Beiträge von Linay

    *lach* Cala, vielen Dank. Es gibt sicher Einige, die viel zu kurz gekommen sind, man hat leider nicht immer so die Zeit und Muße zu schreiben. Gerade das Tagengeschehen kommt oft zu kurz, da stimm ich dir zu und ich versuche mich zu bessern ^^


    Danke auch, daß du meine Neugierde gestillt und weiter bzw. neu geschrieben hast, ihr seid herrlich, das kleine Hu und du :girl:

    Weder gediehen Linay Bäume besser, noch war ihre Hühnerzucht erfolgreicher als zuvor. Und sie vermisste Klamdor. Dennoch ging es ihr gut, sehr gut sogar.


    Der Tag hatte begonnen wie jeder andere in der letzten Zeit: zuerst schaute Linay nach ihren jungen Bäumen, schaute, ob sie von Ungeziefer befallen waren. Giessen musste sie nicht, das hatte Mutter Natur zur Genüge gemacht während der vergangenen Tage. Danach machte sie sich auf zu ihren Hühnern. Wie Taraxa es ihr erklärt hatte, legte sie den Pferch mit frischem Stroh aus, streute Körner aus, untersuchte die Krallen und Schnäbel der Hühner sowie das Gefieder. Es war eine aufwändige Arbeit, aber sie hatte auch etwas beruhigendes.


    Als Linay fertig war, schaute sie den Hühnern eine Weile zu und schlief ein.
    Kurz darauf erwachte sie von einem Gepiepse, das sie erst ihren eigenen Küken zuschrieb. Als sie aber die Augen öffnete, sah sie Fiona ... und Ratti. Ihr erster Impuls war, die Füchsin zwischen sich und das Rattenskelett zu bringen, doch Ratti war schneller und nutzte Fio als Versteck. Also brachte Linay ihren Hühnerpferch zwischen sich und das Rattenvieh. Der würde nicht wirklich Schutz bieten, sollte Ratti wieder irgendeinen Fluch auslösen oder wieder zu einem Gespenst werden. Aber Linay fühlte sich zumindest etwas sicherer so.


    Eine Unterhaltung mit Fiona wollte nicht wirklich in Gang kommen, zu sehr war sie damit beschäftigt, Ratti im Auge zu behalten. Seltsamerweise schien das Knochending genauso unsicher wie Linay selbst. Fio und Ratti spielten mit ihren Küken und Linay kümmerte sich augenscheinlich um ihre eigenen Hühner, obwohl ja bereits alles erledigt war. Irgendwann rollte sich die Füchsin zu einem Schläfchen zusammen ... und da waren sie, Linay und das Rattenskelett allein auf weiter Flur.


    Zuerst beschäftigte sich jede mit irgendetwas, nur um sich der anderen nicht widmen zu müssen. Irgendwann aber sprachen sie tatsächlich miteinander, über das was offensichtlich seit gefühlten Ewigkeiten zwischen ihnen lag und jede der beiden tagtäglich beschäftigte. Ratti schien es wirklich leid zu tun, Linay derart erschreckt zu haben. Sie habe sich ja gar nicht in einen Geist verwandelt, dazu sei sie gar nicht fähig, es sei doch nur ein Kostüm gewesen. Woher hätte sie denn wissen sollen, dass Linay so schreckhaft sei, in Simkea verkleide man sich des Öfteren, das sei hier halt so. Linay merkte an, dass diese Tatsache Ratti aber nicht das Recht gäbe, sie so zu erschrecken. Dabei wedelte sie in ihrem Eifer mit einem Bündel Stroh herum, das sie zuvor aus dem Pferch eingesammelt hatte, vollgekotet und nicht mehr zu gebrauchen. Und prompt hatten Ratti und sie selbst grosse Klatschen Hühnerpups auf ihrer Gewandung. So ärgerlich das war, es löste die Spannung und schliesslich sassen die beiden sich gegenüber und unterhielten sich angeregt.


    Linay erklärte Ratti dann, warum es wohl ein Segen gewesen war, dass sie bei dem Schrecken damals in Ohnmacht gefallen war.
    "Schau, das passiert, wenn ich Angst habe oder in grosser Gefahr bin." Mit diesem Worten öffnete sie ihre Hand und liess einen kleinen Feuerball entstehen, der auf ihrer Handfläche tanzte. "Ich hätte den ganzen Markt abfackeln können." Ratti, ein surrealer Anblick ohne Kutte, die sie ausgezogen hatte, um den Hühnerkot abzuwischen, schien von der Feuerkugel fasziniert, steckte ihr Näschen hinein und kicherte, weil es sie kitzelte. So lernte Linay also auch, dass Rattis Knochen nicht verbrennen konnten, weil sie ein TOD sei. Sie geleite Seelen von Verstorbenen hinüber in die Totenwelt. Also so wie Atasinoun, die Göttin der Feuerelfen. Ob Ratti etwa ein Gott sei? Was diese allerdings verneinte. So wirklich konnte Linay den Unterschied zwischen einem TOD und einer Gottheit nicht verstehen, geleiteten doch beide die Seelen Verblichener ins ewige Reich.


    Doch ob sie es verstand oder nicht, Linay hatte Ratti besser kennenlernen können und sehen, dass sie weder gefährlich noch wirklich beängstigend war ... auch wenn das Skelett ohne Kutte fürwahr kein schöner Anblick war.
    "Hast du noch Angst vor mir?" fragte Ratti schliesslich.
    "Nicht mehr sooo viel." erklärte Linay ... und sie lächelten sich an. Abgesehen von Klamdors Lächeln war dies das schönste Lächeln, das sie bisher erlebt hatte, denn es war eines, das ihre Angst beinah in Luft auflöste.

    Alles niedergetrampelt, ein Tohuwabohu auf dem Gutshof, das kaum auszuhalten war, die Hühner waren nervös und weigerten sich Eier zu legen. Ganz Trent schien im Umland und auf dem Hof auf den Beinen zu sein. Und wenn sich Linay nicht von dem Rattenvieh beobachtet oder verfolgt fühlte, musste sie sich die Zeit nehmen und ihre Kleiderfalten nach Flöhen absuchen, die sich rasant zu vermehren schienen.


    Jedermann schien unterwegs zu sein, diese eierförmigen Münzen zu suchen oder zu verstecken. Trents Wirtschaft schien stillzustehen.


    Lurch, der germanische Schmied, hatte Linay bereits in der Vergangenheit geholfen. Er war riesig und wirkte auf den ersten Blick furchteinflössend, aber sein Herz war ebenso riesig und sass am rechten Fleck. Und auch dieses Mal hatte er sich bereit erklärt, das benötigte Werkzeug für sie zu schmieden. Einen Teil des Preises würde sie mit Apfelsaft abgelten können ... aber daran war im Moment nicht zu denken. Sämtliche Bäume waren abgeerntet und wegen des vielen Regens war die Ernte der eigenen Bäume mehr als mau ausgefallen. Oder das Rattenvieh hatte einen Fluch über ihren Garten gelegt. War das wohl möglich?


    Klamdor schien Lurchs Freundlichkeit nicht wirklich zu schmecken, er vermutete wohl mehr als Hilfsbereitschaft. Doch das war Linay gleich. Sie mochte Lurch, er war ein feiner Kerl. Ob Hilfsbereitschaft oder Hoffnungen jedweder Art. Ihr Herz gehörte Klamdor und sie machte keinen Hehl daraus. Dennoch ... ihr gefiel die Tatsache, dass Klamdor seinen Unmut darüber äusserte, zeigte es ihr doch, dass er bereit war, eventuelle Nebenbuhler in ihre Grenzen zu verweisen. Sie versicherte ihm, dass es gar keinen Anlass zur Sorge gab.

    Tatsächlich schien Linay einen einigermassen grünen Daumen zu haben: die Stecklinge machten sich prima und allmählich waren kleine Bäumchen gewachsen. Die Ernte war mühsam, zumal es dieser Tage immer wieder regnete oder gewitterte. Oft genug stand sie platschnass im Garten oder verkroch sich vor dem Gewitter in dem Unterstand oder der Gutshof-Scheune.


    Wurde es ihr zu einsam bei den Bäumen, widmete Linay sich der Hühnerzucht. Völlig verzückt konnte sie Stunden lang die kleinen, flauschigen Küken beobachten. Würde sie nicht zwischendurch Klamdor sehen wollen und ihre Vorräte auffüllen müssen, könnte Linay tatsächlich Tage am Gutshof verbringen. Lang wurde ihr die Zeit eh nicht, es gab ausreichend zu tun.


    Eines Abends, während sie in der Scheune das Ende eines erneuten Gewitters abwartete, hatte Linay eine Idee.
    Im Geiste ging sie alle Freunde durch, alle Bewohner, die sie schon mal am Markt gesehen oder getroffen hatte. Wen würde sie fragen können? Ach, es würde sich schon jemand finden, am Markt traf man üblicherweise immer jemanden, der hatte, was man benötigte oder jemanden kannte, der das Gewünschte hatte.
    Ein bisschen nachfragen, einen kleinen Plausch mit dem- oder derjenigen, bald hatte Linay alles in die Wege geleitet. Noch würde sie ein bisschen daran zu tun haben. Sie war schon sehr auf Klamdors Reaktion gespannt.

    Linay bewegte sich vorsichtig in Trent, immer darauf bedacht, nicht diesem Rattentod in die Arme zu laufen. Nach wie vor hatte sie höllische Angst vor dem knöchernen Wesen. Sie hatte sich mittlerweile angewöhnt, den Markt über kleine Gassen, hinter Ständen versteckt zu betreten und sich erst mal umzusehen. Nur wenn sie Ratti nicht sehen konnte, ging sie ihren Geschäften auf dem Markt nach.


    An diesem Tag schaute Linay an die Auftragswand und befragte auch Alrik nach den laufenden Auktionen. Plötzlich sprach Jonny sie an, der Blechtaler-Händler, den sie bereits kannte.
    "Heda, du bist doch Linay, richtig?" Sie ging zu ihm und bestätigte seine Vermutung. "Ja,die bin ich." Was er nur von ihr wollte?
    "Das hier soll ich dir geben." sprach er und reichte ihr ein blitzsauberes, neues Handtuch. "Du wüsstest schon von wem."
    Weitere Fragen konnte oder wollte Jonny nicht beantworten und er liess eine perplexe Linay mit dem Handtuch in der Hand auf dem Markt stehen.


    Sie betrachtete das Tuch eine Weile und stopfte es dann in ihren Rucksack. Dann fiel ihr siedend heiss das Geschenk ein, das Klamdor ihr vor einigen Abenden im Garten gegeben hatte. "Nicht böse sein." hatte er gesagt. "Das soll ich dir von Ratti geben." Auf einem kleinen Geschenkanhänger hatte Ratti eine Entschuldigung für den ihr zugefügten Schrecken geschrieben. Linay hatte das Geschenk erst einmal beiseite gelegt ... und es dann völlig vergessen!


    So ging sie jetzt also zurück zum Holzweg und betrat Klamdors Haus. Sie ging in den Garten und fand das Geschenk. Als sie es auspackte, konnte Linay sich ein leises Lachen nicht verkneifen, im nächsten Augenblick wurde ihr aber ein wenig mulmig. Sie hielt einen knallroten Luftballonhasen in der Hand und erinnerte sich sehr gut, wie sie - gerade erst zwei, drei Tage in Simkea - den Zirkus entdeckt und ihn betreten hatte. Ein Clown verkaufte dort Luftballonfiguren in allen Farben und Linay hatte völlig verzückt vor einem roten Ballon gestanden und überlegt, ob sie sich den kaufen sollte. Sie hatte die Idee aber wieder verworfen. Erst einmal wollte sie Heller verdienen, bevor sie welche ausgab. Und nun ... hatte Ratti ihr einen roten Ballon geschenkt. War sie zufällig auch im Zirkus gewesen und hatte sie dort gesehen?
    Linay schaute sich um, kratzte sich verwirrt am Kopf, dann seufzte sie leise. Ratti schien es tatsächlich ernst zu meinen mit ihrer Entschuldigung. Erst das Handtuch, dann der Ballon. Nyarla hatte auch schon erklärt, dass das Rattenvieh sehr geknickt und traurig sei. Dennoch jagte das knöcherne Wesen ihr eine wahnsinnige Angst ein.
    "Nichts Böses kommt durch das Portal." flüsterte Linay und strich sich verunsichert über den Nacken. Das mochte ja stimmen, doch der Schreck sass ihr noch tief in den Knochen. Sobald sie den Rattentod sah, blieb ihr das Herz stehen und sie konnte nicht anders, als auf dem Absatz kehrt zu machen und eine möglichst grosse Entfernung zwischen Ratti und sich zu bringen. Es gab so viele Dinge hier, die sie ängstigten und niemand ärgerte sich wohl mehr darüber als sie selbst.
    Daran würde sie wohl arbeiten müssen, wenn sie nicht als "der Ängstling" in Marrys Buch der Einwohner verewigt werden wollte.

    Aggressiv war es nicht, nur intensiv, Chucky, eben quer durch Trent.


    Ich würde gern nochmal auf den Punkt "Anfeindungen" und RP-Umgangston eingehen:
    da sollte meiner Meinung nach nicht alles auf die Goldwaage gelegt werden. Wenn Erian Louhi einen "dummen Drachen" nennt, ist das definitv RP, weil der Ava ein Drache ist, sicher nicht der Spieler. Das ist also keine "Real-Beleidigung", sondern Rollenspiel, das nicht mal grenzwertig, sondern recht harmlos ist.


    Linay nennt Ratti "Rattenvieh" und hat Nyarla auch "Katzenvieh" genannt, reines Rollenspiel (siehe oben). Als Vieh bezeichnet sie im Grossen und Ganzen alles, was grob zur Gattung der Tiere gehört, es muss nicht zwingend negativ gemeint sein, kann es aber, je nach Situation und Tonfall/Kontext.


    So wie Zitro Frauen als Weiber bezeichnen würde, kann Linay männliche Wesen durchaus auch als Kerl titulieren. Beides ist nach meinem Dafürhalten absolut nicht beleidigend, sondern war Anno Dunnemals durchaus üblich.



    So lang RP tatsächlich "ordentlich gespielt" und nicht forced RP, also aufgewzungen ist (wird hier auch Powerplay genannt), kann sich absolut jeder aus einem RP zurückziehen, wenn es ihm/ihr nicht gefällt.


    Beispiel 1:
    A stellt B ein Bein und B legt sich der Länge nach hin.


    Das ist eindeutig forced, weil B nicht mehr wirklich reagieren kann. In dem Fall A anschreiben und auf forced RP aufmerksam machen, den Satz ignorieren oder auch ebenso nicht ganz korrekt aus der Affäre ziehen, indem man schreibt:


    B sieht A sein Bein ausstrecken, springt aber gekonnt drüber und setzt seinen Weg fort.

    Beispiel 2:
    A sieht B die Gasse entlang gehen, streckt sein Bein aus und hofft, dass B darüber stolpert und auf die Nase fällt.

    Wenn B Lust hat auf das RP, steigt er/sie ein, fällt oder fällt nicht. Es muss und kann nicht jeder ein Superheld sein, rechnet also mit allen möglichen Reaktionen! Die Geister die ihr ruft, könnten einen eigenen Kopf haben ;)


    Wenn B keine Lust hat, sieht er/sie das lange Bein, steigt darüber und setzt ebenfalls seinen Weg fort.



    Es wird ja immer gesagt, dass man RL und RP strikt trennen sollte, was grundsätzlich auch stimmt.
    Trotzdem gilt auch fürs RP, was im RL gilt: was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.


    Immer daran denken, dass
    1. hinter jedem Wesen hier ein Mensch sitzt, der respektiert werden möchte und sollte, so wie jeder selbst respektiert werden mag.
    2. jeder Spieler auch mal einen schlechten Tag haben kann oder mit speziellen Situationen nicht umgehen kann/mag (wurde auch schon erwähnt)
    3. bevor man etwas spielt sollte man sich überlegen, wie man selbst evtl. auf überraschende Situationen reagieren würde; und dabei bitte beachten, dass nicht jeder schon alles erlebt hat oder bereits seit 10 Jahren in Simkea lebt und schon alles gesehen hat.


    Und wenn Mundart oder Dialekt geschwätzt wird oder irgendwas unklar ist, fragt halt nach. Hier wird so viel ooc, also out of character / RP off im blauen geschwätzt, da kommt es auf ein Mal nachfragen sicher nicht an.


    Wir sind alle hier, um Spass zu haben, um nach Feierabend, Schule, Haushalt, Stresstag abzuschalten und abzutauchen. Das muss ganz bestimmt nicht immer heile Welt und eitel Sonnenschein sein, aber respektvoll und nach den Regeln eines zivilisierten, zwischenmenschlichen Miteinanders, gelle?! :girl:

    Linay wollte sich endlich nützlich machen, etwas mit ihren eigenen Händen schaffen. Wasser schöpfen und Mehl mahlen waren ein Anfang gewesen, aber das reichte ihr nicht mehr.
    Während Klamdor aufs Meer hinausfuhr, richtete sie sich auf dem Gutshof ein. Der Unterstand auf Alenjas Feld reichte ihr für die Nächte und bei Gewitter konnte sie sich in die nahegelegene Scheune flüchten.


    Voller Tatendrang machte sich Linay auf zum Hühnerpferch. Eier, Brathühnchen, kleine flauschige Küken, sie konnte es kaum erwarten, etwas aus den Zuchteiern zu machen, die Alexa ihr überlassen hatte.
    Das Federvieh lief Körner pickend durch den Pferch oder sass brütend im Stroh. So weit, so gut, doch wie nun anfangen?


    Sie sah eine Gestalt, die ihren Pferch von altem Stroh befreite, frisches auslegte, das eine oder andere Ei einsammelte ... und erkannte Taraxa.
    Langsam ging Linay auf Taraxa zu, hockte sich in ihre Nähe und schaute ihr zu. Bald darauf waren sie vertieft in ein Gespräch, in dem Linay viel von Taraxa lernte.
    Nicht nur über Hühner, auch über Stecklinge, Bäumchen und Bäume und die Ernte. Sie sprachen über die Vergangenheit, das Leben in Simkea und Linay lernte Taraxa ein wenig besser kennen, hatten sie sich doch bisher immer nur kurz getroffen und kaum Worte gewechselt.


    Während sie mit Taraxa am Hühnerpferch sass, dachte sie wieder über Alenjas Felder nach. Was, wenn sie wieder auftauchte? Oder die Felder einfach umgegraben und für neue Pächter bereit gemacht würden? Dann wäre ihre Ernte hin und sie würde von vorn anfangen müssen.
    Kurzentschlossen suchte Linay Isabell in der Scheune auf. Sie bot Saatgut feil und - wie ihr erklärt wurde - auch Lizenzen für Felder. Nachdem Linay der armen Magd Löcher in den Bauch gefragt hatte, steckte sie ihr schlussendlich die geforderten Heller zu und nahm stolz das Papier in Empfang. Klamdor würde sie erst mal nichts davon erzählen, sie würde ihn überraschen. Sie hoffte nur, er würde das nicht falsch verstehen. Es war sehr lieb von ihm, ihr die Felder zur Verfügung zu stellen, aber ganz wohl hatte sie sich von Anfang an nicht dabei gefühlt. Ausserdem hatte man ihr nahe gelegt, das Gatter immer zu verschliessen, sonst würde sie eines Tages vor leer geräuberten Beeten stehen.


    Saatgut, Eimer, Körbe, einen Handkarren, Linay besorgte alles was sie glaubte zu benötigen. Lediglich ein Schloss für das Tor fehlte noch. Aber sie wusste schon, woher sie das bekommen würde.

    Zitat

    Das ist es übrigens was mir beim Lesen dieses Threads gerade auf dem Herzen liegt. Wir sollten bitte nicht vergessen, dass es auch das kleine RP gibt. Mir scheint gerade, es wird nur über das große, Tage dauernde RP geredet, welches wir derzeit lesen durften und ja von Linay auch als Geschichte geschrieben wurde.
    Das ist wirklich toll, aber bitte.... lasst nicht den Eindruck enstehen, nur ein großes RP wäre ein gutes RP und das kleine Geplaudere wäre falsch und eigentlich kein RP: Simkea lebt auch von den ganz kleinen RPs, vom Handel, von der Arbeit, vom gegenseitigen Helfen oder einfach mal albern rumkichern. .... das ist alles auch RP und jeder Char hat seine Rolle. Manchmal (oder sogar oft?) kann man gar nicht lange genug on sein für ein längeres RP.


    Das ist absolut richtig, Davina und darf keinesfalls vernachlässigt werden. Es laufen viele kleine, feine RPs, die das "Leben hier in Simkea" mit Sicherheit auch ausmachen. Aber die erwähnte ich ja bereits (oranger, grüner Chat). Ich glaube, über diese kleinen RPs lernt man als Neuling die Simkeaner eher kennen, wie z.B. Glöckchen, die am Markt um einen herumschwirrt, Fio, die Linay ihre unterschiedlichen Gestalten am Brunnen vorführt, damit Linay zu dem Namen, derer sie anfangs viel zu viele um die Ohren gehauen bekommen hat, ein einprägsames Bild hat. Das sind total schöne RPs, die ich mit meinem Post sicher nicht schmälern will.


    Hier ging es allerdings um eben das grosse RP, das via blauem Chat durch ganz Trent und auch das Umland getragen wurde. Das ging nicht wirklich auf die regionalen Chats zu begrenzen, da Ratti ja am Markt war und glaub auch geblieben ist, Linay aber panisch durch Trent gelaufen ist und sich schliesslich im Garten und im Umland versteckt hat.
    Und weil das eben viele mitgelesen haben (was bei den regionalen Chats eben nicht unbedingt der Fall ist), haben auch viele "ihren Senf dazu gegeben", obwohl sie den Hintergrund nicht kannten oder etwas hinein interpretiert hatten, was nicht war. Und mit Senf meine ich ooc, also out of character Äusserungen, die von Spieler an Spieler gerichtet waren.


    Wenn ich merke, dass mein Gegenüber z.B. mit RP gar nichts kann oder einfach nicht will, lass ich da auch locker. Ich versuche zwar weitestgehend im RP zu agieren, bin aber keinesfalls sauer, wenn der/die andere da nicht mitmacht. Leben und leben lassen, das ist grundsätzlich schon meine Devise.

    Flummii, einerseits magst du Recht haben: wenn sich RPler zurückziehen, schläft das RP fast komplett ein hier.


    Andererseits sehe ich mich als Neuling hier sicher nicht "in der Pflicht", den älteren und alten Simkeanern das RP zu erklären.
    Ich z.B. habe viel in der Wiki gelesen


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    Rollenspiel
    Im Chat habt Ihr die Möglichkeit Euren Charakter rollenspielerisch auszuspielen. Damit das Rollenspiel für alle beteiligten ein Vergnügen wird, lest Euch bitte kurz den Artikel zum Rollenspiel im Forum durch: Eine kleine Chat- und RP-Einführung


    und den in der Wiki angeführten Thread unter anderem auch, obwohl ich glaube zu wissen, was RP ist.


    Jetzt stell dir bitte vor, es kommt dann also so eine Neue und die massregelt im Chat, korrigiert, erklärt. Was glaubst du, wie lang der Ton freundlich bleibt? Ich geh davon aus, dass auch ältere und alte Spieler Wiki und Forum kennen und das eine oder andere gelesen haben. Auf dem Marktplatz und am Lager zumindest liest man einiges an RP, wer dort liest und sich ein bisschen dafür interessiert, der kann schon dadurch recht bald lernen, was RP ist und wie das geht.


    Nein, entschuldige, den Schuh "RP-Erziehung" zieh ich mir nicht an. Es gibt nun mal Spieler, die gar nichts mit RP am Hut haben, die wollen nicht oder können nicht oder glauben nicht zu können. Und ich weiss aus Erfahrung, dass die dann gern richtig sauer reagieren und diejenigen, die sich bemühen zu erklären oder auf die Sprünge zu helfen als "elitäre, arrogante RPler" abstempeln, die glauben, besser zu sein.


    Ich lasse mich gern eines Besseren belehren und werde die Chats vielleicht noch aufmerksamer beobachten und vielleicht auch, wenn ich etwas sehe, das einer "Korrektur" oder "Erziehung" bedarf, einschreiten und den/diejenig/n anflüstern, aber das ist ein ganz, ganz grosses VIELLEICHT, eher zu "wahrscheinlich nicht" tendierend.
    Für Hilfe allerdings, steh ich jederzeit gern zur Verfügung und wer Linay ingame wo auch immer trifft, darf sich jederzeit gern auf RP mit ihr einlassen.

    Guten Morgen und ein Dankeschön für die Meldungen.


    Vorab eines:
    theoretisch (!) sollte wohl alles, was im Chat nicht in ((...)) steht, RP sein. Denn ich nehme an, dazu ist dieser Button rechts oben im Chat RP an/aus gedacht. Man lernt hier allerdings schnell, dass das nicht unbedingt so ist, vor allem nicht im blauen Chat. Im grünen und orangen ist man eher sicher, dass dort rped wird.
    Aber im Grossen und Ganzen ist das, was von mir im Chat steht - egal ob blau, grün oder orange - RP, so lang es nicht in Doppelklammern steht. So kenn ich es aus allen Spielen, die ich gespielt habe und da dieser besagte RP an/aus Button verfügbar ist, dachte ich, das sei hier auch so zu verstehen, wenn es auch nicht von allen so gehandhabt wird.


    Wenn mir nicht klar ist, ob etwas RP ist oder nicht, FRAGE ich nach! Ich grätsche nicht einfach irgendwo rein und versuche Einfluss zu nehmen. Das kann man für alle ersichtlich in ((..)) im blauen oder privat im rosa Chat klären.


    Dass einige Charaktere Partei beziehen, ist absolut klar und verständlich und überhaupt nicht verwerflich.
    Wenn ich aber zwischen den Zeilen lese, dass MEIN Verhalten überzogen ist, verletzt mich das sehr. Und ich bin mir sicher, dass das leider nicht auf Linay, sondern oft genug auf mich, die Spielerin gemünzt war, so wie auch die Spielerin von Ratti angegangen und offensichtlich wohl aufgefordert wurde, ihre Spielart zu ändern.
    Ich kann im RP mit allem umgehen, aber persönliche Anfeindungen akzeptiere ich garantiert nicht, weder gegen mich noch gegen Mitspieler, die RP betreiben.


    Cheffe, ich bin sicher, dass sich die Situation mit diesem Thread hier entspannen wird. Also alles gut, ich gehe davon aus und bin ganz sicher, dass keine Sanktionen notwendig sind.



    So, Entschuldigungen akzeptiert, danke auch dafür, weiter geht's ... leider nur nicht mehr so öffentlich.
    Und in Zukunft fragt bitte nach, bevor ihr das Verlangen spürt in eine Situation einzugreifen.

    Ich möchte hier und heute mal eine Lanze für das RP, Rollenspiel brechen.


    Zwar bin ich erst ein paar Wochen hier, Rollenspiel betreibe ich aber schon länger, als manche hier vielleicht alt sind.
    Ich hole ein wenig aus, um klar zu machen, worum es geht.


    Hintergrund
    Am Markt hat die Spielerin von Ratti ihrem Avatar offensichtlich ein Halloween-Kostüm angelegt und damit einen Effekt auf Linay ausgeübt (entschuldigt, wenn ich das etwas verquer erkläre, aber ich kenne dieses Halloween-Ding nicht). Mein (Spielerin hinter Linay) Monitor wurde pechschwarz und es erschien ein kreischender Geist, der auf mich zukam. Im ersten Moment ist mir das Herz in die Hose gerutscht und ich hab schon an einen bösen Virus gedacht. Dann war Simea wieder sichtbar und ich hab den Ratti-Ava als Geist auf dem Markt stehen sehen und wusste, dass das von ihr ausgegangen sein musste.


    auf dem Hintergrund aufbauen das Rollenspiel
    Mein Herz fing also wieder an zu schlagen und ich hab die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und Rollenspiel betrieben, dafür bin ich hier, daran hab ich Spaß.
    Linay ist in Ohnmacht gefallen, Klamdor hat sie betüddelt und geweckt, dann ist Linay panisch und schreiend weggelaufen.
    Zwei Tage lang hat sie sich versteckt, weil sie panische Angst vor Ratti, Geistern, Dämonen hat. Sie hat sogar Angst vor Gewitter. Das habe ich, die Spielerin nicht, mein Ava Linay aber schon.
    Ich, die Spielerin, hat auch gar kein Problem mit Ratti, noch der Spielerin dahinter.


    Womit ich aber ein Problem habe ist die Tatsache, dass bis auf zwei Mitspieler (auf meiner Seite, ich weiss nicht, wie es bei Ratti aussieht) hier alle meinen, mein/unser RP beeinflussen zu müssen. Macht doch dies, tut doch das, unterlasst doch jenes.
    Ihr mögt den Halloweengag kennen, ich kenn ich nicht. Ihr hättet euren Ava vielleicht anders reagieren lassen, ich eben nicht. Euer Ava ist vielleicht todesmutig und irre selbstbewusst, meiner nicht.
    Linay wird sich irgendwann wieder einkriegen. Aber ich lasse mir nicht vorschreiben, wann und wie das zu geschehen hat.


    Also spiele ich so, wie ich Linay sehe und spielen möchte. Das mag euch schmecken oder auch nicht, vielleicht findet ihr es albern. Aber der Spott zwischen den Zeilen tut weh! Also werde ich erst mal nicht mehr so öffentlich spielen, wie ich dachte, dass es hier gewünscht und angedacht ist. Da hab ich mich wohl vertan.


    Ausserdem betone ich hiermit ganz klar, dass das RP von Ratti für mich zwar irre überraschend, aber darüber hinaus absolut in Ordnung war und ist. Wir hätten das gern weiter ausgespielt, haben aber beide gar keine Lust mehr, uns zu rechtfertigen. Ratti will deswegen auswandern, Linay zieht sich deswegen zurück.
    Ich finde das enorm schade und es schmälert meine anfängliche Euphorie ungemein, und Rattis nicht mehr ganz so anfängliche Spielfreude leider auch.


    Ist es das wert?


    Ich habe hier absichtlich nicht und werde auch niemandem gegenüber Namen nennen.
    Ich habe nur eine Bitte: wenn RP nicht euer Ding ist, ist das absolut akzeptabel, aber akzeptiert doch bitte auch, wenn andere Spieler gern rpen und das auch mehr oder weniger konstant machen. Danke.


    Hab ich einen zweiten Wunsch frei? Nicht? Ich äussere ihn dennoch:
    ich habe bewusst auf Namen verzichtet, weil ich keinen Flame-Thread eröffnen möchte, sondern auf etwas hinweisen, das ich persönlich als Problem empfinde.
    Wem der Schuh passen mag oder nicht, überlasse ich jedem selbst.

    Sobald Linay die Stadt verlassen hatte, ging es ihr etwas besser. Bisher hatte sie das Rattenskelett immer nur in der Stadt gesehen ... und die hoffte, dass Ratti sich eben dort am Wohlsten fühlte. So würde sie im Umland und auf dem Hof sicher sein, zumal Woflu ihr auf Schritt und Tritt folgte.


    Einige Stunden lief sie planlos von Ost nach West, von Süd nach Nord, in Gedanken versunken. Weder nahm sie Notiz von Rehen und Wildpferden, noch von ihrem Hunger oder gar Woflu. Ihr knurrender Magen rief sie dann irgendwann doch zurück ins Hier und Jetzt. Beinahe erschrocken schaute sich Linay nach Woflu um, der ruhig neben ihr her trottete.
    "Woflu! Armer Kerl, du verhungerst sicher bald, lass uns rasten." Unter einer Baumgruppe versorgte sie den Flugwolf erst mit Wasser, dann gab es Fischsteak für beide. Nachdem Hunger und Durst gestillt waren, lehnte sie sich gegen den Stamm eines Baumes und kraulte Woflu.


    "Was meinst du, was macht Klamdor gerade? Er wird dich sicher arg vermissen."
    Als der Name des Halbzwegen fiel, zuckten Woflus Ohren und er hob den Kopf, schaute sie an.
    "Du ihn auch, hm? Geh zurück zu ihm, wenn du ihn vermisst, Woflu, ich nehms dir nicht übel." Leise murmelnd fügte sie an "Aber Klamdor sicher, er würde es bestimmt nicht gern sehen, wenn du mich allein lassen würdest."


    Sie hatte den ganzen Tag über gegrübelt und nachgedacht, hin und her überlegt. Es war falsch von ihr gewesen, Klamdor die Schuld in die Stiefel zu schieben. Er hatte sich doch immer bemüht zu helfen, Fragen zu beantworten, ihr Simkea und seine Einwohner vorzustellen, ihr ein Freund und Begleiter in einer für sie schweren, neuen Zeit zu sein. Das hatte er nicht verdient.


    Aber sie war so wütend gewesen. Wütend, dass Ratti sie eiskalt erwischt hatte, so dass Linay sogar in Ohnmacht gefallen war. Wütend, dass die Umherstehenden diese Art "Scherze" wohl bereits kannten und ihre Angst nicht nachvollziehen konnten ... und ihren Schmerz, als sie von einigen gar verspottet wurde. Ihre Wut hätte sie nie, nicht einen Augenblick lang gegen Klamdor richten dürfen. Er fühlte mit ihr, das wusste sie, sie hatte es in seinen Augen gesehen.


    "Ich schätze, ich hab mich zu entschuldigen, was Woflu?!" Sie kraulte den Flugwolf hinter den Ohren und überlegte, zu Klamdors Haus zu gehen. Sicher war er am Markt zu finden, aber da wollte sie keinesfalls hin.
    Während sie noch überlegte, hörte sie seine Stimme. "Hallo Linay."


    Da stand er vor ihr, er hatte nach ihr gesucht. Linay hätte vor Erleichterung laut loslachen, gleichzeitig vor Glück weinen können, doch sie brachte nur ein "Du ... bist hier." hervorgebracht.


    Lange Zeit redeten sie, Linay entschuldigte sich, versicherte ihm, wie leid ihr alles tat. Klamdor versuchte, ihr die Schuld auszureden, Simkea und seine Bewohner im Ansatz zu erklären. Es fühlte sich gut an, ja, es war gut und es würde auch alles gut werden. Wie hatte sie seine Gesellschaft doch vermisst, stellte sie nun fest, als sie noch immer sassen und redeten, während allmählich die Nacht über Simkea hereinbrach.