[RP] Die Nacht der Geister

  • Erst als Hanswalter einen spitzen Schrei vernahm, fiel ihm auf, dass einige Leute möglicherweise nicht mit dem Anblick so vieler gleichzeitig auftretender Gespenster vertraut sein könnten. Aufgrund der Stimmlage, hatte er erst eines der beiden weiblichen Geschöpfe als Urheber des Schreis verdächtigt, aber tatsächlich war es einer der Herren, der panisch kreischend den Hügel hinab rannte.
    Die zierliche Dame in der Langen Robe schien hingegen entweder ganz ruhig oder starr vor Schreck zu sein. Jedenfalls zeigte sie keinerlei Reaktion.
    Nur die andere junge Frau reagierte aufgeschlossen. Zihaani war ihr Name. Hanswalter kannte sie von einigen Begegnungen in der Stadt. Lachend richtete sie ihre freundlichen grünen Augen von ihm auf seine weiß leuchtende Gefolgschaft.
    „Wir sind auf dem Weg zum Friedhof“, antwortete der Geisterführer auf ihre Frage nach seinem Vorhaben und begann in seinen Taschen herumzuwühlen. „Ich möchte die Segnung darum bitten, den Gespenstern einen angenehmeren Weg ins Jenseits zu bereiten. Viele von ihnen möchten nämlich nicht so gerne bei lebendig untotem Leibe gekocht werden.“
    Hanswalter fand den gesuchten Feuerstein in seinem Rucksack und überreichte ihn Zihaani.
    „Es soll aber auch noch einen weiteren Weg für die Geister geben, um in ihre Welt zu gelangen“, fuhr er fort. „Eines von ihnen hat mir von einer Druidin erzählt, die hier irgendwo in der Gegend herumlaufen soll. Der Beschreibung nach, sieht sie etwa so aus wie sie.“ Er schwenkte seinen Blick kurz zu der schweigsamen Dame neben seiner Gesprächspartnerin. „Sie ist hier nicht zufällig vorbei gekommen?“


    Plötzlich richtete sich die allgemeine Aufmerksamkeit auf zwei sich nähernde Gestalten, eine junge Frau und ein grasgrünes Ungeheuer mit einer Laterne. Hatte dieses Monster die Frau etwa entführt? Wollte es sie vielleicht fressen? Und wozu brauchte es die Laterne?
    Hanswalter umfasste gerade den Griff des Schwertes an seinem Gürtel, bereit der holden Maid zur Hilfe zu eilen, als Zihaani die Beiden lächelnd heranwinkte. Offenbar bestand hier keine Notwendigkeit von einem Schwert Gebrauch zu machen.

    Hanswalter öffnet einen Glückskeks und liest folgenden Spruch: Wer zuletzt lacht, hat es als letzter verstanden.


    Falls jemand Langeweile hat: In Professor Blooms Bibliothek steht ein Werk in 4 Bänden zu der Vorgeschichte Hanswalters.

  • Nach den lieben Worten von Zihaani trat Alphia gerne näher. Die Gespenster erschreckten sich nicht, im Gegenteil. Sie erinnerten an kühle, halbexistente Marshmellows die Geräusche von sich gaben. Und am Liebsten hätte sie das Kleine in ihrer im Rucksack verstecken Laterne heir freigelassen damit es bei seinen...Mitgeistern sein konnte, aber die wunderbare Laterne öffnete sich bei ihr nur am Kessel. In der Hoffnung dass niemand sie auf ihre Ausbeulung im Rucksack ansprechen würde...oder die Süßkramsammlung genau daneben trat sie näher an die Anderen heran. Isimud würde schon klarkommen, dachte sie sich.
    "Nehmt die Hand vom Griff." Sie schenkte Hanswalter ein Schmunzeln. "Das grüne Wesen tut niemandem was."
    Dann sah sie sich die große Geistermenge und vor allem die Lebenden in der Runde an. Hanswalter und Zihaani kannte sie schon. Die Frau, die die Gespenster noch mit regungsloser Miene betrachtete, kannte sie nicht, aber das war nicht schlimm, sie würden sich ja schon kennenlernen.

  • Das grasgrüne Wesen hob seine Maske ein wenig an, weit genug, um den Umstehenden zu demonstrieren, dass sich darunter ein menschliches oder zumindest menschenähnliches Gesicht verbarg. Vielleicht war es den anderen ab und zu einmal in der Menge aufgefallen, doch war das nicht besonders wahrscheinlich.
    "Na ja, was das niemanden etwas tun angeht...", sagte Isimud (wieder einmal sämtliche Gebräuche der Zivilisation wie das Vorstellen gegenüber Fremden außer Acht vergessend), "da bin ich mir nicht mehr so sicher. Genaugenommen habe ich einer ganze Menge Leuten etwas getan. Toten Leuten. Gespenstern halt. Ich dachte mir, das habe seine Richtigkeit, sie in den Kessel zu rühren. Das es die übliche Methode sei, ihnen zu helfen, sich von dieser Welt zu lösen und in die nächste überzutreten. Aber in der Stadt sind Zweifel an der Vorgehensweise aufgekommen und so haben die Dame Alphia und ich beschlossen, uns bei Leuten zu erkundigen, die etwas davon verstehen. Also bei Euch."
    Isimud lugte unsicher zu Hanswalter herüber. Das musste die Person sein, die hinter der Geisterrettungskampagne stand. Übertrieb der Mann? Hatte er Recht? Eigentlich war es egal. Er meinte es gut und nur das zählte.

  • [ooc: Ich will ja nicht drängeln, aber bald können wir das Knochenfeuer zum Osterfeuer umfunktionieren. ^^]

    Hanswalter öffnet einen Glückskeks und liest folgenden Spruch: Wer zuletzt lacht, hat es als letzter verstanden.


    Falls jemand Langeweile hat: In Professor Blooms Bibliothek steht ein Werk in 4 Bänden zu der Vorgeschichte Hanswalters.

  • [ooc: Ich will ja nicht drängeln, aber bald können wir das Knochenfeuer zum Osterfeuer umfunktionieren. ^^]


    [Theoretisch könntest du jetzt mal was sagen, ich hab keine Ahnung, wie lang wir-Isimud und ich- euch da noch vollabern sollen ;) ]


  • [Theoretisch könntest du jetzt mal was sagen, ich hab keine Ahnung, wie lang wir-Isimud und ich- euch da noch vollabern sollen ;) ]


    [Das richtete sich vor allem an Valyndea. Ich hatte gehofft, dass sie die Gespenster ins Jenseits überführen würde, aber ich habe auch ingame schon länger nichts mehr von ihr gehört. (Sie hat eine Taube von mir vor einigen Tagen gelesen, aber noch nicht geantwortet. Vielleicht gehe ich ihr ja auch einfach nur auf die Nerven. ^^)
    Übrigens, muss sich hier niemand dafür entschuldigen, wenn er keine Zeit hat (*auf Zihaanis letzten Beitrag deut*), aber man fragt sich halt irgendwann, warum es nicht weitergeht.]

    Hanswalter öffnet einen Glückskeks und liest folgenden Spruch: Wer zuletzt lacht, hat es als letzter verstanden.


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  • [Das richtete sich vor allem an Valyndea. Ich hatte gehofft, dass sie die Gespenster ins Jenseits überführen würde, aber ich habe auch ingame schon länger nichts mehr von ihr gehört. (Sie hat eine Taube von mir vor einigen Tagen gelesen, aber noch nicht geantwortet. Vielleicht gehe ich ihr ja auch einfach nur auf die Nerven. ^^)
    Übrigens, muss sich hier niemand dafür entschuldigen, wenn er keine Zeit hat (*auf Zihaanis letzten Beitrag deut*), aber man fragt sich halt irgendwann, warum es nicht weitergeht.]


    [Valyndea...oh ja, die schweigt. Was ich schade finde. Vielleicht sollte irgendwer zum Zeitvertreib einen anderen RP-Thread aufmachen über eine ganz andere zeit^^]

  • [ooc: ihr bedenkt aber bitte auch, dass 1. anfangs gar keiner mit in die Puschen kam und es zum 2. Leute gibt, die tagsüber arbeiten und nach Feierabend auch noch ein RL haben ;)]


    Das Leben wird zu 10% davon bestimmt, was Dir widerfährt und zu 90% davon, wie Du darauf reagierst.

  • [OOC: Sowas klingt immer so, als ob die aktiveren Spieler alle arbeitsscheues asoziales Gesindel wären ;( . Hast du natürlich nicht gemeint, aber man liest in anderen Foren immer mal etwas die Richtung und wird da ein wenig empfindlich für.]

  • [Ich höre da eher "Student" raus ... damit kann ich leben. ^^ ]

    Hanswalter öffnet einen Glückskeks und liest folgenden Spruch: Wer zuletzt lacht, hat es als letzter verstanden.


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  • [ooc: Es war lediglich so gemeint, wie ich gesagt hab. Ich habe im Moment leider wenig Zeit, weiß auch nicht recht, wie wir ohne Valyndea da jetzt weiter kommen. Ich bin so frei, die Druidin ein bißchen "an die Hand zu nehmen". Wenn wir Glück haben, taucht Valyndea wieder auf.]




    Zihaani lauschte den Worten Hanswalters, nickte ab und an und bedachte Valyndea mit einem vielsagenden Blick. Genau dafür würden sie die Hilfe der Druidin benötigen.
    Sie nahm den ihr gereichten Feuerstein entgegen, deutete dann mit einem Lächeln auf die offensichtlich in Gedanken oder gar Meditation versunkene Druidin.
    "Die Druidin habt ihr bereits gefunden." schmunzelte sie. "Die ehrenwerte Valyndea hat ihre Hilfe angeboten, den Geistern den Übergang zu ermöglichen. Unter anderem aus diesem Grund haben wir uns hier eingefunden."


    Die Erklärungen des verkleideteten, ihr Unbekannten wurden mit einem erneuten Nicken quittiert.
    "Die edelste aller Methoden ist das Auskochen sicher nicht, doch wohl die einzige für diejenigen, die mit dem Zeremoniell für den Geist-Übergang nicht vertraut sind."Lächelnd sah die Halbelfe zu Hanswalter, dann zu der Druidin. "Hanswalter hat mit seinem Aufruf wohl an diese alte Zeremonie erinnert, bei der Valyndea uns und den Geistern hoffentlich behilflich sein wird."


    Der Blick Zihaanis fiel auf den Feuerstein in ihrer Hand, mit dem sie nach einigen Versuchen dann schließlich das Knochenfeuer entzündete. Lächelnd reichte sie den Stein zurück. "Vielen Dank, Hanswalter. Dann kann das Zeremoniell ja beginnen, würde ich sagen..." Sie schaute die Druidin an. Fehlte für das Vorhaben noch etwas? Zihaani wagte Valyndea nicht anzusprechen, schien diese sich doch bereits mental auf das Geplante vorzubereiten.


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  • Erleichtert stieß Isimud den angehaltenen Atem aus. Also hatte er zumindest nichts falsch gemacht, wenn auch die Aktion mit dem Kessel nicht perfekt war. Isimud zwinkerte Alphia zu, wobei er hoffte, dass es keiner der anderen bemerkte. Er wusste nämlich ziemlich genau, wie er sein nächstes Halloween verbringen würde. Ein Kessel, eine Laterne und Süßigkeiten spielten eine nicht unerhebliche Rolle dabei... Das mit dem Erwachsenwerden konnte man sich auch erst im übernächsten Jahr durch den Kopf gehen lassen.

  • Es stellte sich heraus, dass es sich bei der holden Maid um Alphia handelte. Und sie war bewaffnet. Hätte das Ungeheuer an ihrer Seite also böse Absichten gehabt, wäre sie durchaus in der Lage gewesen, sich zu verteidigen. Aber als ihr grüner Begleiter plötzlich anfing seinen eigenen Kopf zu demontieren, wurde Hanswalter bewusst, dass es nur ein verkleideter Mann war. Das Gesicht kam ihm bekannt vor, aber an den Namen erinnerte er sich nicht.
    Auf Alphias Worte hin ließ er sein Schwert los und begrüßte die beiden Neuankömmlinge. Mit einem entschuldigen Lächeln fügte er hinzu: „Ein beeindruckend authentisches Kostüm tragt Ihr da.“


    Von Zihaani erfuhr Hanswalter, dass die mysteriöse Frau in der Robe die erwähnte Druidin sei. Er wollte ihr sagen, wie erfreut er war, ihre Bekanntschaft zu machen, aber irgendwie schien sie beschäftigt zu sein. Auch würde sie ihm wohl nicht sagen, wie genau so ein Gespenster-Transfer zwischen den Welten funktionierte. So musste er hoffen, dass sie wusste, was sie tat.
    Neben ihr schien auch die Halbelfe, mit der Prozedur vertraut zu sein. Vielleicht konnte sie seine Fragen beantworten. Zunächst jedoch nahm sie den ihr gereichten Feuerstein entgegen und entzündete das Feuer. Die Umgebung wurde daraufhin gleich in ein gemütliches orangefarbenes Licht getaucht.
    Für Hanswalter wirkte es wie ein ganz normales Feuer, doch die Gespenster schienen zu spüren, wozu es diente. Aufgeregt fingen sie an, umher zu schweben und sich mit geflüsterten Worten zu unterhalten. Immer dichter rückten sie an das Feuer heran und verteilten sich drum herum. Dabei flogen einige von ihnen mit ihren durchlässigen untoten Körpern einfach durch die der lebenden Anwesenden hindurch. Dass sie dabei noch leise ihr „Huuuuh“ jaulten, machte die Szene irgendwie... gespenstisch.
    Eines von den kleineren Spukwesen blieb neben Zihaani stehen und versuchte vorsichtig, an ihrem Umhang zu zupfen, musste aber feststellen, dass dies mit einer völlig durchlässigen Hand gar nicht so einfach war. Es wirkte allgemein recht jung und unerfahren.
    „Wann sind wir da?“ fragte es schließlich unsicher und sah mit seinen großen runden Augen zu der Halbelfe hinauf.

    Hanswalter öffnet einen Glückskeks und liest folgenden Spruch: Wer zuletzt lacht, hat es als letzter verstanden.


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    Einmal editiert, zuletzt von Hanswalter ()

  • (OOC: Ein Kindergespenst?! Da will uns aber jemand unbedingt ein schlechtes Gewissen machen... Okay... hat funktioniert :verysad: )

  • [Dem Kindergespenst passiert nichts. :) Und es müssen ja auch nicht gerade diese kleinen Gespenster gekocht worden sein.]

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    2 Mal editiert, zuletzt von Hanswalter ()

  • (Jetzt schäme ich mich ;( Bevor ich wieder eins einkoche frag ich nach dem Alter...)


    Alphia grinste bei Isimuds Zwinkern und drehte sich dann mehrfach um die eigene Achse um die Geisterschar anzusehen. Große, kleine, alle durchlässig und im Lichte des Feuers fast schon hübsch anzusehen. Ihr wurde schon fast schwindelig vom Gedrehe. Die Sterne am Himmel taten ihr Übriges und sie fühlte sich langsam aber sicher...anders. Positiv anders.
    Etwas schien ihr vom Herzen zu fallen, aber sie konnte nicht sagen was es war und erst recht nicht wieso es ausgerechnet hier geschah.
    Um einen klaren Kopf zu kriegen, schloss sie ihre Augen für einen Moment, öffnete sie vorsichtig wieder und erblickte das kleine Gespenst an, dass Zihaani so flehend ansah.

  • Bald schon tauchten die lodernden Flammen den Hügel und die Anwesenden in ein warmes Licht. Womit Zihaani allerdings so schnell nicht gerechnet hatte, war die unmittelbare Reaktion der Geister auf das Feuer. Milde erschrocken beäugte die Halbelfe die Szenerie. Zwar hatte sie bei vorherigen Knochenfeuern bereits Geister in das Reich der Toten übergehen sehen ... nie aber waren es so viele gewesen, nie waren sie derart aufgeregt gewesen, daß sie selbst vor den umherstehenden Lebenden keinen Halt machten. Mit einem leichten Windzug und einem "fffsch" wehte eines der körperlosen Wesen durch Zihanni hindurch, was dieser ein verwirrtes Blinzeln entlockte. Valyndea schien von dem Aufruhr keine Notiz zu nehmen, vielleicht aber auch war ihr das Geschehen nur allzu bekannt. Die Druidin zeigte keine Reaktion, augenscheinlich am Fleck eingeschlafen - wobei die Halbelfe eher auf Meditation tippte - stand sie dem Feuer zugewandt, kein Laut kam über ihre Lippen, kein Wimpernschlag verriet Anteilnahme. Dennoch schienen die Geister zu wissen, zu welchem Zweck Valyndea anwesend war, denn sie umkreisten die Druidin ebenso wie das Feuer, schienen zu wissen, daß von beiden ihr Übergang abhängen würde.


    Ein weiterer, sanfter Windhauch erfasste Zihaanis Umhang und sie rechnete bereits mit dem "fffsch", wenn eines der untoten Wesen durch sie hindurch fliegen würde. Das Geräusch blieb aus, statt dessen war eine seltsam klingende Stimme zu hören. "Wann sind wir da?" Zihaani schaute sich um, erst nach einigen Augenblicken richtete sie den Blick nach unten und wurde des kleinen Geistes gewahr, der sie mit großen Augen anschaute. Hatte das Wesen etwa ...? Zihanni blickte sich noch einmal um, als sie dann auch Hanswalters Augenmerk auf den kleinen Geist gerichtet sah, war sie zumindest annähernd sicher, daß er mit ihr gesprochen hatte. Verdutzt schaute sie den Schmied an. "Es hat ... gesprochen, nicht wahr?" und deutete auf das kleine Wesen vor sich. Sie wollte sicher gehen, daß nicht nur sie die Frage vernommen hatte, doch ein knappes Nicken Hanswalters bestätigte ihren Verdacht.


    Unsicher rieb sich die Halbelfe über den Nacken und brachte ein - so zumindest hoffte sie - halbwegs aufmunterndes Lächeln zustande. "Wir werden ... uhm, das Feuer noch füttern...", wobei sie auf die Flammen deutete, ohne den Blick von dem Geist zu nehmen. "...und dann Luna um Geleit für ... uhm ... euch bitten." Mit diesen Worten deutete sie auf Schwester Mond, die gerade hinter einem verwaschenen Vorhang von leichten Schleierwolken wieder hervortrat. "Meinst du, so lang kannst du noch warten?"
    Wieder fuhr sich Zihaani über den Nacken. Sie stand hier und sprach mit einem Geist, erklärte ihm, was geschehen würde. Wäre die Situation nicht derart bizarr, das Lachen, das sie in der Kehle kitzelte, würde wohl unangemessenerweise über ihre Lippen schlittern und in die Nacht hinaus hallen. Mit einem tiefen Atemzug schluckte sie das Lachen hinunter. Nein, das wäre jetzt wirklich nicht schicklich. Aber bei Luna, das würde ihr niemand glauben, der nicht gerade anwesend war und die Szene mit eigenen Augen verfolgen konnte.


    Hilfesuchend richtete sich Zihaanis Blick auf Valyndea. Als plötzlich die Flammen höher schlugen, trat sie hastig einen Schritt zurück und schaute von dem Feuer zu der Druidin. Sollte es etwa schon so weit sein? Hastig nestelte die Halbelfe an einem kleinen Beutel, der an ihrem Gürtel hing. Darin verwahrte sie die Rinde, die für die Zeremonie notwendig war. Während sie die Borkenstücke aus dem Beutel zog, schaute sie die Anwesenden an und nickte ihnen kaum merklich zu, andeutend, ein wenig näher zu treten.


    Das Leben wird zu 10% davon bestimmt, was Dir widerfährt und zu 90% davon, wie Du darauf reagierst.

  • Alphia war nicht die Einzige, die sich durch die Zeremonie berührt fühlte. Isimud waren während Zihaanis Worten an das Gespensterkind die Tränen in die Augen getreten und er war versucht, seine Maske wieder herunter zu klappen, um seine Gefühle zu verbergen. Doch dann schalt "er" sich dafür. Zu viele männliche Verhaltensweisen hatte er sich durch sein Leben unter getrenntgeschlechtlichen Personen schon angewöhnt, mehr, als ihm eigentlich bewusst waren. Zuhause unter seinen Artgenossen war das anders gewesen.
    Daheim...
    Daheim in Noröm unter dem Schatten hatten er und sein Zwilling ebenfalls Ritualen beigewohnt, allerdings eher magischen denn priesterlichen. Auch diese hatten bisweilen Untote beinhaltet, weshalb sich der Zauberersohn unsicher war, ob nicht allein seine Anwesenheit und Vergangenheit das Mondritual verderben mochte. Andererseits war da dieses starke Bedürfnis, an etwas Reinem, Weihevollen teilzuhaben.
    Sein innerer Kampf, der Isimud wie stundenlang vorkam, nahm in Wirklichkeit nur Bruchteile einer Sekunde in Anspruch und so kam es, dass er sogar noch vor Alphia und Hanswalter der stummen Aufforderung der Halbelfe Folge leistete.

  • Das kleine Gespenst gab sich mit Zihaanis Antwort zufrieden.
    „Okay“, sagte es leise und schwebte hinüber zu seinen Artgenossen.


    Als plötzlich die Flammen höher schlugen, spürte auch Hanswalter, dass dies kein gewöhnliches Feuer war. Hatte er sich gerade noch gewundert, dass Alphia sich scheinbar grundlos im Kreis gedreht hatte und der verkleidete Mann etwas rührselig geworden zu sein schien, folgte er nun beinahe willenlos Letzterem, als dieser sich auf das Feuer zu bewegte.
    Die Luft schien geladen von uralten Mächten, die der Schmied nicht zu begreifen vermochte. Er wusste nur, dass hier etwas Magisches geschah.

    Hanswalter öffnet einen Glückskeks und liest folgenden Spruch: Wer zuletzt lacht, hat es als letzter verstanden.


    Falls jemand Langeweile hat: In Professor Blooms Bibliothek steht ein Werk in 4 Bänden zu der Vorgeschichte Hanswalters.