie lernte in Häuser einbrechen und schnell und effinzent nach Nützlichem durchsuchen. Also Nahrung und alles was man zu Geld machen konnte. Sie lernte die Schwarzmärkte zu finden, um Preise feilschen. Sie erlernte Lebewesen schnell zu sicher zu töten, ob für Nahrung oder um sich schützen. Sie lernte Gifte benutzen und herstellen, ihre Wirkungsweisen.


    Natürlich aus allem was nur irgendwie machbar war ein Essen herstellen. Je nachdem wie erfolgreich die Beschaffung war. Wichtig war die Männer bekamen was in den Bauch. Dann waren sie deutlich friedlicher. Sie war noch beim Vater im Zelt einquartiert, als der Koch starb und das Mädchen die Versorgung komplett übernehmen musste. Auch Arbeiten wie Kleidung flicken und waschen. Für die Rüstungen waren die Männer selbst verantwortlich.


    Der Vater hatte wieder deutliches Interesse am Kind, sobald es laufen konnte und zu sprechen begann. Insgeheim froh, das Kind hatte überlebt. Die für einen Mann so schwere Säuglingzeit, wo er sich wie selten hilflos fühlte. Taraxa hatte starke Ähnlichkeit mit der Mutter, über die er konsequent schwieg. Er nahm sie in sein Zelt bis das Kind erste Anzeichen fraulicher Entwicklung zeigte und verfrachtete Taraxa dann in ein eigenes Zelt. Er überließ es der jungen Frau zu lernen sich gegen Mannsbilder zu wehren. Und nicht selten wurde sie als Lockvogel für die feindliche Truppe benutzt. Ein hartes, gefährliches Leben, zwischen Angst, Hunger und Hoffnung. Und dann eines Tages schlug der Vater das Mädchen mit einem Schlag bewußlos und legte sie vor das Portal, das er zufällig fand....