Die Schwangerschaften verliefen ohne größere Komplikationen, allerdings war Estral verständlicherweise aufgeregter als die Königin, die ja bereits drei Kinder hatte. Die Zeit verging wie im Flug und als erstes wurde ein weiterer Prinz geboren, den der König Margor nannte. Einen Monat später war es dann auch bei Estral so weit.
Diese Geburt dauerte deutlich länger und die Hebammen schauten sorgenvoll, doch nach am Ende kam ein gesundes Mädchen zur Welt. Estral hatte viel Blut verloren und Soldomar war außer sich vor Sorge. Er braute seiner Frau stärkende Tränke, aber es dauerte fast zwei Monate bis Estral wieder das Bett verlassen konnte. In diesen Wochen vertauschten sich die Rollen der Königin und ihrer engsten Vertrauten, denn nun saß sie oft an Estral Bett und laß dieser vor oder erzählte den neusten Klatsch.
Beanita hatte erkannt, wie wichtig es war, als Königin jemanden zu haben, dem man vertrauen kann und die schwere Geburt hatte ihr gezeigt, wie schnell ein solchem Mensch einem wieder genommen werden konnte. Sie verstand jetzt auch ihren Mann besser und wollte auch eine Annäherung mit Nasadja probieren. Bisher war sie dem Mädchen eher aus dem Weg gegangen, aber nun erkannte sie, dass auch diese sehr einsam war.
Zum Glück erholte sich Estral durch die Pflege ihres Mannes und der Königin, aber am meisten muterte es sie auf, wenn sie ihre Tochter sah, die sie Margrett genannt hatte. Alle spaßten gerne herum, dass Margor und Margrett irgendwann heiraten könnten und tatsächlich schienen sich die Baby durchaus zu verstehen.
Das Spielzimmer war mittlerweile voll geworden: Nasadja, die auf dem guten Weg war, eine Frau zu werden, Isedor, immer an ihrer Seite, Artemor, der alle gleichermaßen begeisterte und in Trapp hielt und die kleine Lusita, die mittlerweile laufen konnte und sich gerne mitten in den Trubel begab. Artemor war der inoffizielle Anführer der Kindergruppe. Wenn er etwas wollte, wurde es normalerweise gemacht und es gab auch selten einen Einspruch.
Den König freute diese Eigenschaft seines Sohnes, der ja einmal Herrscher werden sollte. Um Isedor machte er sich hingegen etwas Sorgen. Er war eher schüchtern und das wollte sich weniger mit dem königlichen Dasein vertragen. Allerdings war er sehr interessiert und merkte sich immer alles, wenn sein Vater ihm etwas erklärte. Tatsächlich waren die Jungen mittlerweile fünf Jahre alt und so beschloss der König, Hauslehrer für die Jungen zu finden.