Beiträge von Isimud

    Ich habe jetzt ein Weihnachtsbäumchen vor dem Haus (okay, genaugenommen 1 Feld weiter, aber in meiner Vorstellung steht es vor dem Fenster)!!!
    Nein, das bringt keinerlei spielerischen Vorteil, aber das soll es auch gar nicht. Es ist einfach nur schön, durch Trent zu laufen und überall die geschmückten Tännchen aus dem Boden sprießen zu sehen :)
    Dankeschön dafür!

    Isimud starrte fasziniert zu der Portalöffnung hinauf. Aus keinem bestimmten Grund versuchte er, individuelle Gesichtszüge in den befreiten Geistern auszumachen, doch vergeblich. So gleichförmig, eines wie das andere, erschienen ihm die Gespenster, dabei blickte doch jedes auf seine ganz eigene Lebensgeschichte zurück. Oder jetzt nicht mehr? War das der Preis, wenn einen der Tod von den schlechten Erinnerungen befreite, auch die guten aufgeben zu müssen?
    In einem Strom von Lebensenergie, in dem alle miteinander eins zu werden schienen, verschwanden die Gespenster aus dem Diesseits. Isimuds magische Laterne war leer, sein Gewissen (für dieses Jahr) erleichtert und wenn er ehrlich mit sich selbst war, hatte er genug von solch spirituellen Vorgängen. Geistige Getränke, nun, das war etwas anderes...

    Isimud ist mittlerweile mit seinem Steak fertig. Völlig fixiert auf die Mahlzeit ist es über seinen Kopf hinweggegangen, dass sich am Nachbartisch jemand nicht nur einfach so verschluckt hat, sondern bereits am Ersticken war.
    Schon hebt er den Kopf, um nach etwas Süßem zum Nachtisch zu bitten, als ihm der in einem Buch blätternde Wolfsmann auffällt. So unauffällig wie möglich, versucht Isimud, den Titel des Werkes zu erspähen. Doch was in den Augen Humanoider als Heimlichkeit durchgeht, genügt vielleicht nicht, um auch den Sinnen eines Wolfes zu entgehen?

    Meinen Char spiele ich als Eigenbrötler, der nie gelernt hat, mit Geld umzugehen. Mir ist es wichtiger, ihn zu leveln und seinen Werdegang vom zerlumpten Flüchtling zum Hausbesitzer nachzuerleben. Je nach Situation ist ein billiger Trinkkorb für Isi mehr wert als eine Perlenkette. Ich als Spieler kann dem dem wirtschaftlichen Aspekt nicht so viel abgewinnen und arbeite den Verkauf so schnell wie möglich ab. Gäbe es das Preistool nicht mehr, wäre das eine Katastrophe für mich. Aber als Teilzeitmonsterjäger fällt mir immer wieder Loot in die Hände, dessen Wert ich nicht einschätzen kann. Das System schlägt hier oft Kreuzerwerte vor, die angesichts der Tatsache, dass man sein Leben für das Zeug riskiert hat, lächerlich erscheinen. Daher orientiere ich mich an Angeboten anderer Spieler. Problem: Wenn der, der vor mir eingestellt hat, ein Dumpinganbieter oder Wucherer ist, steht nun ungewollt mindestens ein weiteres Dumping- oder Wucherangebot bei Alrik (In der Hälfte der Fälle kommt das Zeug unverkauft wieder zu Mama zurück). Darüber kann man sich ärgern. Aber wer wirklich eine Simulation spielen möchte, der sollte sich doch eigentlich freuen, dass auch mal wie im RL Marktstörungen auftreten. Es ist nur ein Spiel, und noch dazu eines, wo niemandes Char verhungern kann. Hier wird niemandes Existenz bedroht, wenn er übers Ohr gehauen wird. Faire Preise/Löhne im RL - unbedingt. In Simkea eher ein gern gesehener Bonus als ein Muss.


    Zu RP/RL kann ich jetzt nicht viel sagen, da ich selten im Chat unterwegs bin. Im Zweifelsfall solltet ihr aber Isimud in Charakter anschreiben und nicht Nicole. Der ist umgänglicher :P

    "Das klingt gut, danke!" erwidert Isimud.
    Jeden Tag wird er sich das sicher nicht leisten können, denkt er sich, aber vielleicht gibt es ja auch in der Stadt Arbeit.
    Da er ja vorerst allein sitzt, rückt er sich den Stuhl so, dass er bequem die Füße auf dem Tisch platzieren kann bis das Steak kommt. Sein Zugeständnis an die Zivilisation besteht darin, vorher einen sauberen Lappen unter die Hacken zu legen.

    Isimud hat Mühe, die vielen Gesichter und Namen zu behalten. Aber dass er den Wirt bereits kennt, gibt ihm Sicherheit und auch mit Alphia ist da ja ein vertrautes Gesicht anwesend.
    "bleedblue, ich hätte gern etwas Heißes zu trinken", bittet er. "Tee oder Schokolade, was immer du da hast. Hauptsache, es ist ein ordentlicher Schuss Rum drin! Und dann bitte etwas zu essen, das kein Fisch ist."
    Im letzten Moment fällt dem Gast ein, dass diese Worte ganz schön unhöflich klingen und er setzt zu einer Erklärung an:
    "Nichts gegen deine Fische, die schmecken sicher phantastisch, aber Fisch ist das einzige, das ich kochen kann. Ich habe daher den ganzen Sommer und Herbst über von nichts anderem gelebt und kann keinen mehr sehen! Ehrlich, ich fürchte, bald wachsen mir Flossen und Kiemen..."
    Dann steuert Isimud auf den Tisch direkt neben dem von Alphia, Ziragon und Malenka zu.

    Isimud hatte beschlossen, den Winter in der Stadt zu verbringen. In den Bergen drohten Lawinen, die Flüsse waren zugefroren und die Monster garstiger als in den milderen Jahreszeiten, so dass alle seine üblichen Einnahmequellen ersteinmal versiegt waren. Gerade wollte der Fischer sich am Feuer auf dem Markt niederlassen und die wohl tausendste Makrele seit seiner Ankunft in Simkea braten, als ihm ein angenehmer Duft in die Nase drang. Es roch verlockend nach gebratenem Fleisch!
    "Na, hoi?" dachte er bei sich. "Ein Gasthaus in Trent? Sollte ich das wirklich ständig übersehen haben? Nein, das wird wohl neu sein."
    Pfanne und rohes Fischsteak verschwanden wieder im Rucksack. Neugierig betrat Isimud das Gasthaus, einen fröhlichen Gruß auf den Lippen und einen gewissen nicht zu leugnenden Fischgeruch hinter sich herziehend.

    Isimud stand mit den anderen am Feuer, Teil des Kreises. Die Unruhe der Gespenster war beinahe körperlich zu spüren, aber auch ihre Vorfreude. Nun, das war zu erwarten gewesen, wenn man die Angelegenheit nüchtern betrachtete. Doch dass Alphias Rucksack buchstäblich auf und ab ab hüpfte, verwunderte Isimud mehr als nur ein wenig.


    Nicht ablenken lassen! Vielleicht bilde ich mir das ja auch nur ein.


    Doch Isimud täuschte sich nicht. Und dann begriff er, was er da eigentlich beobachtete: Seine magische Laterne, die er auf dem Boden abgestellt hatte, um Zihaanis und Alphias Hände ergreifen zu können, wackelte ebenso wie Alphias Rucksack. Stimmt ja, hatte sie da nicht vorhin ihre eigene magische Laterne hineingestopft? Nun rappelten die beiden in den Lampen gefangenen Gespenster, begierig, sich dem Reigen ihrer Leidensgenossen anzuschließen und mit ihnen zusammen der Gefangenschaft zwischen den Welten ein Ende zu bereiten.
    Das Hexenritual, welches sie in die Laternen band, war mächtig, doch das ältere der Druidin und der Halbelfe mächtiger. Nicht aufgrund seiner langen Tradition, sondern wegen seiner Reinheit. Die Lampen magisch versiegelten Laternen aufzusprengen vermochte es nicht, jedoch entstanden in dem milchigen Glas Risse... Ein kleiner Riss nur, doch war das alles, was ein feinstofflicher Geist benötigte, um seinem Gefängnis zu entkommen.
    Mit einem befreiten Ziiiiiiiiiiiscchhhhhhhh wuschten die beiden Gespenster in die Freiheit und verschmolzen mit dem grauen "Nebel".

    Alphia war nicht die Einzige, die sich durch die Zeremonie berührt fühlte. Isimud waren während Zihaanis Worten an das Gespensterkind die Tränen in die Augen getreten und er war versucht, seine Maske wieder herunter zu klappen, um seine Gefühle zu verbergen. Doch dann schalt "er" sich dafür. Zu viele männliche Verhaltensweisen hatte er sich durch sein Leben unter getrenntgeschlechtlichen Personen schon angewöhnt, mehr, als ihm eigentlich bewusst waren. Zuhause unter seinen Artgenossen war das anders gewesen.
    Daheim...
    Daheim in Noröm unter dem Schatten hatten er und sein Zwilling ebenfalls Ritualen beigewohnt, allerdings eher magischen denn priesterlichen. Auch diese hatten bisweilen Untote beinhaltet, weshalb sich der Zauberersohn unsicher war, ob nicht allein seine Anwesenheit und Vergangenheit das Mondritual verderben mochte. Andererseits war da dieses starke Bedürfnis, an etwas Reinem, Weihevollen teilzuhaben.
    Sein innerer Kampf, der Isimud wie stundenlang vorkam, nahm in Wirklichkeit nur Bruchteile einer Sekunde in Anspruch und so kam es, dass er sogar noch vor Alphia und Hanswalter der stummen Aufforderung der Halbelfe Folge leistete.

    Erleichtert stieß Isimud den angehaltenen Atem aus. Also hatte er zumindest nichts falsch gemacht, wenn auch die Aktion mit dem Kessel nicht perfekt war. Isimud zwinkerte Alphia zu, wobei er hoffte, dass es keiner der anderen bemerkte. Er wusste nämlich ziemlich genau, wie er sein nächstes Halloween verbringen würde. Ein Kessel, eine Laterne und Süßigkeiten spielten eine nicht unerhebliche Rolle dabei... Das mit dem Erwachsenwerden konnte man sich auch erst im übernächsten Jahr durch den Kopf gehen lassen.

    [OOC: Sowas klingt immer so, als ob die aktiveren Spieler alle arbeitsscheues asoziales Gesindel wären ;( . Hast du natürlich nicht gemeint, aber man liest in anderen Foren immer mal etwas die Richtung und wird da ein wenig empfindlich für.]

    Das grasgrüne Wesen hob seine Maske ein wenig an, weit genug, um den Umstehenden zu demonstrieren, dass sich darunter ein menschliches oder zumindest menschenähnliches Gesicht verbarg. Vielleicht war es den anderen ab und zu einmal in der Menge aufgefallen, doch war das nicht besonders wahrscheinlich.
    "Na ja, was das niemanden etwas tun angeht...", sagte Isimud (wieder einmal sämtliche Gebräuche der Zivilisation wie das Vorstellen gegenüber Fremden außer Acht vergessend), "da bin ich mir nicht mehr so sicher. Genaugenommen habe ich einer ganze Menge Leuten etwas getan. Toten Leuten. Gespenstern halt. Ich dachte mir, das habe seine Richtigkeit, sie in den Kessel zu rühren. Das es die übliche Methode sei, ihnen zu helfen, sich von dieser Welt zu lösen und in die nächste überzutreten. Aber in der Stadt sind Zweifel an der Vorgehensweise aufgekommen und so haben die Dame Alphia und ich beschlossen, uns bei Leuten zu erkundigen, die etwas davon verstehen. Also bei Euch."
    Isimud lugte unsicher zu Hanswalter herüber. Das musste die Person sein, die hinter der Geisterrettungskampagne stand. Übertrieb der Mann? Hatte er Recht? Eigentlich war es egal. Er meinte es gut und nur das zählte.

    Isimud murmelte irgendetwas wie "Ja, wie mein zahmer Raptor, als ich ein Knabe war... einzeln sehen die total niedlich aus, aber im Rudel sind stellen eine tödliche Gefahr dar!!!", folgte Alphia dann jedoch anstandslos. Pfeil und Bogen ließ er stecken, da unverzauberte Waffen gegen Sphärenwesen mit Sicherheit wirkungslos sein würden. Davor, versehentlich auf einen Ast zu treten oder zu stolpern, fürchtete er sich nicht. Doch was würde geschehen, wenn der Spuk den kleinen Gefangenen in der Laterne bemerkte? Hätte er das Gespenst nicht vielleicht lieber freilassen sollen?!

    Isimud entging die Nervosität der Kriegerin an seiner Seite nicht, lediglich den Grund dafür vermochte er sich nicht zu denken. In dem Bemühen, die Situation zu entspannen, verfiel er ins Plaudern:
    "Du kommst nicht aus Noröm, oder? Es ist ein Land der Dunkelheit, in dem Friedhöfe als Ressourcenquellen betrachtet werden. Früher soll das anders gewesen sein, aber ich habe nie meine Heimat nie anders kennengelernt als vom Schatten verzerrt. Seit ich in Simkea lebe, habe ich den Friedhof hier öfters aufgesucht. Es ist wirklich kein Ort, an den man sich wünscht, aber allein dass er da ist, so, wie er sein solte, nicht entweiht, meine ich, das spendet irgendwie Trost. Ich kann das nur schwer erklären..."
    Glücklicherweise musste Isimud das auch gar nicht, jedenfalls nicht so bald, denn die beiden erreichten nun ebenfalls den Fuß des großen Hügels. Umgeben von dichten Nebelschwaden bot ein Ankömmling der Gruppe offenbar Hilfe bei irgendetwas an. Bei genauerem Hinsehen stellte sich die "Nebel" allerdings als etwas anderes heraus. Diffuse menschliche Gestalten, über dem Boden schwebend, aneinander vorbei und durcheinander hindurch fliegend und dadurch unmöglich zu zählen... Gespenster?!
    "Äh... noch können wir umkehren", wisperte Isimud Alphia zu. "Die da oben haben uns nicht bemerkt. Hoffe ich jedenfalls..."

    "Nicht die Geringste", gab Isimud zurück, um mit einem spitzbübischen Grinsen hinzuzufügen: "'Aber das ist normal, sobald ich eine Stadt betrete, geht mir das jedesmal so."
    Dann öffnete sich der Wald vor den beiden. Wohlwissend, dass magische Rituale nicht an jedem x-beliebigen Ort ausgeführt werden konnten, rief sich der Zauberersohn die markantesten Punkte der Umgebung ins Gedächtnis. An einem davon würde sich die Druidin sicher aufhalten.
    "Wollen wir uns zuerst Richtung Friedhof wenden? An den alten Weiden und dem großen Hügel vorbei?" fragte er Alphia. "Oder was meinst du?"
    Doch das Gespenst in der Laterne, an das diese zweite Frage gerichtet war, würdigte die Anrede durch seinen "Kerkermeister" keiner Antwort.

    "Stehenbleiben ist gut", erwiderte der Bassilisk. Dann warf auch er die Stoffbahnen zur Seite und hob die Pappmachémaske an. "Das gibt mir Zeit zum Zielen."
    Auch unter seiner Verkleidung kamen Waffen zum Vorschein: ein einfaches Beil, das jedoch bereits erkennen ließ, nicht mehr als Werkzeug durchzugehen, sowie ein Bogen, den kein Anfänger hätte spannen können. Isimud grinste. Ebensogut hätte er sagen können "der Wettkampf ist eröffnet".
    Doch nachdem das Gesicht des Fremden enthüllt war und seine Stimme nicht mehr von der Maske gedämpft wurde, war es gar nicht mehr sicher, ob hier ein männliches Wesen stand. Es mochte sich um einen Jüngling handeln oder auch eine in Männerkleidung steckende Frau. Kostüm und daruntersteckende Rüstung verschleierten den Körperbau zusätzlich. Vielleicht würde sein/ihr Verhalten Aufschluss über das Wesen des Fremden geben. Zumindest war es schon mal nicht besonders männlich, sich mit dem Bogen hinter einer in erster Reihe kämpfenden Dame zu verschanzen. Genau das schien der Bassilisk aber vorzuhaben, denn er ließ Alphia vorgehen, als die beiden die Stadt verließen.
    Auf dem Weg Richtung Stadttor kamen die Straßen den beiden wie leergefegt vor. Kein einziges Gespenst schien mehr sein Unwesen zu treiben. Merkwürdig... Als hätte sie jemand alle eingesammelt...

    Zurück ins Umland? Zweifelnd schaute der Bassilisk auf seine alten Schuhe herab. Aber was sollte es, hatten sie vom Adoragebirge bis hier herunter gehalten, hielten sie auch noch eine weitere Nacht. Marktstände waren ohnehin keine mehr geöffnet.


    "Ich weiß eigentlich gar nicht, wieso ich das hier tue", gestand Isimud der Frau. "Zuerst wollte ich nur neue Gewandung kaufen, dann mich eine Nacht lang amüsieren und jetzt schlage ich mich mit philosophischen Fragen herum, während ich in einem Echsenkostüm steckend eine magische Laterne mit einem gefangenen Gespenst drin am Stock vor mir her durchs Trenter Umland trage... Ob du mich wohl zu dieser Dame Valyndea begleiten würdest?"


    Isimud fragte sich zu spät, ob ein "Ihr" als Anrede nicht angebrachter sei. Irgendeine schwer zu beschreibende Aura ging von der Frau aus, ganz so, als stecke auch hinter ihrer menschlichen Gestalt etwas völlig anderes, nicht nur eine andere sterbliche Spezies, wie in seinem Fall, sondern etwas schwer fassbares.

    Isimud schenkte der Zwischenruferin ein Lächeln. Das Problem bestand darin, dass sie es unter seiner Maske nicht erkennen konnte. Trotzdem fühlte er sich besser als noch vor wenigen Minuten. An irgendeiner Ecke plagte ihn ja doch sein Gewissen, immerhin hatte er erst vorhin einen der kandierten Äpfel voller Appetit verspeist. Man konnte noch gut an dem roten Zuckerguss erkennen , der an den Lefzen der Maske hängengeblieben war. Das Rot gab dem Kostüm erst den letzten Schliff...
    "Nun, ich habe hier gerade ein frisch gefangenes Gespenst in der Laterne", antwortete der Monsterjäger. Seine sonst so helle Stimme klang dumpf, beinahe bedrohlich, unter dem Verkleidung. "Und ich dachte, vielleicht bringen wir es zu einer Priesterin oder einem Zauberer oder sonstjemand, der sich mit dem Spirituellen auskennt. Da ich kaum jemand in der Stadt kenne, kannst du mir vielleicht helfen, jemand Geeigneten zu finden?"

    "Leute! Hört mal zu!"


    Ein Stirnlappenbassilisk (oder zumindest ein als solcher verkleideter Jüngling) hatte sich an einem der "Herz für Gespenster"-Schilder aufgestellt. Umringt wurde der Basilisk von einer aufgebrachten "Rettet die Gespenster" - Menschenmenge,


    "Das hier, was ich euch gleich zeige, hat wehgetan..."


    Der zweibeinige Bassilisk krempelte den Ärmel seines Kostüms hoch. Darunter kam ein Arm zum Vorschein, dem Wasser und Seife gutgetan hätten, aber auch eine kleine weiße Narbe.


    "Hier hat mich eine Monsterratte übel erwischt", fuhr der Verkleidete fort.


    "Wir erwischen dich auch gleich, Gespensterquäler!" rief jemand aus der Menge. Ein anderer warf einen Stein nach der Laterne, die der Sprecher bei sich führte. Doch dies war nicht das in Dunkelheit versunkene Noröm, sondern die Hauptstadt Simkeas. Hier durfte jeder erst seinen Standpunkt darlegen, bevor jemand "gesteinigt" wurde. Und so konnte Isimud weitersprechen:


    "Der Medicus hat mich zur Ader gelassen. Es tat fürchterlich weh... ich hätte beinahe das Bewusstsein verloren... Aber dieses Leid war unumgänglich, weil ich sonst an dem Rattengift zugrundegegangen wäre."


    Für einen Moment schoss es dem verkleideten durch den Kopf, dass höhere Säugetiere eigentlich kein Gift venutzen und Rattengift gegen Ratten wirken sollte, anstatt von ihnen ausgespien zu werden. Doch das war in einer anderen Welt gewesen...


    "Also, was ich sagen will ist, die Gespenster werden im Endeffekt von ihrer Gefangenschaft zwischen den Welten erlöst. Sie können doch nicht von selbst die Grenze ins Jenseits übertreten. Wenn wir ihnen mit den Laternen helfen, dann ist das nicht schmerzlos. Aber vielleicht geht es nicht anders? Sollten wir nicht erstmal eine Priesterin oder einen Druiden nach der Sache befragen? Vielleicht kennt ihr da ja jemand?"


    "Da geht er hin, mein sorgloser Abend", dachte Isimud bei sich. "Wie konnte ich nur glauben, dass irgendwas in der Zivilisation mal einfach sein würde?!"