Es war einmal ein kleines Kätzchen, das lief aufgeweckt durch die Gegend, fing alles was sich bewegte oder was sich auch nicht bewegte. Schmetterlinge, Fliegen, seinen eigenen Schwanz, seinen Schatten. Eines Abends rief das Frauchen wie gewohnt die kleine Katze zum Fressen. Normalerweise folgte das Kätzchen den Rufen schon. Aber an diesem Abend war etwas anders. Das kleine verspielte Ding hopste glücklich über die Wiese weiter bis an den Waldrand. Dort sah es zuerst ein paar riesige Tiere und legt sich etwas verschreckt flach auf den Boden. Aber das Rehlein stakste an der kleinen Katze vorbei und würdigte es keines Blickes. Also wurde das Kätzchen etwas mutiger, und naja, was kann man denn schon gegen seine wahnsinnige Neugier tun?
Der kleine Stubentiger wagte sich weiter in Richtung Wald und sah eine ganz seltsame Konstruktion: Auf den ersten Blick sah es aus wie eine Tür. Aber da war kein Holz, da war kein Metall, es schimmerte irgendwie so ähnlich wie eine Seifenblase. Das Kätzchen legte sich erstmal flach hin, legte die Ohren an, liess dieses Ding nicht aus den Augen. Es mochten Minuten vergangen sein, oder auch Stunden, irgendwann platzte der kleine Vierbeiner fast vor Neugier und wagte sich näher zu dem seltsamen Portal. Was war denn das??? Da hörte es doch ein ganz leises Maunzen? Aber wie konnte das sein? Es war doch gar keine andere Katze in der Nähe?
Die kleine Katze näherte sich vorsichtig und hoch konzentriert dem Portal. Näherte sich Zentimeter für Zentimeter mit der Nase. Schliesslich musste man doch unbedingt wissen, ob das Ding gefährlich sein könnte? Urplötzlich flog ein kleiner Spatz von der Seite zwischen Kätzchen und Portal durch. Seinem Instinkt gehorchend sprang das Kätzchen sofort dem Vogel nach, konnte ihn aber nicht erhaschen. Aber O weeeeh! Bremsen konnte die Katze aber auch nicht mehr und so kam es wie es kommen musste: es landete mitten in dem Portal.
Unsanft krachte das Kätzchen auf den harten Boden, aber es spürte überhaupt nichts davon, weil es beim Durchqueren des Portals augenblicklich in einen tiefen Schlaf fiel. Wie viel Zeit verging? Niemand weiss das. Irgendwann hörte die Katze wieder dieses leise Maunzen und öffnete langsam die Augen. Sofort war es hellwach! Wo war es DA denn? Diese Gegend hatte das Kätzchen noch nie gesehen! Es stand langsam auf, beschnüffelte den Boden, die diversen Gegenstände die hier so rumstanden. Naja, wenigstens schien es erstmal hier keine Feinde zu geben. Die Katze begann die Gegend zu erkunden, schlich um die Ecken, schaute nach links und nach rechts - und erstarrte plötzlich! Wer oder was war denn DAS??? Ach - es war doch schon alles egal, die kleine Katze wagte sich langsam zu dem seltsamen Ding. "WILLKOMMEN!" krächzte es aus der Steinfigur. "Willkommen auf der Portalinsel von Simkea!"
Die kleine Katze war völlig von den Socken. Das Ding kann reden???
*Hallo kleines Kätzchen!" tönte es weiter. "Du bist hier in Simkea gelandet. Weil wir hier ein absolut friedliches und ruhiges Leben haben wollen, können wir dir leider nicht mehr gestatten in deine alte Welt zurückzukehren. Aber hab keine Angst! Du wirst dich hier sehr sehr wohl fühlen!" Wie jetzt? Das Kätzchen konnte nicht mehr heim?? Zuerst panisch versuchte es einen Ausgang zu finden, raste wie von Sinnen kreuz und quer über den Platz, aber wirklich: es gab keinen Ausgang!
Also schlich es mit traurigem Blick wieder zu der Wächterfigur. "miaaauuuuuu" ...
"Ja! Ich verstehe dich sehr gut!" sagte der Wächter. Verdutzt hörte das Kätzchen zu. "Simkea ist ein riesengroßer wunderschöner Ort. Du wirst hier viele nette Wesen kennenlernen, die werden dir weiter helfen, und später wirst auch du den anderen helfen können. Du darfst hier tun und lassen was du magst und wozu du Lust hast!" Nun ja, das klang ja erstmal interessant - aber wie stellte sich der Kerl denn das vor?? Da war doch nur das kleine Kätzchen? Wie sollte das denn jemand helfen können?
"Also hör gut zu: ich werde dir ein paar einfache Aufgaben stellen, und wenn du diese schaffst, dann darfst du nach Simkea." AUFGABEN? Für eine kleine KATZE?? Na der Kerl hat Vorstellungen. "Versuche doch zuerst mal etwas Lehm zu holen." begann der Wächter. "Der liegt dort drüben einfach so rum, du brauchst ihn nur aufzuheben und mir zu bringen!" Nun ja. Keine Ahnung wie sich der Kerl das vorstellt, aber mal anschauen kostet ja nichts. Also stolzierte die kleine Katze zu der Lehmstelle und schaute sich um. Was DANN passierte würde wohl NIE jemand glauben: das kleine Kätzchen wuchs plötzlich ... und wuchs ... und wuchs ... und sah die Welt mit einem Mal von ganz hoch oben! Es stand jetzt auf den Hinterbeinen wie ein Mensch, und sogar aus seinen Pfötchen wurden Hände!!! Was zum ...?? Aber zugegeben, irgendwie machte das schon Spaß. Man konnte plötzlich im Lehm umgraben und ihn mitnehmen wie ein Mensch. Also schnell etwas Lehm geschnappt, und man wollte zurück zu dem Wächter. Aber kaum hatte das Kätzchen die Lehmgrube verlassen, da schrumpfte es blitzschnell wieder in seinen gewohnten Körper! Völlig verwirrt, ein Säckchen Lehm auf seinem Rücken, lief es wieder zum Wächter. Der erklärte nur, dass das alles eben in Simkea so wäre - ich könnte jetzt WIRKLICH machen, wozu ich Lust hätte. Auch Werkzeuge verwenden, Gegenstände herstellen, sogar eine Katzenvilla oder ein Boot könnte ich mir mal bauen! Wie toll klang DAS denn?
Inzwischen absolut ungeduldig und voller Vorfreude erledigte das Kätzchen eine Aufgabe nach der anderen, es lernte Tonkrüge zu brennen, Wasser zu holen, Brot zu backen, Holz zu holen ... und das Kätzchen hatte immer mehr Spaß an der Sache!