Beiträge von Zihaani

    [ooc: offenes RP - hier darf jeder gern mitmachen, um sich auf Halloween einzustimmen. Aber bleibt bitte im RP und nicht forcen (also anderen Chars Worte in den Mund legen oder für sie Taten beschreiben, außer für NPCs wie Hannes), das kann jeder für sich machen ;)
    Da nicht jeder immer Zeit hat, kann man das RP auch auf mehrere Tage ausdehnen, 'ingame' fängt es aber am Abend vor Halloween an und endet in der Nacht der Geister selbst ... oder meinetwegen auch am nächsten Morgen mit verkatertem Aufwachen ;) Viel Spaß, ich hoffe, es finden sich einige Mitschreiber. Es müssen keine Romane sein, aber mehr als zwei Sätze wären wünschenswert :)]



    In der morgigen Nacht würde das Ende des Sommers begangen, der Beginn der Winterzeit begrüßt werden, die Hirten würden ihr Vieh von den Weiden in die Ställe treiben ... und der Vorhang, der die hiesige Welt von der der Geister trennt, würde sich für ein paar Stunden heben.
    Ein unheimliche Nacht, fand Zihaani, doch auch spannend zugleich, denn zu sonst keiner Zeit des Jahres war es möglich, Kontakt zu den Geistern Verstorbener aufzunehmen. In dieser Nacht ehrte man sie, besänftigte sie, damit die Seelen endlich Ruhe würden finden können. Man versuchte, ihnen den endgültigen Übergang in das Reich der Toten zu ermöglichen, auf daß sie nicht mehr umherirren und die Lebenden ängstigen würden.
    Mit großen Feuern wollte man böse Geister austreiben, hoffte man damit doch auf ein gutes, kommendes Jahr. Rüben oder Kürbisse wurden ausgehöhlt, Kerzen hinein gestellt, um die bösen Geister abzuschrecken. Am Tag nach diesen Feierlichkeiten sollte sich zeigen, wie der Winter werden und was die Zukunft bereit halten würde.
    Hallowe'en, Samhain, wie auch immer diese Nacht genannt wurde, jeder liebte und jeder fürchtete sie.


    Das große Feuer sollte auf dem Hügel zwischen dem Stadtportal von Trent und dem Friedhof brennen. Zihaani hatte bereits begonnen, einiges an Holz herzuschaffen. Hannes, der jüngste Sohn des Nachtwächters und Freund von Jascha dem Zeitungsjungen, hatte den Karren seines Vaters ausgeliehen und kräftig mit angepackt. Doch das Holz würde für ein ordentliches Knochenfeuer noch nicht ausreichen.


    "Ah, Knochenfeuer ... da fällt mir ein Hannes, hast du den alten Matthis nach Knochen von Schlachtvieh gefragt?" Die wurden in jedem Fall benötigt, Hannes hatte sich bereit erklärt, den alten Matthis darum zu bitten. Aber der Knirps mit dem Blondschopf schüttelte den Kopf, die Augen vor Schreck aufgerissen. "Mist ... vergessen!" Er schlug sich mit der Hand vor die Stirn, machte auf dem Absatz kehrt und flitzte los in Richtung Trent. Ohne sich umzusehen, rief er "Ich mach's gleich, bin bald wieder da..."


    Schmunzelnd schaute die Halbelfe - auf dem Hügel stehend - ihm nach. Nun, vielleicht würden sich noch andere Schlachter oder auch Jäger finden, die Knochen für das Feuer erübrigen konnten. ...

    Der Gilbhart verabschiedete sich allmählich und der Nebling streckte die kalten Finger nach dem Land aus. Nach dem Frühjahr war dies die schönste Zeit des Jahres, wie Zihaani fand.
    Schwester Mond schien es gut mit ihr zu meinen, ging doch ihr Hausbau gut voran, es fanden sich immer mehr liebe Bekanntschaften, die sich im Ansatz durchaus schon zu Freundschaften entwickelt hatten und sie hatte sich - wenn die Heller auch anderweitig sicher notwendiger gewesen wären - endlich die von Selena geschnitzte Flöte leisten können.
    Das Instrument wurde gehütet wie ein Augapfel, manchmal nur, in ruhiger Stunde übte die Halbelfe ein wenig. Mit Finchen und Selena hatte sie bereits einen herrlichen Nachmittag und Abend am Brunnen verbracht, Selena und sie auf den Instrumenten spielend, alle um den Brunnen herum tanzend, lachend und schwatzend.
    Dabei hatte die Knochenschnitzerin berichtet, dass es demnächst wieder Anlass zum Feiern geben würde, denn bald würden zwei Hausanbauten fertig gestellt, was bei geselligem Miteinander bejubelt und bestaunt werden sollte. Würde das Haus der Halbelfe bis dahin fertig sein, wurde überlegt, die Festlichkeiten zu dritt auszutragen. Das würde ein Spaß werden!


    Allzu viel fehlte nicht mehr für die Fertigstellung ihres kleines Heims, jedoch wollten die Heller für das Fehlende noch verdient werden. So war Zihaani häufig an der Töpferscheibe zu sehen, die Lehmmasse knetend, formend, zu Bechern, Krügen, Tellern. Immer besser ging ihr die Töpferei von der Hand, sie empfand die Tätigkeit nicht als Arbeit, es bereitete ihr Spaß zu sehen, wie von eig'ner Hand mit etwas Geschick nützliche, schöne Dinge entstanden.
    Die fertigen Tonwaren brachte sie zum Markt. Neben dem geselligen Miteinander dort konnte sie so noch den einen oder anderen Heller zusammen bringen, das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.


    Der meiste Glück aber empfand Zihaani bei dem Gedanken an Galliard. Wohlige Schauer liefen ihr über den Rücken, wenn sie an seine Blicke und Berührungen dachte. Sie wollte zuversichtlich sein, daß die anfänglichen ... Missverständnisse eben nur das waren: Missverständnisse. Sie wollten in allem ehrlich zueinander sein und die Halbelfe vertraute auf sein Wort, wie sie auch das ihre zu halten entschlossen war.
    Während sie selbst sich überwiegend in Trent aufhielt, war der Nordkerl öfter über Tage hinweg im Norden auf dem Gutshof. Zurück in Trent brachte er dann häufig Kleinigkeiten mit, die ihr Freude bereiteten oder Leckereien, die sie noch nicht kannte. Wie diese Rosinen! Herrlich süß und unglaublich köstlich! Sie selbst stattete ihn dann mit neuen Bechern und Krügen aus, denn während den Reisen nahm das eine oder andere Behältnis schon 'mal Schaden. Doch so lang Galliard selbst wohlbehalten von den Reisen wiederkehrte, sollten die Tonwaren gern gefertigt werden.

    "Du hast Nerven!" raunte sie Galliard an, der mit einem breiten Grinsen von der Arbeit zu ihr auf sah.
    Und wie sich herausstellen sollte, war sein Nervenkostüm tatsächlich fester gewoben als das ihre, das mit jedem seiner Sätze dünner und löchriger wurde.
    Wieder war es ihr Stolz, der sie aber daran hinderte, dem ersten Impuls nachzugeben: auf dem Absatz kehrt machen und das Weite suchen. Schließlich war dies ihr Stück Land, ihr Heim würde in nicht allzu ferner Zukunft hier stehen! ... nun, würde, so sich denn Handwerker finden würden, denn ausser Galliard schien dem Arbeitsangebot niemand nachkommen zu wollen. Welch ein Desaster!


    Die bisher verrichtete Arbeit betrachtend musste die Halbelfe eingestehen, dass dieser Kerl in der Tat handwerkliches Geschick an den Tag legte und würde sie den Winter nicht im Freien verbringen wollen, musste sie wohl hinnehmen, dass es Galliard sein würde, der sich den Lohn für die Arbeiten verdient hatte und wohl auch weiterhin verdienen würde.


    Eine Aussprache über das Geschehene ließ sich nicht vermeiden, auch lag Zihaani etwas daran, dem Rotschopf klarzumachen, dass sie sein Verhalten nach wie vor missbilligte, die Art und Weise jedoch, wie Alice und sie reagiert hatten sie auch nicht gerade mit Stolz erfüllte. Erklärungen, halblaut ausgesprochene Gedanken, erneute Erläuterungsversuche folgten, während derer die Halbelfe die Beweggründe von Galliards Vorgehen erfuhr und im Ansatz verstehen lernte - wenn sie sie auch nach wie vor nicht billigte. Ob der Nordkerl allerdings verstand, warum die beiden Frauen derart reagiert hatten, das vermochte Zihaani immer noch nicht zu sagen.
    "Dich trifft keine Schuld." hatte er schließlich erklärt und ihr verziehen, daß sie ihn vor den Augen halb Trents bloßgestellt hatte, womit er eine große Last von ihren Schultern nahm.


    Von dieser Last befreit war es Zihaani wieder möglich, das doch recht angenehme Leben hier bewußt zu leben und zu genießen, das Miteinander und den Handel mit lieben und herzlichen Trentern nicht nur auf den Austausch von Waren und Münzen zu beschränken.
    Selena hatte ihr Interesse an dem Flötenspiel geweckt, die Halbelfe konnte es kaum erwarten, solch ein wunderschönes Instrument in den Händen zu halten und ihm hoffentlich ebenso schöne Töne zu entlocken, wie Selena es vermochte.
    Eine warmherzige, weise Druidin hatte sie kennengelernt, offensichtlich wesentlich älter, als ihre Erscheinung es vermuten ließ. Valyndea, so deren Name, würde sie hoffentlich häufiger treffen, Zihaani mochte die Druidin, genoß die Gespräche mit ihr, fühlte von ihr Verstehen und Schutz ausgehen ... etwas, das ihr derzeit nicht wenig bedeutete, wurde sie doch ob ihres Glaubens bedroht, mit einem Hammer beworfen zu werden. Nirgends konnte man vor finst'ren Kreaturen sicher sein, doch hatte Zihaani nicht erwartet, daß sie so nah sein würden, sie so unmittelbar betroffen wäre.


    Am intensivsten jedoch kreisten der Halbelfe Gedanken um Galliard. Dadurch, daß er ihr vergeben und das schlechte Gewissen von ihr genommen hatte, traten Gefühle zu Tage, die sie verdrängt, nicht zugelassen hatte, aus Verärgerung und Wut dem Nordkerl gegenüber. Zur Hölle hatte sie ihn gewünscht, nun war sie ihm dankbar für seine Unterstützung. Zum Teufel wollte sie ihn gejagt haben, konnte mittlerweile aber kaum mehr die Wiedersehen abwarten ... und das nicht nur, weil die Nächte mit fortschreitendem Gilbhart kalt wurden und sie der Fertigstellung ihres Heims entgegenfieberte.

    seit ein paar Wochen noch Die Siedler-Online (Betaversion) :D


    würde mich ja auch reizen, wenn ich die Zeit hätte ... lohnt das?


    Was spiel ich neben Simkea in meiner momentan verdammt knappen Freizeit? Hmmmm...
    RL :!: manchmal echt nervig, aber hat 'ne verdammt geile Grafik ;)

    ... dass neben dem Fußball-Wettstreit schon die ersten, geheimen Trainingseinheiten für die simkeanisch-olympischen Spiele eingeläutet wurden. Takezu wird hier als Favorit für den Hammerwurf gehandelt. :D

    Zitat Flummii: ...Ich persönlich gehe lieber weiter, wenn jemand gerade einen Blaubeerbusch aberntet, weil es mich gerade anfangs, als mein Talent noch sehr niedrig war, genervt hat, wenn jemand mit mehr Talent dann vorbeirauschte und den Busch leer machte und für mich nichts mehr blieb. Aber rein von den Spielregeln her darf man dies.Wie seht ihr das? Mal abgesehen von den "Regeln", die natürlich weiterhin bestehen....


    Gerade darüber habe ich mich heute zwei Mal geärgert, daß mir Äpfel vor der Nase weggepflückt wurden und habe diejenigen darauf angesprochen. Einer ging kommentarlos seines Weges, die Zweite hat das "streng nach Spielregel" gesehen, um es mal milde zu formulieren.
    Für mich versteht es sich von selbst, daß ich einen Apfelbaum nicht abernte, wenn ich sehe, daß sich schon jemand daran zu schaffen macht. Ich warte ab, ob der- oder diejenige pflückt oder vllt. abwesend ist. Wenn sich eine ganze Weile nichts tut, dann pflück ich schon auch selbst.
    Natürlich gehören mir die Äpfel nicht, wenn ich an dem Baum stehe ... aber bitte, ihr grabscht auch nicht jemandem vor der Nase herum, um an Äpfel zu kommen, die der andere schon ins Visier gefasst hat.
    Am meisten hat mich geärgert, daß beide Äpfel-Grabscher eine höhere Stufe als ich haben, mit solch einem Verhalten kann man gerade ganz neuen Spielern einen völlig falschen Eindruck vom Spiel und der Gemeinschaft vermitteln, die im allgemeinen alles andere als ignorant ist.

    Allmählich ging der Bau ihres Heims voran, nach und nach konnte Zihaani von durch Töpferwaren verdienten Hellern die benötigten Materialien erstehen. Auf der Baustelle im 'Heilers End' stapelten sich Bretter und Balken, Werkzeuge und Seile lagen aufgereiht und griffbereit, fehlten noch helfende Hände, die mit dem nötigen, handwerklichen Geschick die Teile zu einem Ganzen zusammenfügen würden.


    Die Halbelfe hatte einen Aushang am Marktplatz hinterlassen, zudem wurde Bob, der Baumeister gebeten, sich nach fähigen Handwerkern umzusehen, die für das hier übliche Entgelt Hand anlegen würden.


    Einige Tage musste sie vergeblich warten, alle Handwerker schienen anderweitig beschäftigt, keiner schien Zeit zu haben, sich ihrem Häuschen zu widmen.
    Doch schließlich ließ Bob sie wissen, daß die ersten Handgriffe getan waren, es habe sich ein durchaus geschickter junger Kerl gefunden, der mit dem Entgelt offensichtlich zufrieden und emsig ans Werk gegangen war.


    Schon als Zihaani in die Gasse 'Heilers End' einbog, hallte ihr Hämmern und Klopfen entgegen, so daß sie ihre Schritte beschleunigte, erpicht darauf, den Fortschritt an ihrem Heim mit eig'nen Augen ansehen zu können.
    Die letzten, noch fehlenden Hanfseile hatte sie eben erstanden. Diese wurden nun über die Schulter gehängt und mit dem Arm festgeklemmt, so daß sie bei zügigem Tempo, beinahe Laufschritt nicht herunterfallen würden.


    Sie erreichte den Rohbau und glaubte, die Quelle des Hämmerns hinter einer bereits fertiggestellten Bretterwand ausmachen zu können.
    Gut gelaunt und mit fröhlichem Ton setzte sie an, den fleissigen Handwerker zu begrüßen. Doch als sie sah, wer sich da ans Werk gegeben hatte, verschlug es ihr zunächst die Sprache und sie wollte ihren Augen nicht recht trauen ...

    danke :D ja, die entspringen alle meinem kranken Hirn *kicher*
    Bilder ... ohne Urheberrechte zu verletzen, kann ich da im Moment nichts liefern. Und mich hinzusetzen und 'was zu Papier oder aufs Grafikpad zu bringen, dazu fehlt mir leider absolut die Zeit und Muße. (Ich hock inmitten von Haussanierung, Teilumzug, etc. Das Schreiben ist kein Problem für mich, wird im Kopf vorbereitet und zwischendurch "zu Papier gebracht". Alles andere ist leider weniger einfach.)
    Ich werde die Augen auf halten, ob sich Grafiken auftreiben lassen.

    Zihaani hatte viel zu tun gehabt während der letzten Tage: noch einige Früchte für Engel pflücken, Teller für die Köchin vorbereiten und ihre Tonbecher verkauften sich auch recht zügig, so daß der Brennofen häufiger geschürt wurde. Allerdings nahm ihr Lehmvorrat in rasanter Geschwindigkeit ab und ihre Aushänge an der Auftragswand waren wohl zu klein oder hingen zu hoch, oder jemand anderes hatte seinen Aushang über den ihren platziert ... im Abhollager war jedenfalls kein Lehm für sie hinterlegt.


    Nun, es war nicht so, als sei sich Zihaani zu gut, den Lehm selbst zu sammeln. Doch seit geraumer Zeit überließ sie die Arbeit gern Neubürgern, die dankbar waren, wenn sie den einen oder anderen Heller verdienen konnten, wie sie selbst noch allzu gut wusste, so lang war ihre eigene Ankunft hier ja auch noch nicht her.


    Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich von Blueface die lehmverschmierte Schaufel zu holen und sich auf zum Schlammloch zu machen. Stiefel und Umhang hatte Zihaani in eine Ecke der Töpferei zurück gelassen, die würden nur hinderlich sein. Vier Säcke aus grobem Tuch wurden mitgenommen, in denen die Lehmbrocken transportiert und auch eine Weile gelagert werden konnten.



    An der Lehmkuhle angekommen machte die Halbelfe sich frisch ans Werk. Beinahe hatte sie schon vergessen, welch' herrliches Gefühl das war, wenn der Lehm kühl und schmatzend zwischen den Zehen durchquoll. Leise glucksend wurde die Schaufel kurzerhand beiseite gelegt und kurz darauf waren Zihaanis Fussabdrücke über die gesamte Lehmfläche verteilt, ihre Füße bis zu den Knöcheln mit Lehm bedeckt, während die Halbelfe den Rock ein wenig raffte und halblaut Lieder ihrer Sippe singend durch das Schlammloch tanzte.


    Mit einem heiteren Lachen wurde das Intermezzo schließlich beendet, denn noch waren die Säcke leer, die Zihaani eine geraume Zeit später einzeln, leise fluchend durch die Gassen Trents zum Haus des Handwerks schleppte.


    Als schließlich ausreichend Töpfermaterial gesammelt und zur Werkstatt gebracht war, machte sich die Halbelfe - mit einem großen Tonkrug ausgerüstet - zum Brunnen auf. Nun galt es, die Spuren ihres Ausflugs auf ihrer Haut und Kleidung zu entfernen, damit sie sich später auf dem Markt würde sehen lassen können.

    aaaalso, Spielidee und Konzept an sich sind super; die Grafiken sind klasse; der Chat reagiert etwas langsam, spuckt Texte teilweise gar nicht aus; die gerade anfänglich einigermaßen geringen Erfolgsquoten können schon mal desillusionieren, aber ja ich weiß, das Leben ist nun mal kein Zuckerschlecken ;); die "netten Kleinigkeiten" wie Musikbox, Zeitungsjunge, Katzen, Spatzen, Adler etc. machen das Spiel wirklich liebenswert; die Nutzung der Marktstände empfinde ich als einigerßmaßen umständlich (wenn ich über den Markt gehe, sehe ich ja z.T. auch von Weitem, was auf den Ständen angeboten wird, das "Reinklicken" in die Stände, zurück, nächster Stand, reinklicken usw. ist mühselig :(); ich liebe die Holzbänke am Marktplatz! :D und bin gespannt, was auf mich als Häuslebauer zukommt ;)


    Fazit bisher: zufrieden, vielen Dank für die Zeit und Mühen, die ihr in das Spiel steckt :girl:

    fortgeführt aus meinen Ideen für die Gegner hier die entsprechenden Drops:


    mögliche Beute / Drops:
    - kleiner Knork: möglicher Drop: Knorkbüschel - Weber können das zu Knorkvlies verarbeiten, aus dem leichte, aber einigermaßen robuste Rüstungsteile gefertigt werden können
    - Rabak: möglicher Drop: Sybak-Holz - sehr hartes Holz, aus dem Pfeile, Schilde, Waffen-Griffe/Hefte gefertigt werden können
    - grauer Stortz: möglicher Drop: Struntium - hartes Gestein, das für z.B. Struntium-besetzte Keulen oder Struntium-Dolche genutzt werden kann
    - grässlicher Rabak: möglicher Drop: Sybak-Holz (s.o.)
    - Hexalup: möglicher Drop: Fell, ähnlich dem Wolfsfell, mit dem evtl. Rüstungen "ausgefüttert" werden oder gefertig werden können
    - grausiger Grasch: möglicher Drop: Kormand - kleine, silbrig glänzende Nuggets, die geschmolzen und zu Barren für die Herstellung von Waffenklingen verarbeitet werden können
    - Synkarion: möglicher Drop: Gornium, gülden glänzend ^^ (siehe grausiger Grasch, Kormand)

    für den Moment lass ich meine Phantasie mal um die Gegner kreisen, Bilder hab ich im Kopf, aber (noch) nicht verfügbar


    Gegner, nach Level/Stufe sortiert:
    - kleiner Knork: ähnlich dem Tschätt, stammt wohl aus derselben Familie ;) - Angriff: Prankenhieb oder Krallen
    - Rabak: sieht aus, wie ein "Kartoffelmann", unförmig, mit kurzen Beinen, langen Armen - Angriff: Blasrohr mit Pfeilen aus Sybak-Holz (siehe Drops Hölzer)
    - grauer Stortz: eine Art "kleiner Golem", Steinmensch - Angriff: Steinschwert
    - grässlicher Rabak: ein großer, schwarzer Kartoffelmann - Angriff: Keule o.ä. (siehe Drops Hölzer)
    - Hexalup: ein Wolf auf 6 Beinen - Angriff: Biss, Prankenhieb
    - grausiger Grasch: überdimensionales Stachelschwein - Angriff: kann Stacheln mit hoher Geschwindigkeit abstoßen - die Stacheln sind metallähnlich (siehe Drops Metall(erze)), bilden einen Panzer, immun gegen Stichschaden
    - Synkarion: ein "tentakliges" Wesen, wobei die Tentakeln sowohl als Beine (Fortbewegung), als auch als Hände (Angriff) genutzt werden - Angriff: Stabwaffe (ähnlich Pike oder Speer) aus Gornium (Metall - siehe Drops Metall(erze)) und Tentakelhieb vllt mit Vergiftung

    Der Gilbhart zeigte sich von seiner herrlichsten Seite, die Tage waren schön, die Nächte wurden zunehmend kälter. Zihaani wollte sich sputen, ihr Heim so bald als möglich fertigzustellen, um sich ihr Nachtlager an der wärmenden Feuerstelle in der Stube eirichten zu können.
    Doch so einfach und zügig, wie die Halbelfe sich das vorgestellt hatte, sollte der Bau nicht fortschreiten.
    Es fehlte überwiegend an benötigten Hellern, denn Material wäre ausreichend verfügbar, zeigten sich die Trenter Mitbürger doch ausgesprochen hilfsbereit, erwähnte Zihaani auch nur den Bau ihres Heims.


    So verbrachte sie viel Zeit im Haus des Handwerks, ließ der Töpferscheibe kaum Ruhe und forderte auch den Brennofen nahezu ohne Unterlass. Immer wieder brachte sie Becher, Krüge und Teller zum Markt, verstaute die verdienten Heller sorgsam, im Stillen immer wieder nachrechnend und resignierend seufzend. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen vor dem Winter und ebenso würde es mit ihrem Häuschen voran gehen. Doch Zihaani wollte nicht klagen, sie fühlte sich wohl hier UND hatte bereits einiges erreicht. Der eine oder andere Rückschlag würde sie nicht verzweifeln lassen, so leicht war sie schließlich nicht aus der Bahn zu werfen.


    Das eine oder andere Mal traf sie Alice, die Frauen saßen dann einige Minuten beisammen, tauschten Neuigkeiten aus und plauderten. Obwohl von beiden wohl anfänglich immer vermieden, liefen die Gespräche doch später auf Galliard hinaus: wer von beiden ihn zu Gesicht bekommen habe, ob er sich noch einmal erklärt oder gar entschuldigt habe. Doch all diese Fragen mussten beide stets verneinen. Es schien, als wolle der junge Nordmann vorerst aus der "Schusslinie" bleiben. Doch wer wusste schon, ob er sich inzwischen nicht bereits mit einem anderen Weib tröstete.
    Augenscheinlich gleichgültig zuckte Zihaani mit den Schultern. Sollte er doch! Sie würde Jede warnen, die sie an des Lumps Seite sehen würde. Ansonsten würde sie ihr Leben leben, ihrem Tagwerk nachgehen und die Gesellschaft vieler äußerst herzlicher und freundlicher Trenter genießen.


    Nach wie vor dachte die Halbelfe an Galliard. Natürlich, diesen Vorfall würde sie so bald nicht vergessen.
    Doch sie war nicht mehr erfüllt von Groll und Unmut, das hatte sie hinter sich gelassen. Lediglich die leisen Zweifel an der eigenen Vorgehensweise schimmerten immer noch durch die an den Tag gelegte Gleichgültigkeit hindurch ... und das Gefühl, etwas verloren zu haben, das nicht einmal wirklich gewonnen war.


    Derart in Gedanken versunken schritt Zihaani durch den Wildgarten, bis sie von einem Bienenstock jäh aufgehalten wurde. Sie erschrak, die geflügelten Honigsammler wohl ebenso, was sie durch verärgertes Summen und Angriffe auf des Angreifers Wange, Stirn und Arm kundtaten.


    Laut fluchend ergriff die Halbelfe die Flucht, verließ den Garten und kühlte die Stiche am Brunnen.

    Zihaani hatte Alice eine Nachricht zukommen lassen mit der Bitte um ein Treffen. Die junge Frau hatte zugesagt, nicht wissend, was für ein Gespräch bevorstand. Umso überraschter, erstaunter wurde sie allerdings, als Zihaani ihr von ihrem Treffen mit Galliard erzählte und der ´´Nebenbuhlerin´´ offensichltlich klarmachen konnte, daß dieser Lump mit falschen Karten spielte, unentschlossen seiner Gefühle wohl beide Frauen hofierte.
    Einige Zeit später war Alice ebenso verärgert wie Zihaani es war, beide wohl milde enttäuscht, doch in erster Linie wütend, derart hintergangen worden zu sein. Nein, sie würden nicht um Galliards Zuneigung kämpfen, keine von beiden würde um die falsche Liebe eines Mannes betteln wollen. Entschlossenen Blickes nickten sie sich zu, einen Pakt schließend, wie sie es Galliard würden heimzahlen können. Wie es im Inneren der beiden aussah, wusste wohl nur eine jede für sich, als Zihaani den Dämmerwald wieder verließ und sich langsam auf den Rückweg nach Trent machte.



    Was für ein Triumph! Sie hatten ihn auf dem Marktplatz vor den Augen von anwesenden Händlern, Bürgern, Reisenden bloßgestellt, jedermann sollte erfahren, was für ein verlogener Lump er war! Zihaani hatte Galliard all ihren Zorn entgegengeschmettert, all ihr Unverständnis ob eines solchen Verhaltens. Zwei Edelsteine mit unterschiedlichen Farben ... pah! Als seien sie totes Material, keine Weiber mit Gefühlen. Aber sie hatten ihm gezeigt, daß sie so nicht mit sich umgehen ließen. Als Galliard den Markt schließlich wieder verlassen hatte, reichten sich Alice und Zihaani - stolze Blicke tauschend - die Hand und gratulierten sich zu ihrem Sieg.


    Was für ein Triumph! Er fühlte sich an wie eine breiige Masse, die ihren Mundraum ausfüllte und nicht schmecken wollte, schien er doch gewürzt mit bitt´rem Sud von ... Niederlage.
    Zihaani durchschritt die Gassen von Trent, allein, schweigend, grübelnd. Es wollte einfach kein Siegesgefühl aufkommen. Es war hinterhältig gewesen, Galliard auf den Marktplatz zu locken.
    ´´Ah, er hat´s nicht anders verdient, der Lump!´´ redete die Halbelfe sich ein, was den faden Geschmack eigener Boshaftigkeit und das bittere Gefühl der Rachsucht allerdings nicht weichen lassen konnte.


    Die Idee hatte sich so richtig angefühlt, während sie mit Alice diesen Plan schmiedend im Dämmerwald gesessen hatte. Gegenseitig hatten die Frauen sich zugesprochen, waren sich einig und sicher, daß sie so und nicht anders vorgehen mussten, um diesem hinterhältigen Lump Einhalt zu gebieten.


    Tatsächlich war Zihaani nach wie vor überzeugt davon, daß kein Wesen, welcher Rasse auch immer, es verdient hat, derart hintergangen zu werden. Doch hätte es nicht auch ausgereicht, hätte es nicht ebenso den Zweck erfüllt, wenn sie Galliard zu einem Gespräch zu dritt aufgefordert hätten?
    Ihre Eltern wären sicher alles andere als stolz auf sie, wie sollten sie auch, wenn selbst ihr nun die Ehrhaftigkeit und Richtigkeit ihrer Vorgehensweise verschlossen blieb?!
    Um so bitterer noch wurde der Geschmack auf ihrer Zunge, breiiger noch der Kloß in ihrem Hals, als sie Galliards Lächeln vor sich sah.


    ´´Eines Tages werdet ihr wieder gut von mir denken.´´ hatte er gesagt und ihnen Glück gewünscht. Galliard schien tatsächlich völlig überzeugt von seinem Handeln gewesen zu sein, weder Reue noch Trauer waren in seinen Augen zu lesen gewesen, bevor Zihaani ihm den Rücken zugewandt hatte.


    Plötzlich brodelte es in ihrem Magen und sie beugte sich eilig über den nächsten Busch um kurz darauf die Überreste ihres Frühmahls im hohen Bogen auszuspucken.
    ´´Was für ein Triumph!´´ murmelte die Halbelfe bitter ironisch, als sie Trent verließ, um sich die Luft des Umlands um die Nase wehen zu lassen. Vielleicht würde so ja der Hauch eines Sieges zumindest über sie hinweg wehen.

    Wie betäubt hatte Zihaani den Weg von der alten Brücke in Richtung Trent zurück angetreten. Ursprünglich auf dem Weg zum Holzfällerlager hatte sie in der Nähe der seltsamen Waldstelle Galliards Stimme gehört, die gerufen hatte "Weiter zur Brücke." Von Neugierde getrieben schaute sie sich um und sah noch, wie Galliard die Hand einer ihr aus der Töpferei bekannten Person ergriff: Alice. Flink wurden Essenskorb und sonstiger Ballast in einer hohlen Eiche versteckt, dann lief Zihaani los. Die Märsche mit ihrem Vater zahlten sich bei solchen Gelegenheiten aus. Beinahe mühelos flog sie förmlich auf versteckten Wegen über umgefallene Baumstämme und kleine Büsche und erreichte bald darauf die Brücke zur Nordschneise. Schwer atmend schaute sich die Halbelfe um und sah in einiger Entfernung Galliard und Alice auf sie zukommen. Als die beiden die Brücke ereichten, hatte Zihaani wieder ausreichend Atem geschöpft, um - so hoffte sie - einigermaßen gleichgültig zu erscheinen. Der Blick des jungen Nordmanns allerdings war weniger gleichgültig, ihm war das Zusammentreffen offensichtlich einigermaßen unangenehm gewesen. Umso erstaunter war Zihaani, als er sich gekonnt und zügig wieder faßte, als wäre die Situation alles andere als prekär.


    Sie war unfähig gewesen, Galliard noch an Ort und Stelle zur Rede zu stellen, so wie es ihr jetzt auch nicht gelang, einen klaren Gedanken zu fassen. Sollte sie sich derart täuschen lassen haben? Die Überreste einer verwesenden Kreatur, die einige Tage zuvor wohl von einem Jäger gestellt worden war, wurden in hohem Bogen in den nächsten Busch getreten. "Verdammt!!!" rief sie den Baumwipfeln entgegen, was einige Rehe veranlasste, Reißaus zu nehmen. Laub und Waldboden stoben auf und Zihaanis Blick wurde durch Tränen getrübt. Da musste sie sich doch durch den Tritt wohl Staub vom Dickicht in die Augen getrieben haben ...
    Verärgert wischte sie sich über die geschlossenen Lider. Sie verspürte einen unbändigen Drang, den beiden zur Stadtruine zu folgen. Doch etwas viel stärkeres als diese Neugierde hinderte sie daran und lenkte ihre Schritte fest und entschlossen gen Holzfällerlager: ihr Stolz!


    "Du hast Aufträge zu erledigen, sieh zu daß du an dein Holz kommst." mahnte sie sich halblaut. Kurz nur wandte sich Zihaani noch einmal zur Brücke um und fuhr sich mit der rechten Hand über den Nacken, eine Geste, die nur wenige kannten, eine Geste, die sich lediglich offenbarte, wenn die Halbelfe verunsichert war.


    Mittlerweile war sie mehrfach beim Holzfällerlager gewesen, nachdem sie das Umland durchstreift hatte, doch traf sie nie denjenigen der Holzfäller an, den sie anzutreffen gehofft hatte. Sollte denn nach einem guten Start hier in Trent nun alles schief laufen?! Sie war versucht, das Holz eines anderen Arbeiters abzunehmen, aber sie hatte den Handel zugesagt ... und ein Wort war ein Wort!
    Ihr Vorrat war komplett aufgebraucht, ein Vorrat, der eigentlich noch einige Zeit hätte reichen müssen. Aber so ungeschickt, wie sie sich am gestrigen Tag am Brennofen angestellt hatte, waren sowohl Feuerholz als auch Lehmvorrat bald aufgebraucht ... oder eher im Nichts verraucht.
    Zum Töpfern war sie derzeit nicht zu gebrauchen, zu Späßen mit anderen Bewohnern am Markt war sie nicht aufgelegt, also verbrachte sie die meiste Zeit mit warten ... auf einem Baumstumpf am Rande des Holzfällerplatzes, in der Hoffnung, doch noch zu ihrem Feuerholz zu kommen.


    Sie hatte viel Zeit nachzudenken und immer wieder sah sie Galliards Gesicht vor sich, das Funkeln in seinen Iriden, hörte seine Stimme und roch den Duft des roten Haarschopfes, der sie zugegebenermaßen in seinen Bann gezogen hatte. Immer noch spürte sie seine warmen, weichen Lippen auf ihren und sah die Tränen in seinen Augen aufblitzen, als er von der grünen Insel erzählte.


    Sie musste ihn sprechen, musste ihm in die Augen sehen, sie musste Gewissheit haben.
    Zihaani legte die Stirn in Falten und schaute zu den Holzfällern, unter denen sie aber nicht die erhoffte Gestalt ausmachen konnte. "Verdammt..." knurrte sie leise und rutschte auf dem Baumstumpf herum, um etwas bequemer zu sitzen. "Ich gebe ihm noch Zeit bis zur Dämmerung..."

    Mehrere Male schon war Zihaani ein junger Kerl mit rotem Schopf in Trent aufgefallen. Doch offensichtlich war er entweder nicht Willens oder zu scheu, die Begegnungen über einen Blick und ein Lächeln hinauslaufen zu lassen. Am Brunnen schließlich wechselte man ein paar Worte, doch schien der Kerl in Eile oder tatsächlich nicht interessiert, so beschloß die Halbelfe, den Rotschopf Rotschopf bleiben zu lassen.
    Eines späten Vormittags zum Ende des Holzmondes hin begab es sich, daß Reto, der Patron der Taverne Zihaani um einen Gefallen bat, benötigte er doch einige Dinge, konnte aber die Schänke nicht verlassen. Zum Dank schenkte er ihr einen "Schnaps" aus. Nicht wissend, um was für ein Gebräu es sich handelte, leerte sie das kleine Gefäß mit einem Mal ... ihr stockte der Atem, sie hustete und rang nach Luft und schaute Reto überrascht und gleichzeitig verärgert an. "Himmel, was schenkt Ihr denn da aus, Kerl?" Ihr Husten wurde durch Retos Gelächter übertönt, Zihaani hatte nur noch den Wunsch, nach draußen an die frische Luft zu kommen.
    Doch das sollte sich wesentlich schwieriger gestalten als angedacht. Dieser "Schnaps" ließ sie unkontrolliert taumeln, machte die Zunge und Augen schwer und verursachte einen Übelkeit erregenden Schwindel. Was für ein Höllengebräu! Bis zum Marktplatz schaffte es Zihaani, wo sie sich mühevoll auf ein leeres Faß setzte. Nur zu gern hätte sie das Rufen der Marketender, laute Feilschen und die aberhunderten Gerüchen, die die Luft am Marktplatz schwängerten, hinter sich gelassen, doch ihre Beine wollten ihr nicht gehorchen. So blieb der Halbelfe zunächst keine andere Wahl, als abzuwarten, daß die Wirkung dieses Gebräus nachlassen würde.


    Eine Stimme riß sie aus ihren Gedanken und als Zihaani aufsah, erblickte sie den Rotschopf. Offensichtlich war nicht zu übersehen, daß es ihr nicht sonderlich gut ging und er fragte sie, ob er sie zu einem Spaziergang begleiten dürfe. 'Aber ja doch! Nichts lieber als das und zwar stehendes Fußes!' schrie jede Faser ihres Körpers und ebenso mühevoll und wankend wie sie das Faß bestiegen hatte hüpfte sie - sicher alles andere als anmutig - von demselben herunter.


    Der kleine Ausflug - während dem Galliard, wie der Rotschopf sich vorstellte, Zihaani zwei Male vor Schlimmerem bewahrte, als sie durch Schlaglöcher stolperte - führte die beiden in den kleinen Wildgarten im Nordwesten von Trent. Diese herrliche Oase der Ruhe inmitten der Stadtmauern hatte es ihr angetan, hierhin lenkten ihre Schritte sie des Öfteren. Offensichtlich erging es nicht nur ihr so.
    Lange saßen die beiden dort und unterhielten sich. Und nein, es war offensichtlich nicht Desinteresse des Rotschopfs gewesen, das ihn abgehalten hatte, sie vorher schon anzusprechen, das wurde ihr immer klarer.
    Bevor die Dämmerung über Trent und den Wildgarten hereinbrach, verabschiedeten sich Galliard und Zihaani voneinander, Letztere in der Gewissheit, den Rotschopf nach einer Reise, die er würde antreten müssen, wiederzusehen.



    Auf dem Weg zurück schien Zihaani wie im Rausch zu wandeln. Es war ein ähnliches Gefühl, wie das, was der Schnaps mit ihr angestellt hatte ... nur schöner, viel schöner! Sie konnte dem Drang kaum widerstehen, sich tanzend durch die Gassen Trents fortzubewegen. Doch da sie noch in der Töpferei zu tun hatte, erschwerte das Gewicht von Holz und Lehm eh einen allzu beschwingten Gang. Die Arbeiten wollten ihr nicht wirklich gut von der Hand gehen, zu ungeschickt stellte sie sich heute an, zu sehr war sie in Gedanken bei Galliard und dem Nachmittag im Wildgarten.


    Immer wieder sah sie sein leuchtend rotes Haar vor sich, eine Farbe, die sie nie zuvor gesehen hatte. Fortwährend glaubte sie seinen Duft riechen und seine warmen, weichen Lippen schmecken zu können.
    'Himmel, Zihaani, reiss dich zusammen' schalt sie sich immer wieder im Stillen. 'Du stellst dich an wie ein kleines Mädchen, das zum ersten Mal mit auf den Jahrmarkt gehen darf.'
    Doch so oft sie sich immer wieder versuchte auf den Lehmbrocken vor sich auf der Töpferscheibe zu konzentrieren, so oft sah sie Galliards Augen vor sich, die sie mit traurigem, sanftem doch auch wildem Blick fixierten und ihr Herz schien ihr wieder den Brustkorb sprengen zu wollen.


    Seufzend kehrte Zihaani die Scherben der verbrannten Tonwaren zusammen und packte den Lehm wieder in feuchtes Leinen. Es machte keinen Sinn, sich an der Töpferarbeit zu versuchen, ein Plausch auf dem Markt würde sie hoffentlich ablenken.

    Seit Äonen huldigt Zihaanis Sippe den Monden Asmalys und Efeareene, in ihren Namen werden Bündnisse geschlossen, Neugeborene willkommen geheißen, ihnen dankt man für den Lauf der Jahreszeiten, dankt für ertragreiche Ernten und das für erfolgreiche Jagden gespendete Licht während der Nachtstunden. Sie bittet man um Schutz in der Dunkelheit und um Geleit während der Lequa'na.
    Die Halbelfe hörte von einer kleinen, hier ansässigen Gemeinschaft, die ebenso dem Lunatum folgt und erkundigte sich hier und dort, fing Gesprächsfetzen auf dem Marktplatz auf und wußte bald schon, an wen sie sich zu wenden hatte.
    Das Gespräch mit Bruder Carlos verlief freundlich und herzlich, beinahe wie mit einem langjährigen Freund und kurz darauf wurde Zihaani offziell in der ansässigen Gemeinschaft der Lunarier willkommen geheißen. Nicht, daß sie das Wissen um Glaubensgeschwister benötigte, um ihrem Glauben zu folgen, doch war sie erfreut und glücklich, Gleichgesinnte zu treffen.


    Vor allem zu Xora entwickelte sich alsbald ein sehr enges, freundschaftliches Verhältnis. Bei jeder sich ergebenden Gelegenheit saßen die beiden zusammen und schwatzten, tauschten Neuigkeiten aus und halfen sich aus, wo Hilfe nötig war. Es zeigte sich sehr schnell, daß Xora nicht nur Schwester im Geiste, auch Schwester im Herzen war.
    Auch nachdem die Freundin von Blackdragon offiziell zur Gemahlin auserwählt und somit einer nicht vermeidbaren, anfänglich milde erschreckenden Wandlung unterzogen wurde, sollte dieses Band nicht reißen. Es gab so Vieles, das Zihaani völlig fremd war, das erfasst und begriffen werden wollte, doch Xora erklärte der Halbelfe - die sich in diesem Moment ausgesprochen dumm und unerfahren vorkam - die Umstände der Wandlung und ihres "neuen Daseins". Und zugegeben: der Bund mit Black und die Wandlung hatten Xora in eine strahlende, charismatische Schönheit verwandelt. Nie hätte Zihaani so etwas für möglich gehalten. Wäre ihr so etwas wie Neid bekannt, gäbe es beinahe Anlaß, ihn ob der Erscheinung der Freundin an den Tag zu legen. Doch Zihaani freute sich mit Xora und dankte Schwester Mond für deren Glück, einen liebenden Gefährten gefunden zu haben.


    Wer weiß, ob ihr selbst solch ein Glück auch bestimmt sein würde?!

    Als dem ältesten von sechs Kindern - vier Jungen, zwei Mädchen - war es Zihaani nach alter Sitte erlaubt, den Schutz der Sippe zu verlassen und die Lequa'na anzutreten, die große Reise in die Fremde, um das Leben unter Unbekannten zu erfahren, ein Handwerk zu erlernen und - so es denn sein soll - einen Gefährten zu finden.


    So begab es sich also, daß die Halbelfe am fünften Tag des neunten Mondes im Jahre 11 nach der großen Mondenwende die Stadt Trent erreichte.


    Vom Vater, einem stattlichen Elben, wohl Ausdauer und Agilität mit in die Wiege gelegt bekommen, verfügte sie über ihrer Mutter, einem anmutigen Menschenweib, Fingerfertigkeit und den Hang zu feineren, weniger kräftezehrenden Tätigkeiten.
    Vom Rathaus aus, wo sie sich im Bürgerverzeichnis eintragen ließ, begab sich Zihaani zum großen Marktplatz, um das hiesige Warenangebot in Augenschein nehmen zu können. Schließlich würde sie hier - wo sie eine Weile zu leben gedachte - ihr täglich Brot verdienen, einem Handwerk nachgehen müssen.
    Die Töpferei hatte es ihr angetan, Lehm mit etwas Geschick und einem ordentlichen Maß an Wasser in ansprechende Formen zu bringen, Trinkgefäße und andere Behältnisse zu fertigen, derer es im täglichen Leben bedurfte. Wie es ihr schien, wurden auch hier in Trent noch Töpferwaren benötigt, so war die Profession schnell gewählt, die Zihaani zu Speis' und Trank und früher oder später vielleicht einem Dach über dem Kopf verhelfen sollte. Doch erst einmal hieß es, sich umzusehen, die Stadt und das Umland kennenzulernen und auch den einen oder anderen Kontakt zu den Trenter Bürgern zu knüpfen.



    Trent ... ein belebtes Städtchen mit sehr herzlichen, freundlichen Einwohnern, die es Reisenden und Neubürgern leicht machten, sich schnell wohlzufühlen und einzuleben.
    Ein der Halbelfe zunächst etwas Unbehagen einflößendes Wesen, eine sogenannte Knochenspielerin, entpuppte sich bald als äußerst hilfsbereit und ermöglichte Zihaani die ersten selbstverdienten Heller.


    Selena bot ihr an, für den Bau ihres Hauses einige Arbeitsstunden abzuleisten und Lehm zu beschaffen ... was Zihaani gern annahm, würde sie den über kurz oder lang eh selbst benötigen.
    Als sie sich an der ihr beschriebenen Baustelle einfand, um den Lehm abzuliefern und einige einfache Arbeiten zu verrichten, schaute sich die Halbelfe genauer um und sah viele schöne Häuser, angefangen von einfachen Holzbehausungen bis hin zu geradezu hochherrschaftlich ausgebauten Steinhäusern mit Gärten.


    Und schon wurde ein Plan gefaßt: hier würde auch Zihaani sich ein Fleckchen Land aneignen, um ihr eigenes, kleines Heim zu erschaffen. Doch bis dahin würde sie noch viele Heller und Silberlinge verdienen müssen.


    Engel, eine herzensgute und begnadete Köchin verhalf der Halbelfe, ihrem Ziel wieder näher zu kommen. Sie schlug ihr vor, im Umland Früchte zu sammeln, die für die Zubereitung von begehrten, schmackhaften und sättigenden Speisen benötigt wurden. Lediglich ein großer Weidenkorb, gutes Schuhwerk und ein gerüttelt Maß an Ausdauer sei vonnöten, erklärte Engel freundlich lächelnd.
    Gab es eine bessere Möglichkeit, das Umland von Trent kennenzulernen?! So also verließ Zihaani die Sicherheit der befestigten Stadtmauern und erkundete die Landschaften außerhalb der Stadt, ihr Augenmerk fortwährend auf üppig bewachsene Blaubeersträucher und Apfelbäume gerichtet. Derart entspannt, geradezu mit Leichtigkeit ließen sich hier also Heller verdienen ... war das Leben nicht herrlich?! Schwester Mond schien ihr wahrlich gut gesonnen!