Freie Marktwirtschaft!?

  • wäre es schon, wenn sich nicht beide über ihr RP einig sind.
    Wenn die RL-Person via RP nur die Wut rauslassen will, wird die andere Person damit sicherlich nicht so ohne weiteres einverstanden sein und es vor allem nicht als reines RP sehen. RP darf ja kein Deckmantel sein, um alles sagen und tun zu dürfen.


    Die Regel gibt es seit einem Jahr, als aus derartigen Gründen die Tore geschlossen blieben...

    “We don't stop playing because we grow old; we grow old because we stop playing.” - George Bernard Shaw

  • Das vor einem Jahr fand aber nicht am pranger statt, sondern im Chat und in allen anderen Foren. Ich denke da gab es damals noch ganz andere Probleme. Aber na ja, ich hab meinen Standpunkt geäußert, mehr kann ich nun auch nicht mehr dazu sagen ^^


    EDIT:
    Ich korrigiere mich und behaupte das Gegenteil. Der Pranger war involviert. Bin schon ruhig.... ;(


    Sogar über das selbe Thema wie jetzt. Da müsste man noch mal genau analysieren was damals schief ging 8|

  • Zwei Beiträge von mir:


    1) Vergleich mit der Wirklichkeit hinkt hier etwas, da wir im Vergleich zum Angebot zu viel Geld in Reserve haben und so den Markt mehrfach leer kaufen könnten und weil es keinen Verfall bei neuer Ware gibt. Man kann also ohne Risiko alles kaufen.


    2.) Wenn ich 5 Tage in der Stadt und dann 15 Tage in den Bergen bin, dann bin ich froh, wenn mir meine Sachen überhaupt gekauft werden. Ich habe nicht die Zeit täglich zum Markt zu schauen und die Ware wieder zum Verkauf hinein zu stellen. Wäre natürlich schön, wenn man auch länger bei Alrik einstellen kann, dann würde ich das wohl auch nutzen.

  • 2.) Wenn ich 5 Tage in der Stadt und dann 15 Tage in den Bergen bin, dann bin ich froh, wenn mir meine Sachen überhaupt gekauft werden. Ich habe nicht die Zeit täglich zum Markt zu schauen und die Ware wieder zum Verkauf hinein zu stellen. Wäre natürlich schön, wenn man auch länger bei Alrik einstellen kann, dann würde ich das wohl auch nutzen.


    das ist ein deutlich schlechteres argument als jeder rl vergleich. ;) abgesehen davon gibt es sehrwohl auch rl märkte deren ware nicht verfällt.


    zurück zum thema, damit das du froh bist wenn deine wahre überhaupt verkauft wird spielst du ja auf das beispiel und die beschwerde, dass "falsche" leute kaufen würden an. das macht aber in deinem zusammenhang überhauopt keinen sinn, denn offensichtlich hast du schwierigkeiten deine ware los zu werden. also würde wohl niemand deine ware aufkaufen um sie teurer weiter zu verkaufen wenn du sie schon nciht los wirst.
    apropos, wenn du die ware nicht los wirst(und damit unzufrieden bist) ist die einzige logische konsequenz im rahmen der freien marktwirtschaft mit dem preis runter zu gehen. ;)

  • Oder sich eine Bessere Verkaufsplatform zu suchen ^^ es gibt nicht nur Alrik, der diente nur als beispiel ;)
    Und Pranger hin oder Her, Das Problem das RP mit RL durch einander geworfen wird ist nicht nur ein Pranger problem gewesen.
    Hätte ich jedesmal für die Frage ob Maeve und ich RL Verheiratet sind nen Heller bekomm hät ich bis 2014 ausgesorgt ^^ (ist überspitzt aber trifft den punkt ja). Grundlich wird bei vielem im Ansatz schon nicht von RP Ausgangen obs nun Streitereien Liebschaften oder weiß der Henker was ist.

    Zwei Dinge im Leben sind Unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir nur nicht sicher.
    Small is the number of people who see with their eyes and think with their minds.
    - Albert Einstein

  • ad Argument: keine Ahnung was du als schlechtes Argument bezeichnest, ich habe hier nicht die Absicht gehabt eine Position einzunehmen sondern habe nur zwei Beiträge zur Diskussion geliefert ungeachtet ob es dafür oder dagegen ist.


    ad Verfall: Ja es gibt Märkte bei denen Ware nicht verfällt, aber sobald es sich um physische Gegenstände handelt fallen sofort Kapitalbindungskosten und Lagerkoasten an. Selbst bei virtuellen Angeboten sind Verwaltungskosten gegeben. De facto sinkt der Ertrag der Ware damit immer mehr.


    ad Verkauf: ich beklage mich nicht, dass meine Waren nicht gekauft werden. Ich habe nur einen oder zwei Versuche die Ware an den Mann zu bringen, da ich dann nicht mehr in der Stadt bin. Nur deswegen gehe ich mit dem Preis etwas runter (wie du es als Konsequenz ja vorgeschlagen hast) und wer das kauft und ob er das dann teurer verkauft ist mir egal. Anscheinend ist das bei meinem ersten Post untergegangen.

  • Da ich keine Sachen im Stand oder bei Alrik unter dem Grundpreis rein stelle,passiert das eher selten. (beim Direktkauf ist das was anders,sind dann ja meist Stammkunden die Rohstoffe zur Weiterverarbeitung kaufen)
    Und wer es dann trotzdem aufkauft,teuer anbietet und dann noch los wird....
    Na ja der hat Glück und das zeigt dann,das einige doch eher weniger Preise vergleichen.

  • Ich denke mal Sharina hat da was wichtiges angesprochen:
    Preise vergleichen ;)
    Es ist mir auch schon aufgefallen, daß oft einfach das erste, was man findet, gekauft wird, ohne nochmal an anderer Stelle nachzusehen.
    Würden die Preise öfter verglichen, würden wohl Einige auf ihren "teueren Angeboten" sitzen bleiben und das ganze würde sich von alleine regulieren.


    Okay, ist nicht immer möglich und wird auch keine 100%ige Selbstregulierung geben, aber wäre schon mal ein Schritt in die Richtung.


    Ansonsten, wenn jemand was bei mir kauft, das er teuerer anbietet, produzier ich auch schonmal nach und stelle meine günstigeren neben seine teuereren Artikel ein. Klappt nicht immer, klar, aber so sitzt er/sie doch ne Zeit auf den Sachen 8)

    Wenn Du etwas verstanden hast behalte es für Dich. Hast Du es nicht verstanden, gib es als guten Rat weiter :D

  • Oder sich eine Bessere Verkaufsplatform zu suchen ^^ es gibt nicht nur Alrik, der diente nur als beispiel ;)
    Und Pranger hin oder Her, Das Problem das RP mit RL durch einander geworfen wird ist nicht nur ein Pranger problem gewesen.
    Hätte ich jedesmal für die Frage ob Maeve und ich RL Verheiratet sind nen Heller bekomm hät ich bis 2014 ausgesorgt ^^ (ist überspitzt aber trifft den punkt ja). Grundlich wird bei vielem im Ansatz schon nicht von RP Ausgangen obs nun Streitereien Liebschaften oder weiß der Henker was ist.



    naja, aber es gibt ja hier so viele die auch im RL zusammen sind, da sind solche fragen schon nachvollziehbar *find*
    nur einige machen das halt nicht ganz so offensichtilich

  • Hier scheinen ja mehrere Themen parallel zu laufen, also sag ich auch mal was zu jedem.


    Verkauf: Ich gebe mir größte Mühe, die Preise fair zu machen. Da ich aber bis auf Kleidung eigentlich kaum irgendwas "Großes" verkaufe sondern eher bunkere, weiterverwende oder wieauchimmer, ist das nicht so das Problem. Wenn ich dann mal was am Markt von Hand zu Hand verkaufe, rechne ich ewig lange aus was ein guter Preis ist. Ja klar, ich runde eher auf als ab, aber Kreuzer haben bis jetzt noch nie wem wehgetan. Auch wenn ich da noch ziemlich unsicher bin und vor einiger Zeit Verluste von über 20H gemacht hätte, wenn der Käufer mich nicht auf meinen Rechenfehler hingewiesen hätte.
    Aber sonst...bevor ich was bei Alrik reinstelle, guck ich bei anderen wie viel das kostet und rechne wieder hin und her. Ich denke schon, dass meine Preise fair sind.
    Einmal hab ich das mit dem teureren Weiterverkauf gemacht und ich hab schon oft darüber gegrübelt ob das okay war oder nicht. Aber da sich niemand beschwert hat, ich das Ding losgeworden bin, mach ich mir da keinen Kopf mehr. Aber jetzt tu ich es nicht mehr.
    Wenn das einer bei meinen Sachen machen würde...wäre es recht merkwürdig. Eine ungefärbte Tunika für mehr als 12H würde niemand kaufen ;)


    Und zu dem RP/RL Gerede: Ja, ich gestehe hier öffentlich, dass ich allem Anschein nach zu den Leuten gehöre, die das ab und an nicht gut trennen kann. Aber dann kommen mir Dinge auch nicht mehr nur RP-mäßig vor, sondern da fühle ich mich als Person an der Tastatur angegriffen. Das ist meine subjektive Meinung, Kommentare dazu sind nicht nötig, egal von wem. Ich arbeite daran, aber so ganz werde ich das wohl nie loswerden; private Gründe.
    So, nun ist es raus.

  • Eine ungefärbte Tunika für mehr als 11H würde niemand kaufen ;)

    Oh doch... jeden Tag werden ungefärbte Klamotten für 12H bei Alrik verkauft. Ich biete immer das Startgebot und werde tagtäglich per Sofortkauf (12H) überboten. Auch in den meisten Marktständen werden diese Klamotten für 12H angeboten.

  • Oh doch... jeden Tag werden ungefärbte Klamotten für 12H bei Alrik verkauft. Ich biete immer das Startgebot und werde tagtäglich per Sofortkauf (12H) überboten. Auch in den meisten Marktständen werden diese Klamotten für 12H angeboten.


    Danke für den Hinweis, dass meine Tastatur spinnt ;)

  • Ach echt. Es gab mal ne zeit da konnte man sich drauf verlassen fair behandelt zu werden und Faire Preise zu bekomm egal ob man den Handelspartner 3 Stunden oder 3 Monate kannte.
    Ich hab mein Preise nu seid rund 2 Jahren, der Metallpreis ist in der Zeit gestiegen, der Erzeugeraufwand für Metall gesunken.
    Man mag es kaum glauben, das die Leute bei mir Faire preise bekommen und das schon immer und egal wer.
    Vor allem mag mans kaum glauben da bei einigen Kundenbescheice ja anscheind doch groß geschrieben wird...

    Zwei Dinge im Leben sind Unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir nur nicht sicher.
    Small is the number of people who see with their eyes and think with their minds.
    - Albert Einstein

  • Meinen Char spiele ich als Eigenbrötler, der nie gelernt hat, mit Geld umzugehen. Mir ist es wichtiger, ihn zu leveln und seinen Werdegang vom zerlumpten Flüchtling zum Hausbesitzer nachzuerleben. Je nach Situation ist ein billiger Trinkkorb für Isi mehr wert als eine Perlenkette. Ich als Spieler kann dem dem wirtschaftlichen Aspekt nicht so viel abgewinnen und arbeite den Verkauf so schnell wie möglich ab. Gäbe es das Preistool nicht mehr, wäre das eine Katastrophe für mich. Aber als Teilzeitmonsterjäger fällt mir immer wieder Loot in die Hände, dessen Wert ich nicht einschätzen kann. Das System schlägt hier oft Kreuzerwerte vor, die angesichts der Tatsache, dass man sein Leben für das Zeug riskiert hat, lächerlich erscheinen. Daher orientiere ich mich an Angeboten anderer Spieler. Problem: Wenn der, der vor mir eingestellt hat, ein Dumpinganbieter oder Wucherer ist, steht nun ungewollt mindestens ein weiteres Dumping- oder Wucherangebot bei Alrik (In der Hälfte der Fälle kommt das Zeug unverkauft wieder zu Mama zurück). Darüber kann man sich ärgern. Aber wer wirklich eine Simulation spielen möchte, der sollte sich doch eigentlich freuen, dass auch mal wie im RL Marktstörungen auftreten. Es ist nur ein Spiel, und noch dazu eines, wo niemandes Char verhungern kann. Hier wird niemandes Existenz bedroht, wenn er übers Ohr gehauen wird. Faire Preise/Löhne im RL - unbedingt. In Simkea eher ein gern gesehener Bonus als ein Muss.


    Zu RP/RL kann ich jetzt nicht viel sagen, da ich selten im Chat unterwegs bin. Im Zweifelsfall solltet ihr aber Isimud in Charakter anschreiben und nicht Nicole. Der ist umgänglicher :P

  • Ach echt. Es gab mal ne zeit da konnte man sich drauf verlassen fair behandelt zu werden und Faire Preise zu bekomm egal ob man den Handelspartner 3 Stunden oder 3 Monate kannte.
    Ich hab mein Preise nu seid rund 2 Jahren, der Metallpreis ist in der Zeit gestiegen, der Erzeugeraufwand für Metall gesunken.
    Man mag es kaum glauben, das die Leute bei mir Faire preise bekommen und das schon immer und egal wer.
    Vor allem mag mans kaum glauben da bei einigen Kundenbescheice ja anscheind doch groß geschrieben wird...


    Ich erinner mich an einen Vorfall, da hatte eine andere Spielerin genau dasselbe Anliegen: ihre Waren wurden angekauft und mit Gewinn verkauft, worüber sie sich aufgeregt hat. Und ich erinnere an jemand, der dieser Spielerin da über den Mund gefahren ist und ihr erklärt hat, das wäre doch "scheicegal". Hmm, wer war denn nochmal dieser jemand...?

  • Nein, es ist keine freie Markwirtschaft und meines Erachtens geht es auch nicht um freie Marktwirtschaft. Wir spielen zwar innerhalb einer Wirtschaftssimulation, aber an ganz entscheidenden Punkten hat diese Simulation mit der wirtschaftlichen Realität nichts mehr zu tun. Und das wirkt sich in allen Fällen zugunsten von uns Spielerinnen und Spielern und zugunsten des Spielspaßes aus (und sollte deshalb von mir aus auch gerne so bleiben).


    Einige Hauptunterschiede:
    1.) Alle haben unbegrenzten Lagerplatz mit für eine Wirtschaftskalkulation vernachlässigbaren Lagerkosten.
    2.) Die Waren verderben nicht.
    3.) Wir haben keinen Kapitalmarkt und daher auch kein Kredit- und kein damit verbundenes Zinssystem.
    4.) Das Rohstoffangebot ist nicht variabel.
    5.) Der Zugang zu Rohstoffen ist frei und für alle gleich.
    6.) Der Zugang zu Qualifikationen ist frei und für alle gleich.
    7.) Der Zugang zu den Produktionsstätten und langfristig auch zu den anderen Produktionsmitteln ist frei und für alle gleich.
    8.) Der Marktzugang ist ebenfalls ungehindert und für alle gleich.
    9.) Es besteht also keinerlei Zeitdruck, um schnell Gewinne zu realisieren (weil die Ware schimmelt, die Lagerkosten den Gewinn auffressen, die nächste Rate der Zinszahlungen fällig wird, die Ölquelle versiegt etc.).
    10.) Es besteht keine Not-Wendigkeit, für das Überleben des eigenen Avatars durch Wirtschaften irgendwelche "Gewinne" zu realisieren. Wir können zwar "sterben" aber wir können eigentlich nicht sterben. Als Extremfall ist ein Mitspieler denkbar, der ausschließlich chatten will, wenn er online ist, und sich am wirtschaftlichen Handeln in keiner Weise beteiligt.


    Aus den Parametern des Wirtschaftssystems selbst ensteht tatsächlich also kein Zwang zu einem gewinnorientierten Handeln (faktisch eher: Wert, der in Form von AU und Spielzeit "investiert" wurde, in Form von Hellern abschöpfen oder akkumulieren).


    Eine Preisbildung findet deshalb im Wesentlichen mehr oder weniger beliebig nach vier Kriterien statt (die auch zu einer Kombination oder Mixtur geraten können):
    1.) Orientierung an einem Durchschnittspreis, der auf der Grundannahme des gesamten programmierten Teils des Wirtschaftssystems basiert: 100 AU entsprechen 1 Heller.
    2.) Orientierung an dem auf dem Markt vorherrschenden Durchschnittspreis.
    3.) Orientierung an dem aktuellen Mangel oder Überangebot einer Ware (viele Anbieter senken den Preis, das ist aber, wie wir gesehen haben, überhaupt nicht zwingend).
    4.) Orientierung an einem Ideal jenseits der wirtschaftlichen Kalkulation, das den Preis bestimmt.


    Ich habe zum Beispiel nicht wenig zur Popularisierung des 5er-Packs beigetragen. Der Hintergedanke dazu war meine eigene Erfahrung, daß Neuankömmlinge mit wenig Hellerchen sich dann eher das eine oder andere kaufen können, wenn sie nicht gleich 10 Stück abnehmen müssen (und damit wirtschaftlich etwas flexibler bleiben). Der Nachteil war, daß sich dadurch die höchstmögliche Anzahl der Einzelposten bei Alrik für mich um 50% reduziert hat. Kann man aber mit leben, sogar gut (siehe oben). Gleichzeitig habe ich Fischsuppe zu einem unverschämt günstigen Preis angeboten (als ich mir das durch eine Mischkalkulation mit Brot, Steak und Fischsteak zu "normalem" Preis leisten konnte). Fischsuppe hatte einen schlechten Ruf und kaum jemand bot sie an, als ich neu war. Für Newbies ist sie als extrem billige Sättigung hilfreich. Diese haben ja Anfangs eher ein Heller-Problem als ein AU-Problem und fegen deshalb den Markt und so. (Ich habe auch gefegt, aber man lernt dabei nichts...) Das Profil meiner Kunden bei Alrik, das ich unter diesen Gesichtspunkten eine Zeit lang beobachtet habe, hat mir bei beiden Bemühungen recht gegeben.
    Mittlerweile bieten auch andere Fischsuppe zu "normalen" Preisen an und ich versuche nun auf ein gutes Kartoffelsuppen-Angebot auszuweichen.
    Das alles hatte aber mit Wirtschaftlichkeit nur wenig zu tun und bediente ein Ziel jenseits der Kalkulation, nämlich meinen Wunsch, daß viele der Neuankömmlinge von heute auch meine MitspielerInnen von morgen sein mögen.


    ==> weiter mit Part #2

  • Part #2


    Es geht meines Erachtens um etwas anderes: Um Ideale und Gefühle.


    Ich denke, wenn wir eine virtuelle Ware auf unserem virtuellen Markt anbieten, ist daran die Vorstellung keiner virtuellen sondern einer ganz realen "Mühe" gebunden. Diese besteht in der Spielzeit, den Spielhandlungen und der gedanklichen Auseinandersetzung über das Spiel und die Situation unseres Avatars darin bis hin zu Vorstellungen, wie man persönlich das Spiel mitgestalten will. Und diese Mühe ist auch selbstbezogen zielorientiert. Wir wollen unser virtuelles Ich weiterentwickeln, machen Pläne, erleiden Rückschläge wie drei 20er, finden aber auch schöne Rubbellose, bilden ein bißchen das Auf und Ab des Lebens nach. Es geht aber letztlich nicht um ein paar Heller oder AU sondern um Gefühle, Vorstellungen, individuelle, subjektive Spielziele - und die damit verbundene persönliche Zufriedenheit in der Spielsituation.


    Das tut körperlich nicht weh, kann aber gewiß manchmal seelisch ein bißchen schmerzen. Vor allem, wenn ein Vorfall unseren Vorstellungen von Gerechtigkeit, Fairness und Glück nicht so ganz entspricht. Wir sind unterschiedlich gestrickt und kommen mit sowas auch unterschiedlich klar. Ich verstehe also meinen Ärger, wenn mir jemand den Blaubeerstrauch weggepflückt hat. Ich verstehe meinen Frust, wenn das Würfelunglück meine Talente verschlechtert. Ich verstehe meinen Ärger, wenn ausgerechnet ich wieder mal in so einem doofen Schlagloch gelandet bin. Und es ist ja ohnehin so, daß uns die unangenehmen Erlebnisse offenbar viel besser im Gedächtnis bleiben als das Glück, das wir erfahren.


    Wenn es aber um die Preisbildung geht, dann muß ich damit leben lernen, daß auch jemand meine billige Kartoffelsuppe kauft, der viel mehr Geld hat als ich, muß ich damit leben, daß jemand meine billige Kartoffelsuppe kauft, der sie garnicht braucht (wie diese anonyme Konsumentenmasse "Bürger", die sie einem potentiell bedürftigen realen Newbie einfach "wegkaufen" - *grins*), muß ich sogar damit leben, daß jemand meine Suppe günstig aufkauft und teurer weiterverkauft. Ich sehe bei allem Verständnis keinen anderen Weg, als das als Teil des Spiels hinzunehmen, ob ich nun darüber glücklich bin oder nicht.


    Wenn ich einen Preis festlege, dann ist das der Wert, den ich dafür haben will. Punkt. Mehr ist damit nicht verbunden. (Die anonymen Bürger sind dafür imho eine gute Lehre: Irgendwer kauft und mit dem Verkauf ist die Sache für mich erledigt.) Wenn ich einen anderen Preis haben will, dann muß ich eben diesen festlegen. Ich kann nicht nachträglich alles ändern. Und ich habe, bevor überhaupt irgendwas passiert, doch die Freiheit, mich so zu entscheiden, wie ich es gerne möchte. Der Kauf meiner Ware und der Weiterverkauf ist zwar die Aneignung, nicht aber die Ausbeutung meiner "Mühe", die sich in der Ware materialisiert. Ich habe den Wert dieser meiner Mühe zuvor frei über den Preis bestimmt. Und wenn ich unterhalb dieses Wertes anbiete, habe ich dafür einen Grund. Weil ich nicht weiß, ob dabei mein Kalkül aufgeht, ob nun meine Zielgruppe oder die Bürger oder ein Weiterverkäufer oder ein Sammler die Ware kauft, muß ich hier loslassen können.
    In der wirklichen freien Marktwirtschaft lebt eine ganze Branche von Zwischenhändlern nur davon, daß sie erkunden und wissen, wo sie etwas günstig bekommen und wo sie es teurer verkaufen können. Das ist nichts Ehrenrühriges, denn die Produzenten wollen oder können sich mit den Details mancher Teilmärkte garnicht sinnvoll befassen.

    Der Preis, den ich fordere, ist "mein" Preis. Ich habe ihn mir überlegt und habe ihn selbst bestimmt (in Simkea im Gegensatz zur Anderwelt ohne wirtschaftliche Notwendigkeiten). Andere haben einen anderen Preis. Sollen sie. Das ist ein freier Markt. Und genau das ist die Freiheit des Marktes.


    Wenn ich meine Ware allgmein über Alrik oder die Marktstände anbiete, muß ich deshalb die Zwischenhändler in Kauf nehmen. Sie sind in unserem virtuellen Wirtschaftssystem sicher begünstigt - aber sooo viele wird es nun auch nicht geben, die ihren Spielspaß darin finden, ständig nur das Markangebot zu erkunden und zu kaufen und zu verkaufen. Das kostet schließlich auch Zeit und kann richtig in Arbeit umschlagen.
    Und es schädigt mich nicht wirklich wirtschaftlich. Wir haben keine Probleme mit dem Konto sondern eher mit dem Gefühl, der Psyche, der Seele, dem Spaß, den wir eigentlich haben wollen.


    Wenn ich mich besonders bedrängt fühle, kann ich auch in den Direkthandel ausweichen. Ein paar Kunden kenne ich sicher, und mit der Zeit läßt sich ein Kundenstamm aufbauen, der direkt bei mir bestellt oder von mir beliefert wird. Viele solche mehr oder weniger "festen" Handelsbeziehungen gibt es ja auch schon. Flankierend steht dann auf dem Markt ein Werbeschild: "Bei mir kann man 5xKartoffelsuppe zu 2,50 direkt ordern". Das könnte doch zu einer ausgleichenden Zufriedenheit beitragen, oder?


    Ansonsten hat der Simplicius (wie so oft wohl viel zu wortreich) hier: http://forum.simkea.de/thread.php?threadid=6275 ja schon Seins gesagt (von der Plünderung Magdeburgs ausgehend über die Marketenderinnen bis hin zum Paradeis und den Fußtritten des Lebens).


    Liebe Grüße und ein Fest des Friedens wünscht euch
    Sim :party: